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Takom 1018, Panzerjäger I B mit 7,5cm StuK40 L/48

Und die nächste Überraschung eines ungewöhnlichen Fahrzeugs in 1:16 ... wobei, bei Lichte betrachtet gar nicht sooo überraschend, denn sowohl das Panzer I Ausf.B Basisfahrzeug als auch die 7,5cm StuK sind bereits bei Takom verfügbar.
Und dennoch erfreulich überraschend einer der ungewöhnlichsten Panzer I Umbauten , die es damals gab und fotografisch ist auch nur ein Einzelstück aus dem Endkampf um Berlin bekannt.

Schauen wir also mal in den Karton was Takom uns hier im großzügig dimensionierten Karton bietet.

Wir haben hier 13 graue Spritzlinge, 10 graue Spritzlinge Kettenbolzen, 20 Gussstränge mit je 10 Kettengleidern, ein kleiner klarer Spritzling, die Unterwanne, 2 PE Platinen, ein gedrehtes Alurohr, ein Stück verdrilltes Kupferkabel und einen Decalbogen. Auch im großen 1:16er Maßstab, bei dem die Teile ja mehr als doppelt so groß als bei 1:35 sind, präsentiert Takom hier Spritzgussteile auf ganz hohem Niveau. Keine Ausflüsse, kein Verzug, keine Auswerferstellen, dafür saubere, klare, "crispe" Details und alle Bereiche der Bauteile ohne Gussfehler ausgespritzt.

Nicht nur, dass Nieten und Sechskantmuttern wirklich detailliert und deutlich dargestellt sind, statt nur angedeutet, sondern auch Schlitzschrauben, Riffelblech, usw. in deutlicher Detailstruktur sondrn auch eine Kette mit duchschiebbarem Plastikbolzen. In 1:35 unvorstellbar, gerade bei einer Kette wie der vom Panzer I.

Doch gehen wir die Komponenten der Reihe nach durch.
Die neue, verlängerte Unterwanne ist einteilig ausgeführt und strotzt bereits vor aufgeprägten Details wie Nieten, Blechen, Verstärkungen, usw.
Das Laufwerk, das aus zwei Federschwingen besteht lässt sich beweglich anbauen, wobei die Spritzgussblattfedern natürlich nicht einfedern. Laufrollen und Leitrad machen einen ausgezeichneten Eindruck und glänzen sogar durch eingeprägte Gussnummern auf den Speichen, während die Stützrollen mit fein aufgeprägten Buchstaben des Herstellers aufwarten. Einziger Minuspunkt hier wäre die vordere Spiralfeder, die massiv in eine Stück gespritzt ist - hier hätte ich mir ggf. sogar eine filigrane Spiralfeder aus Plastik gewünscht.
Die Kette ist, wie bereits erwähnt mit Bolzen aus Plastik, die einteilig wie am Original durch die Glieder geschoben werden, beweglich. Der Guss der Glieder ist sehr gut. Vor allem gefällt, dass sie einteilig gespritzt sind und dabei die Bohrungen für die Bolzen sauber und durchgängig. Auswerferstellen finden sich hier keine, dafür eine leichte Gussnaht auf der Horizontalachse.

Die Glacisplatte liegt einzeln bei und auch hier erfreuen die feinen Nietendetails und die eingelassene, geschlossene Luke.
Der mittige Scheinwerfer ist einteilig und hohl gespritzt, sodass man ihne von innen schön mit Spiegelfolie oder Chromlack behandeln kann um dann mit der klaren und super strukturierten Plastiklinse zu realistischem Aussehen bringen kann. Wahlweise kann der Scheinwerfer aber auch mit Tarnabdeckung gebaut werden.

Die Kettenabdeckbleche bestechen mit ihrem feinen, ausgeprägte klaren Riffelmuster und sind genialerweise zusammen als ein Teil ausgeformt mit zwei Verbindungsstücken, sodass man beide gleichzeitig am Modell anbringen kann und die dadurch bereits perfekt ausgerichtet sind!
Das Werkzeug kann ebenfalls überzeugen und liegt einteilig mit bereits angespritzten Halterungen bei, die einen guten Eindruck machen. Bei komplexerem Werkzeug, wie dem Wagenheber gilt es ein paar Teile mehr zusammenzukleben, aber absolut im Rahmen und die Details sprechen da für sich.

Der neue, einzelne Auspuff ist aus zwei Halbteilen zusammenzubauen - hier müsste man die Nahtstelle versäubern - wobei man schauen müsste, wieviel davon noch zu erkennen ist, wenn das fein geätzte PE Schutzgitter darüber angebracht ist.

Das Aufbauteil ist im Grunde als Gerüst einteilig gespritzt und wird rundum mit den entsprechenden Panzerplatten versehen - auch hier wieder wunderschöne Details aufgeprägt, gerade die versenkten Schlitzschrauben, bei denen Takom drauf geachtet hat, dass nicht alle in die gleiche Richtung zeigen.
Die Einstiegsluken sind einzeln und damit offen und geschlossen baubar, aber mangels Inneneinrichtung macht der offene Zustand keinen Sinn.

