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Takom ist in Deutschland erhältlich z.B. bei:


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Takom 2106, Jagdpanther G1

Die Panther-Reihe von Takom wächst weiter - nun also mit dem Jagdpanther, in diesem Fall die frühere G1 Version.

Der recht große Karton ist randvoll gefüllt mit 26 grauen Spritzlingen, der Oberwanne, vier Kettenbauhilfen, eine PE Platine, verdrillte Kupferkabel und zwei Decalbögen.

Viele der Bauteile wie Unterwanne, Laufwerk und Ketten sind von den bereits auf den Markt gebrachten Panthern bekannt.
Die Unterwanne ist mehrteilig ausgeführt, d.h. Bodenplatte, Bug-, Heck- und Seitenwänder werden einzeln miteinander verklebt - dies birgt natürlich immer Risiken von Verzug und Spaltenbildung, auch bei späteren Bauteilen, wenn hier nicht alles akkurat zusammenpasst.

Schon in den ersten Bauschritten werden reichlich Details im Inneren verbaut, wie der Fahrerplatz mit Armaturen, das Getriebe (mehrteilig sehr detailliert) und die sehr schönen und fein detaillierten Drehstäbe. Auch die Motorraumschottwand weiß zu gefallen mit reichlich feinen aufgeprägten, scharfen Details.
Natürlich sind auch alle anderen Komponenten entsprechend fein detailliert enthalte, allen voran natürlich die Granatenlagerungen und entsprechende 8,8cm Granaten in Plastik. Dazu MG Gurtkästen, Sammler, Funkanlage, usw.
Die Schwingarme werden einzeln von aussen eingesetzt und verklebt - diese werden damit fest arretiert und bleiben nicht beweglich. Das ist aber vom Bausatz her auch nicht schlimm, denn es liegen eh Segmentketten bei, die keine freie Bewegung des Laufwerks zulassen.

Die Laufrollen machen einen hervorragenden Eindruck mit sauberem Guss, sowie feinen und scharfen Details. So fehlen hier auch nicht die markanten, feinen Herstelleraufdrucke auf den äusseren Gummibandagen.
Für das Aufziehen der Kettensegmente liegt je zwei Aufbauhilfen für links und rechts bei. Wieso zwei verschiedene Bauhilfen? Es liegt offenbar an den beiden optionalen Leiträdern, aus denen man auswählen kann, die einen deutlichen Durchmesserunterschied haben.
Auch für das Treibrad hat man hier die Wahl zwischen drei verschiedenen Optionen.
Die Ketten selber sind aus verschieden langen Segmenten zusammenzubauen. Diese sind optisch und von den Details her wirklich sehr schön. Die Führungszähne müssen noch aufgeklebt werden, was in entsprechend langen Segmentsträngen bis runter zu Einzelzähnen für die Einzelglieder geht, damit hält sich der Arbeitsaufwand in Grenzen, wennauch nicht ganz ohne. Der Guss der Kettenteile ist sauber und vor allem ohne Auswerferstellen!

