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Na bitte - es geht doch! Lange habe ich mich gefragt wann endlich sich jemand der Thematik der modernen Bundeswehrfahrzeuge auf Rädern annimmt - gerade die im Einsatz in Afghanistan sind. Y-Modelle hats erkannt und ist zur Tat geschritten - und wie! Mit der Nummer 35113 ist der Dingo 2.3 - Sicherungsfahrzeug erschienen. Wem Dingo 2.3 nichts sagt - gemeinhin ist er bei der Truppe als Dingo 2A2 bekannt.
Im Bausatz enthalten sind 100 Bauteile aus Resin, Plastikspritzguss Klarsichtteile, PE Teile und ein Decalbogen.
Ich bin über die letzten Jahre immer schwerer zu beeindrucken gewesen, weil man schon viel Gutes gesehen hat - aber hier bin ich beim Öffnen des Bausatzkartons mal wieder hocherfreut gewesen.
Was sich da an Resinteilen tummelt ist von feinster Qualität. Nicht nur exzellenter, fehlerfreier Guss ohne Verzug, Luftblasen oder Silikonausreisser, nein auch die Details sind sehr fein und scharf wiedergegeben. Gerade an der Motorhaube mit KMW Logo und den Kühlrippen und den Seitenwänden mit den Nieten kann man sich extrem erfreuen. Das ganze setzt sich mit dem schön gestalteten Fahrwerksrahmen, Achsen, usw. fort. Die Angüsse der Teile sind recht unterschiedlich aber immer modellbauerisch klug gewählt - an den Reifen z.B. hat man den Anguss nicht wie so häufig an der Profilfläche, sondern an der Innenseite wo die versäuberung viel einfacher ist. Bis auf wenige Ausnahmen sind die Angüsse alle recht klein und leicht zu entfernen - nur am Fahrwerksrahmen und den aufbauten gibt es größere Sägearbeiten.
Die Reifen sind sehr gut und fein mit dem korrekten Profil wiedergegeben und was mich am meisten gefreut hat sind die Details und der Herstelleraufdruck an den Reifenflanken! Zwar scheint der Aufdruck eine Spur zu erhaben - aber da geht man lieber einmal mit Schleifpapier rüber, bevor es keinen Aufdruck gibt.
Wo ich auch wieder aus dem Staunen nicht rauskam war, dass doch ein recht gut ausgestatteter Innenraum enthalten ist und die teile dazu in wirklich bestechender Qualität - die Sitze sind toll gemachte Schalensitze wie im Original und ein phänomenales Armaturenbrett. Dicher ist für den Innenraum noch Platz für weitere Details - aber sieht man das später?
Wo andere Hersteller durchsichtige Folie beilegen um Fenster selber auszuschneiden, bietet Y-Modelle Spritzguss Fensterteile die einfach in die Öffnungen einzudrücken sind - toll!
Für die recht filigranen Auftritte für die Besatzung hat man auf PE Teile zurückgegriffen - ein gute Entscheidung.
Was angenehm überrascht, ist dass auch die Nummernschilder als PE Teile vorliegen - was ich für innovativ halte, da der Dingo keine aufgemalten, sondern tatsächlich geprägte Nummernschilder hat. Muss man nur noch entsprechend anmalen oder (irre Idee) die passenden Decals mit Weichmacher passend aufbringen - besser ginge es nicht mehr!
Ein weiterer Pluspunkt geht an den Decalbogen - super und sauber gedruckt. Die Auswahl ist sehr gut mit 4 verschiedenen Nummernschildern, MLC Schilder, Eiserne Kreuze, taktische Zeichen von zwei Gebirgsjägereinheiten, sowie eine exzellente Ausstattung für den ISAF Einsatz: Deutsche Flaggen, grüne iSAF Embleme, Erkennungswinkel, neue ISAF Wappen und ein großes rotes Schild in arabischer Sprache und Piktogramm für Abstandwarnung.

Die Bauanleitung ist für einen Kleinserienhersteller wirklich erfreulich gut und vor allem durchdacht. Was angenehm auffällt, ist dass die Teileübersicht und Baustufen alle aus farbigen Fotos bestehen. diese sind scharf und gut ausgeleuchtet und insbesondere in den Baustufen mit deutlich erkennbar eingezeichneten Markierungen und Bezeichnungen!
Das größte Plus empfinde ich aber die textlichen Hinweise zum Bau - hier wird man nochmal textlich in die Vorgehensweise eingeführt UND bekommt nützliche Tipps an welchen Punkten man auf was aufpassen muss, damit es später keine Passprobleme gibt! Farbgebungen werden in RAL farben angegeben, was jedem Modellbauer die Umrechnung auf seine bevorzugten Farben ermöglicht. Ein 5-Seiten Flecktarnplan ist enthalten - der ist mir persönlich allerdings deutlich zu klein. Zusätzlich gint es aber 3x 4-Seiten Fotos von gebauten und bemalten Modellen in Nato Flecktarn, Umtarnfarbe mit gelbm barun und grün, sowie Umtarnfarbe nur mit braun und gelb!

Ich finde, das ist mein persönliches Highlight im 1:35 Sektor - granatenmäßige Qualität, gute Ausstattung und die Wahl des Fahrzeugs an sich wissen vollkommen zu gefallen. Der Preis liegt mit 125 Euro in der modellbauerischen Schmerzzone, ist aber, wenn man Qualität und Ausstattung betrachtet durchaus gerechtfertigt.
Ich kann nur Richtung Hersteller rufen: MEHR! Wie wäre es noch mit Dingo 1, Mungo, Eagle IV, Duro, usw. die moderne Bundeswehr ist in 1:35 zu wenig vertreten!




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