Trumpeter 09538 Das Original: Das Sd.Kfz. 8 war ein schweres Halbkettenfahrzeug der deutschen Wehrmacht im 2. Weltkrieg. Es gab Varianten von DB7 bis DB10. Ab DB9 gab es statt des 150 PS starken Motors einen mit 185 PS, ab DB10 wurde die Blattfederung durch Drehstabfederung ersetzt. Der Zugkraftwagen 12 to., wie das Sd.Kfz. 8 auch genannt wurde, diente hauptsächlich als Zugmaschine für schwere Artillerie, aber auch andere Anhängelasten wie ein Strabokran, ein Sd.Anh. 115 oder auch ein Lastensegler DFS-230 sind bekannt. Diese Zugmaschine war sehr zuverlässig, aber auch kompliziert und teuer. Bis 1944 wurden ca. 4.000 Sd.Kfz. 8 produziert, die bis Kriegsende im Einsatz waren. Noch heute sind einige Exemplare in Museen und privaten Sammlungen zu sehen. Der Bausatz: Nanu, warum bringt Trumpeter noch ein Sd.Kfz. 8 raus, bei dem man auf den ersten Blick keinen Unterschied sieht? Die Bezeichnung DB9 gibt einen Hinweis. Während das erste Modell mit der Nr. 01538 eine DB10 Ausführung mit Drehstabfederung für das Kettenlaufwerk ist, ist dieses eine DB9 mit Blattfederung. Man könnte jetzt meinen, dass Trumpeter sich der alten Spritzlinge bedient hat und nur die Laufwerksteile ausgetauscht hat, aber weit gefehlt. Es handelt sich um einen neuen Bausatz, der sich mit dem ersten nur die Ketten, die Klarsichtteile und die feine Kette teilt.Wir finden im Karton 14 sandgelbe, 10 braune und einen klaren Spritzling, 1 PE-Platine, eine feine Kette, Bindfaden, 3 Vinylräder, Maskierfolie, Decals und die Bauanleitung.Die Plastikteile sind sauber ausgespritzt, ohne Grat und Versatz. Die Auswerfer sind meist auf den Spritzrahmen platziert. Die Klarsichtteile sind kristallklar, ohne Schlieren oder Kratzer.Wie schon beim Vorgängermodell besteht der Rahmen aus separaten Längs- und Querträgern. Der vordere Querträger nimmt die Blattfeder der Vorderachse auf. Diese kann beweglich gebaut werden, um die Querneigung je nach Gelände aufzunehmen. Radlager und Lenkgestänge können so angebaut werden, dass man einen Lenkeinschlag darstellen kann. Die Vorderräder bestehen Speichenfelge, innerem Felgenring und schwarzen Vinylreifen, mit sauberem Profil, aber leider ohne Hersteller-/Reifengrößenaufdruck. Die Achse der Antriebsräder und der große Getriebeblock stellen ebenso wie die Halterung der 3 Druckluftbehälter einen Teil der Querverstrebungen dar. Über eine Kardanwelle ist der Antrieb der im Rahmen liegenden Seilwinde mit dem Getriebe verbunden. Der Bindfaden stellt das Windenseil dar. Der hintere Querträger nimmt die komplexe Anhängekupplung und die Seilführung des Windenseiles auf. Das Schachtellaufwerk wird, wie schon angesprochen, von seitlich am Rahmen befestigten Blattfedern abgefedert. Die Aufnahmen der Laufrollenbolzen bestehen aus 2 Doppel-T-förmigen Querträgern, die sich auf den Blattfedern abstützen. Für die Spannradachsen stehen separate Stellschrauben und Spiralfedern zur Verfügung. Seitenvorgelege nehmen die, aus Segmenträdern und mittigem Rollenzahnkranz bestehenden, Antriebsräder drehbar auf. Die Radnabe dient auch als Aufstiegstritt, daher bekommt sie eine genoppte Ummantelung aus PE. Die Laufrollen bestehen aus 6 Paaren pro Seite, die äußeren mit Speichenfelgen, die inneren mit Lochfelgen. Die Spannräder haben auch Speichenfelgen, sind aber zusätzlich mit Bolzen zwischen den Rädern zur besseren Führung der Kette versehen. Die Einzelgliederkette besteht aus den eigentlichen Gliedern und aufzuklebenden Kettenpolstern. Bei sparsamem Umgang mit Klebstoff erhält man eine vollbewegliche Kette.Der Motor weist viele Details auf - Lichtmaschine, Anlasser, Lufteinlass- und Luftfilter, Keilriemen, Lüfterrad und Auspuffkrümmer. Pro Motorseite gibt es ein Auspuffrohr mit Schalldämpfer. Der Auspuff ist mehrteilig ausgelegt, welches die Anbringung an den Krümmer und durch die Laufrollenquerträger erleichtert.Der vordere Aufbau besteht aus dem