Die Oberwanne ist im Groben einteilig gespritzt. Sehr schön gemacht mit feiner Oberflächenstruktur und schönen Schweißnähten. Die Oberwanne stellt offenbar die späte G1 Version dar, denn es ist nur noch ein Fahrersehschlitz vorhanden - der zweite ist als verschweißte Öffnung als PE Blech dargestellt. Eine Zimmeritstruktur ist nicht vorhanden, d.h. wenn man selber keine aufbringt, muss dieser Jagdpanther in ein Produktionsdatum nach Sept.1944 gesetzt werden. Es liegen zudem zwei verschiedene Kugelblenden für das Bug MG bei.
Die 8,8cm Kanone ist mit einem recht detaillierten Innenleben versehen, mit allem was dazugehört und natürlich kann es so gebaut werden, dass es in Höhe und Seite beweglich bleibt.
Takom hat für das Kanonenrohr erfreulicherweise ein einteiliges mit Mündungsbremse angegossen, die allerdings vorn noch mit zwei Abschlussteilen vollendet werden muss - aber so ist es kaum besser und einfacher zu machen - keine lästigen Halbrohre, deren Nahtstellen mühsam versäubert werden müssen. Allerdings stellt dieses Rohr die späte zweiteilige Version dar, die ab Mai 1944 in die Produktion einfloss.
Das Motordeck ist für den G1 noch vom Panther A. Die Lüftergrätings sind alle durchbrochen und sehr schön dargestellt. Natürlich sind auch die feinen Abdeckgitte aus PE Teilen enthalten. Die Auspuffanlage ist auch die vom Panther A mit dem Dreifachauspuff an der linken Seite.
Die Motorraumluken lassen sich offen oder geschlossen darstellen und natürlich hat Takom dem Bausatz einen komplett enthaltenen Motorraum spendiert - ein fein detailierter Maybach Motor mit allen Anbauteilen und Leitungen, Kühler, Lüfter, Tanks, usw. Fast zu schade da die Luke drüber zu schließen.
Für den Geschützkragen liegen hier drei verschiedene Kragen bei, die sich in Größe und Verbolzung unterscheiden und für eine G1 korrekt sind.
Die Wannenseiten werden mit dem typischen Panther Werkzeug in guter Qualität versehen.
Die Aufbaudeckplatte liegt ebenfalls in zwei versionen bei und wird mit einigen weiteren Teilen versehen. Die Lukendeckel können alle offen oder geschlossen gebaut werden. Auch die Luke in der Aufbau Heckwand lässt sich offen oder geschlossen bauen. Optional ist hier auch noch ein weiterer Staukasten im bausatz enthalten, der hier an der Heckwand angebaut werden kann.

Für die Seiten liegen Halterungen und Seitenschürzen bei - diese sind aus Plastik und einteilig. Das macht den Anbau natürlich einfacher und durch die dargestellte Überlappung auch ganz nett, macht es aber für eine optisch interessante Gestaltung mit fehlenden Segmenten sehr schwer - PE Bleche wären hier sehr angeraten.
Für die Abschleppseile stehen sehr schöne Seilkauschen aus Plastik mit offenen Enden bereit, in die die beiliegenden verdrillten Kupferkabel eingesetzt werden.

Die Takom typische DIN A4 Bauanleitung im Querformat führt in 52 verständlichen Baustufen zum Ziel. Die Zeichnungen sind groß und sauber - verschiedene Bauoptionen werden hier und da mit A, B und C gekennzeichnet, allerdings ohne nähere Angabe wofür diese Optionen im Gesamtkontext stehen.

Im Anschluss an die Baustufen finden wir vier gedruckte Farbprofile zur Bemalung und Markierung des Jagdpanthers. Zusätzlich gibt es zwei farbig gedruckte Seiten auf denen die Farbgebung des Innenraums gezeigt sind.

Die Farbprofile machen Angaben lediglich für die Ammo of Mig Farben und stellen folgende 4 Möglichkeiten dar:

  • 1.Kp. s.Pz.Abt.559, Holland 1944 in wolkigem Dreifarbtarn
  • s.Pz.Abt.519, Frankfurt am Main, Deutschland, April 1945 in scharfem Dreifarbtarn
  • Pzjg.Ers.u.Ausb.Abt.20, Meppen, Deutschland, April 1945 in weichem Dreifarbtarn
  • s.Pz.Abt.560, Deutschland 1945 in weichem Dreifarbtarn

Mein Fazit: Ein sehr schöner und unheimlich detaillierter Bausatz für einen Jagdpanther. Zudem mit Inneneinrichtung und damit einer Garantie für lange Bastelabende. Dadurch ist er aber auch nicht für Anfänger geeignet.
Schade eigentlich nur dass Takom hier die späte G1 darstellt, die schon die meisten Merkmale einer G2 darstellt - eine frühe G1 wäre wünschenswert gewesen, zumindest mit Optionsteilen - und da wäre der zweite kleine Kritikpunkt - die in der anleitung angegebenen Optionsteile werden nie referenziert wann wo wie für welche Version/Zeit/Einheit/etc. welche Optionszusammenstellungen zu nutzen sind

Ansonsten aber absolute Kaufempfehlung.

  Kurz-Übersicht:
  Art.Nr:
  Art des Artikels:
  Material:
  Maßstab:
  Erschienen:
2106
Komplett Bausatz
Spritzguss
1:35
April 2019
Hersteller:
Land:
Preis bei
Erscheinen:
Takom
China (Hong Kong)

ca.58 Euro

  Geeignet für:


  Preis/Leistung:


  Gesamteindruck:




  
  Review von:
  Thomas Hartwig



Fotos: