Deutschland Import durch: Takom 2160 Der Flakpanzer M247 war das Ergebnis einer Forderung der US Army und sollte die veralteten Systeme M163 “Vulcan” und MIM-72 “Chaparral” ablösen. 1983 rollten die ersten Exemplare vom Band. Unüberwindbare technische Probleme (U.a. Feuerleitsystem, Radaranlage und ein veraltetes Fahrwerk) führten zur Einstellung des Projekts nach nur 50 Einheiten Ende 1986. Einige Exemplare blieben der Nachwelt erhalten während der überwiegende Teil als Hartziele Verwendung fand. Was birgt nun der große Karton (38 x 25 x 13cm), wie immer mit einer fantastischen Boxart versehen. Insgesamt 19 hellgraue Spritzlinge kommen zum Vorschein. Dazu ein Spritzling mit Klarteilen sowie eine Ober- und Unterwanne und der Turm. Kupferseilmaterial, eine PE-Platine und ein Decalbogen liegen auch noch bei. Auch eine Reihe von Polycaps findet sich. Dazu die obligate Bauanleitung, diesmal in angenehmen DIN A4 Format. Takom präsentiert uns wieder Spritzgussteile auf ganz hohem Niveau. Keine Ausflüsse, kein Verzug, dafür saubere, klare und scharfe Details, wenig Auswerferstellen, teils filigrane und kleine Bauteile mit tollen Oberflächenstrukturen - sie stehen also anderen Bausätzen aus dem Haus Takom in nichts nach. An einigen Teilen zeigen sich minimale Formtrennnähte, aber nichts gravierendes. Auch sind alle Angüße geschickt platziert. Im Einzelnen: A) Teile für die Oberwanne und den Turmring B) Weitere Oberflächendetails, Kanister, Getriebeabdeckungen u.m. C) Teile für die Kette (3x) D) Weitere Teile für die Kette (3x) G) Kleinteile und das 40mm Geschütz (2x) H) Weitere Kleinteile, Aufhängungen der Laufrollen und ein MG (2x) J) Laufrollen, Antriebsräder und zugehörige Details (2x) K) Bauteile für die Radstationen und weitere Kleinteile L) Bauteile für die Panzeroberwanne M) Teile des Turms N) Bauteile der Waffenanlage Q) Teile für die Radaranlage R) Kleinteile zur Detaillierung W) Klarteile Die Unterwanne und die Oberwanne, mit einer überzeugenden Oberflächenstruktur versehen, sind jeweils einteilig und weisen bei einer Trockenpassung absolut keine Spalten oder Versatz auf. Ober- und Unterwanne sind mit einer Vielzahl an Details zu verfeinern die ebenfalls einen hohen Fertigungsgrad aufweisen. Schade nur das viele Teile mit der die Unterwanne bestückt wird am Ende sich dem Betrachter entziehen. Das Fahrwerk sollte, sofern man die Hinweise in der Bauanleitung befolgt, am Ende beweglich sein. Sparsamkeit des Klebers sollte oberstes Gebot sein. Das gilt auch für die Ketten, deren Qualität ausgezeichnet ist und die aus Einzelgliedern bestehen, aber auch ein gerüttelt Maß an Zeit zur Konstruktion verlangen. Zur Erleichterung des Baus liegt dem Kit eine Lehre bei. Die Kettenzähne sind gesondert einzukleben, ebenso die Kettenpolster. Interessante Lösung auch bei den Laufrollen, die ebenso mit scharfen Details aufwarten. Während die inneren Laufrollen komplett gespritzt sind sind bei den Äußeren die Radreifen gesondert erstellt. Relativ viele sehr gut ausgeführte Teile werden auch bei der Oberwanne verbaut und geben das Original sehr schön wieder. Auch die Kettenbleche können punkten und werden mit den dazugehörigen Kisten, Kästen und Werkzeugen ergänzt; alles scharf im Detail. 16 Baustufen werden benötigt um das Unterteil des Panzers zu bauen. Ab Stufe 17 wendet sich die Bauanleitung der Konstruktion des Turmes zu. Der Turm ist auf jeden Fall sehr komplex aufgebaut. Das einteilig gespritzte Grundgerüst wird mit einer Vielzahl an weiteren Komponenten vervollständigt bzw. weiter detailliert. Alle Teile weisen auch in diesem Bereich einen sehr schönen Guß auf. Kleiner Bausatz im Bausatz ist die schön wiedergegebene Radaranlage. Die beiden Rohre der Flak sind einteilig im Slide Mould Verfahren (bei vielen Bauteilen angewendet) mit offenen Mündungen hergestellt. Die fast nicht vorhandene Gußnaht ist jedenfalls einfach zu egalisieren. Die für Takom typische Bauanleitung im Querformat führt in 30 Baustufen zum angestrebten Ziel. Alle Schritte sind klar und leicht verständlich aufgeführt. Hier wird der Modellbauer nicht alleine gelassen. Die Farbangaben beziehen sich nur auf die Farben von Ammo by MiG. Der Modellbauer kann allerdings auch hier auf die Produkte des Farbherstellers seiner Wahl zurückgreifen. Ohne Versatz kommen die matt erstellten Abziehbilder daher. Im Anhang an die Bauanleitung folgen noch fünf Bemalungsvorschläge (s.a. Bildteil) von Ammo by MiG, zwei davon als What If. Alterungsschritte sind jeweils unter den Grafiken vorgeschlagen. Wieder ein sehr schöner Kit den uns Takom auf die Basteltische bringt. Allein das Auspacken der Spritzlinge war schon eine reine Freude, wobei sich auf den zweiten genaueren Blick sehr viele weitere feinste Details offenbarten. So sollte auch bei diesem Bausatz auf Grund der mittlerweile sehr hohen Qualität der Bauteile die Spachtelmasse nicht zum Einsatz kommen. Jedenfalls hat man mit dem M247 einen etwas exotischen Panzer in der Vitrine stehen. Zudem sollte der Bau auch von einem etwas fortgeschrittenen Anfänger durchaus zu bewältigen sein. Das Preis/Leistungs-Verhältnis liegt zudem durchaus im Rahmen.
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