Kühlergrill, der Motorhaube, den Seitenteilen und den verbundenen Kotflügeln. Der Träger zwischen den Kotflügeln nimmt die Fahrscheinwerfer mit Tarnabdeckung auf. Mittig sitzt eine Anhängekupplung mit separatem Bolzen. Auf den Kotflügeln sitzen Begrenzungsstangen, an denen Rückblickspiegel aus PE befestigt werden. Der Kühlergrill beinhaltet die Kühlerinnenseite mit einem feinen PE-Gitter und den Kühlerdeckel. Die Seitenteile sind mit vielen Lüfterrippen versehen und erhalten noch Griffe und Verschlussriegel. Leider kann man die Seitenteile nur mit Extraarbeit geöffnet darstellen, um einen Blick auf den gelungenen Motor zu gewährleisten. Die Motorhaube schließt das Ganze nach oben hin ab. Die Trennwand zwischen Motorraum und Fahrerabteil hat beidseitig viele Details vorzuweisen Lenkstange, -rad, Flüssigkeitsbehälter, Bedienhebel und Armaturentafel sind einige davon. Für die Armaturen kann man zwischen separaten Decals pro Instrument oder der kompletten Armaturentafel wählen. Auch die Bodenplatte ist mit separaten Schalthebeln, Handbremse und Pedalen nicht ohne. Für Kupplungs- und Bremspedal gibt es geriffelte PE Aufsätze mit „B“ und „K“ Gravur. Die vordere Sitzbank wird aus Batteriekasten, Fahrersitzpolster, Rückenlehne und Rückenpolster, sowie Sitz-, Rückenpolster für den Fahrzeugkommandanten und der Rückwand mit Gewehrhalterungen zusammengesetzt.Das Mannschafts- und Ladungsabteil basiert auf einer großen Bodenplatte mit einer Aussparung für die Ersatzradhalterung und Schmutzfängern aus PE hinten. Für die Gewehre der Mannschaft werden 12 Schulterstützenhalterungen auf dem Boden angebracht. Zwei durchgehende Sitzbänke, aus Unterkasten, Sitzpolster, Rückwand und Rückenpolster bestehend, stehen der Mannschaft zur Verfügung. An die Unterkästen werden Werkzeuge wie Schaufeln, Axt und Kurbel angebracht. Die Mittelsitzbank erhält an der Rückwand Halterungen für 6 Gewehre. Die Halterungen bleiben leer, da im Bausatz keine Gewehre enthalten sind. Das Ladungsabteil hat eine separate Bodenplatte, an deren Unterseite die Ersatzhalterung samt Ersatzrad, bestehend aus Felge, Felgenring und Vinylreifen, angebracht wird. Auf der Oberseite werden diverse Zwischenwände montiert. Die hinteren Staukästen sind mit Zwischenböden ausgerüstet. An Rückwand und Seitenteilen können die Staukastentüren geöffnet oder geschlossen angebracht werden. Die Deckplatte des Ladungsabteiles wird mit einem Gepäckgitter und 4 PE Hebeösen versehen. Es ist schade, dass es keine Plane gibt, weder gefaltet, noch aufgeplant. An die Einstiege des Fahrer- und Mannschaftsabteile werden feine Echtmetall-Sicherungsketten und Handgriffe angebracht. Die abklappbare Windschutzscheibe besteht aus dem Rahmen, 3 kristallklaren Scheiben, 2 Scheibenwischermotoren innen und den Scheibenwischern außen. Zur leichteren Bemalung des Rahmens gibt es Maskierfolien für die Scheiben. Links und rechts des Fahrerabteils finden sich noch Suchscheinwerfer samt Halterung und klaren Scheiben.Die Decals sind sauber gedruckt und seidenmatt ohne Trägerrand. Man kann damit 3 Fahrzeuge darstellen:
Die 20-seitige Bauanleitung ist in schwarz-weiß gehalten. Kurze Beschreibungen oder Anleitungen sind in Chinesisch und in Englisch gehalten. Die Spritzling-/Teileübersicht findet man auf Seite 2. Der Bau des Fahrzeugs wird in 38 sinnvoll aufgeteilten, leicht verständlichen Schritten erklärt. Zwischenbaugruppen in den Bauschritten helfen weiterhin. Auf einem Zusatzblatt ist die Anbringung der Decals und die Bemalung beschrieben. Farbangaben werden für die Marken Mr. Hobby, Acrysion, Vallejo, Model Master, Tamiya und Humbrol gemacht.Ein weiteres, tolles Sd.Kfz. 8 mit vielen Details, auch aus dem Karton sicherlich ein Hingucker. Einsatzmöglichkeiten gibt es ja genug, auch wenn man sich etwas bei der Ausrüstung und Individualisierung selbst helfen muss.
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