Auch das neue Motordeck im im Prinzip einteilig gespritzt und wird mit Luken vervollständigt, die man theoretisch auch offen darstellen könnte - solange man aber keinen 1:16er Motorraum hat, macht das natürlich keinen Sinn. Die Lüfterlamellen sind als ein Teil beigelegt und sind durchbrochen gespritzt - hier ist fraglich wie weit man dann am Ende in den leeren Motorraum sehen kann.

Da die Wanne offen ist, hat Takom eben auch Teile der Inneneinrichtung spendiert hat, wie der Bodenplatte mit den Querachsenabdeckungen, Kardanwellentunnel, Motorraumtrennwand und natürlich den Sockel für die 7,5cm StuK. Die Teile machen einen guten Eindruck.
Der Fahrerplatz ist leider nicht enthalten, obwohl mal ihn vermutlich ansatzweise sehen könnte.

Die Sturmkanone setzt sich aus einer erstaunlichen Anzahl an Teilen zusammensetzt, insbesondere der "Innenteil" mit Bremszylindern, Verschluss und Höhenrichtung.
Die meisten dieser Teile, wie leider auch das Kanonenrohr an sich baut sich aus zwei Halbteilen zusammen, was zu einiger Nacharbeit führt, wenn man die lage Naht sauber verschliffen haben will, sodass das Rohr einteilig wirkt. Das kleine Schild das von an der Kanonenbasis angebracht wird, ist recht schön gespritzt und einteilig.
Immerhin bietet Takom hierfür zumindest in der Erstauflage ein wunderschön gedrehtes, einteiliges Alurohr. Die Mündungsbremse aus Spritzguss hingegen ist leider auch wieder längs halbgeteilt - auch hier ist etwas Nacharbeit erforderlich um die Nähte unsichtbar zu machen. Im Inneren werden ein Ring und die Rohrmündung mit Feldern und Zügen und nach vorn mit der Abschlussplatte verschlossen.
Was birgt nun der 30x20x6 cm große Karton? Insgesamt vier in hellgrauem Plastik erstellte Rahmen, Dazu eine etwas größere PE-Platine, Decals sowie die Bauanleitung. Dazu noch ein Nylonfaden für die Verspannung. Drei Rahmen entfallen auf den Bau der “Bachstelze” während der vierte Spritzling Teile zum Bau eines Piloten enthält.

Was den Bausatz enorm aufwertet und belebt ist eine 1:16 Spritzgussfigur, die auf dem Panzer platziert werden kann und die in leicht gebückter Haltung eine Granate in den Händen in die StuK einführen will.
Die Qualität der Figur ist sensationell - die meisten Teile der Figur sind dabei als Halbteile (vorn/hinten) ausgeführt wodurch sich sehr schöne und realistische Faltenwürfe realisieren lassen. Auch Details wie die Gürtelschnalle, Knöpfe und sogar die genagelten Sohlen sind schön wiedergegeben. Auch der Helm ist in seiner Form toll gemacht und zeigt den hochgebundenen Kinnriemen.
Der Kopf ist einteilig mit sehr sauberen und gut gemachten Gesichtszügen.
Die Hände sind recht feingliedrig und so geformt dass sie die beiliegende Granate halten können

Die Bauanleitung umfasst 31 Baustufen, die sauber und übersichtlich gestaltet sind und eigentlich keine Fragen offenlassen sollten.

Am Ende der Anleitung sind auf 2 farbig gedruckten Seiten insgesamt 4 Farbprofile zu Bemalung und Markierung des Fahrzeugs enthalten.

Die Vorschläge sind alle 4 von dem einen Exemplar aus der Nähe des Brandenburger Tors im Mai 1945 - sie unterscheiden sich lediglich in den Farbgebungen.

  • Nummer 742 in rot, Wanne in grau, StuK in gelb mit braunen Streifen
  • Nummer 742 in rot, Wanne und StuK in gelb mit braunen Streifen, Rohr in grau
  • Nummer 742 in schwarz, komplett in gelb mit braunen Streifen
  • Nummer 742 in schwarz, Wanne und StuK in gelb mit braunen Streifen, Rohr in grau

Insgesamt ein toller und vor allem ungewöhnlicher Bausatz, der in guter Qualitöt dem 1:16 Freund die Möglichkeit bietet dieses besondere Einzelstück bauen zu können!

  Kurz-Übersicht:
  Art.Nr:
  Art des Artikels:
  Material:
  Maßstab:
  Erschienen:
1018
Komplett Bausatz
Spritzguss
1:16
Oktober 2022
Hersteller:
Land:
Preis bei
Erscheinen:
Takom
China (Hong Kong)

ca.82 Euro

  Geeignet für:


  Preis/Leistung:


  Gesamteindruck:




  
  Review von:
  Thomas Hartwig



Fotos: