T-Model TM-7310S

U.S. M1A2 SEP Abrams TUSK I & M151 CROWS II

Unter dem Label des Herstellers T-Model erscheint mit diesem Bausatz eine aktuelle Variante des US-Kampfpanzers M1A2 im Maßstab 1:72.

Hierbei handelt es sich um die Ausführung M1A2 SEP Abrams TUSK I. Den Bausatz gibt es in verschiedenen Verpackungsvarianten.

Neben dem Grundbausatz gibt es weitere Varianten mit verschiedenen beiliegenden Zurüstteilen. Mir liegt hier die Silver-Edition vor.

Diese Variante zeichnet sich durch die Beigabe folgender zusätzlicher Bauteile aus:

• 1x Kommandantenfigur
• 2x Rucksack
• 1x gedrehtes Metallrohr mit Rauchabsauger aus Resin und Extra-Fotoätzteilen.

Bei diesem Bausatz handelt es sich um eine um verpackte Variante des bereits bekannten M1 Bausatzes des Herstellers Tiger Model, der hier vom Anbieter T-Model mit zusätzlichen Teilen versehen wurde um nun die Ausführung M1A2 SEP TUSK I darzustellen.

Ein kurzer Abriss zum Original.

Der M1A2 ist eine Weiterentwicklung des in 1980er Jahren eingeführten M1 Kampfpanzers. Die Variante M1A2 unterscheidet sich äußerlich hauptsächlich durch das CITV (Commander’s Independent Thermal Viewer) vor der Ladeschützenluke von den früheren Versionen. Als Verbesserungen wurden u.a. sämtliche vorhandenen Wärmebildgeräte auf Exemplare der 2. Generation umgerüstet, die gesamte Elektronik wurde überarbeitet und ein Inter Vehicular Information Systems (IVIS) in das System integriert, das den Austausch von Lagedaten zwischen einzelnen Fahrzeugen erlaubt. Weitere Änderungen betrafen die Waffenstation des Kommandanten, den vorgesehenen Einbau eines Hilfsaggregates für die Stromversorgung und Änderungen am Munitionsmagazin im Turmheck. Erste Fahrzeuge des M1A2 wurden 1992 ausgeliefert; die Produktion endete 1996, nachdem Exportkunden wie Saudi-Arabien beliefert worden waren.

Das hier genannte Kürzel SEP (System Enhancement Program) umfasst einige Verbesserungen im Hinblick auf Führbarkeit, die Ausdauer im Gefecht und die Stärkung der Kampfkraft. Neben den hauptsächlich technischen / elektronischen Anpassungen bzw. Änderungen wurde auch die Panzerung an der Turmfront und an den Seiten ein weiteres Mal erhöht und im Kampfraum eine Klimaanlage für die Elektronik und die Besatzung installiert.

Ein weiteres Merkmal der im Bausatz darstellbaren Ausrüstung sind die Bestandteile der TUSK-Ausstattung.

Das Kürzel TUSK ist eine Abkürzung für „Tank Urban Survival Kit“.

Es handelt sich hierbei um einen Rüstsatz  für Kampfpanzer, der im Rahmen des Einsatzes im Irak eingerüstet wurde um die Überlebensfähigkeit im bebauten Gelände zu verbessern. Es gibt mittlerweile drei Stufen dieses Rüstsatzes (TUSK I-III)

TUSK I beinhaltet u. a. folgende Komponenten, deren Teile auch im Bausatz enthalten sind:

• Reaktivpanzerung ARAT I (Abrams Reactive Armor Tiles) kachelförmig auf den Kettenschürzen angebracht.
• Schutzschild an der Lafette des Ladeschützen (Loader′s Armor Gun Shield – LAGS)
• Wärmebildgerät für den Kommandanten (Remote Thermal Sight – RTS) ist achsparallel zum M2HB auf der Lafette montiert.
• Wärmebildgerät für den Ladeschützen (Loader′s Thermal Weapon Sight – LTWS) Wärmebildgerät AN/PAS 13 ist auf der Picatinny-Schiene des M240B montiert.
• Wärmebildgerät für den Fahrer (Driver′s Vision Enhancer – DVE) im Austausch zum mittleren Winkelspiegel
• Außenbordsprechstelle (Tank Infantry Phone – TIP)
• Stromverteilerkasten (Power Distribution Box – PDB)
• MG-Lafette auf der Bordkanone (Counter Sniper/Anti Material Mount (CS/AMM)) für das Browning M2 HB oder M240B.
• V-förmige Zusatzpanzerung als Minenschutz unter der Wanne (Abrams Belly Armor)
• Minengeschützer Fahrersitz (Mine Resistant Driver Seat) entspricht im Aufbau dem des deutschen Leopard 2 A6M.

TUSK II verbessert nochmals den Panzerschutz und den Schutz gegen projektilbildende Minen.

• Reaktivpanzerung ARAT II zur Verstärkung der ARAT-I-Panzerung an den Seiten und zusätzlich am Turm direkt auf der Panzerung (dachziegelförmig)
• 360°-Schutzschild für den Kommandanten aus Panzerstahl und Panzerglas.

Ein weiterer Bestandteil dieses Bausatzes ist die CROWS II-Waffenstation.Dabei steht CROWS für Common Remotely Operated Weapon Station, was so viel heißt wie gemeinsam fernbedienbare Waffenstation.

So nun schauen wir uns den im Juni 2019 bei T-Model erschienenen Bausatz mal genauer an.

Ein Blick in den vollgepackten Karton (30 x 19 x 6 cm) offenbart den folgenden Inhalt:

• 1x 12-seitige größtenteils schwarz-weiße und teilweise farbige Bauanleitung , 15 Baustufenzeichnungen und  2 Seiten mit farbigen Tarn- und Markierungsvarianten im DIN A5 Format
• 1x Fotoätzplatine mit Teilen für die Motorgrätings und anderen Abdeckungen und Klappen
• 1x Decalbogen mit 2 Markierungsvarianten und diversen Zusatzdecals
• 1x Spritzling mit den Bauteilen der Wanne
• 1x Spritzling mit den Zusatzteilen der TUSK-Ausstattung
• 2x Spritzling mit Bauteilen für den Turm
• 1x Spritzling mit den Wannenschürzen mit Reaktivpanzerungselementen
• 2x Spritzling mit Klarsichtteilen wie Winkelspiegel und Ausblickbaugruppe
• 1x Spritzling mit Bauteilen für die Turmsekundärbewaffung (MG´s)
• 1x Spritzling mit einer Kommandantenfigur und zwei Rucksäcken
• 1x Zip-Beutel mit gedrehtem Metallrohr, Resinrauchabsauger und Fotoätzteilen

Es können folgende Varianten mit Hilfe der beigelegten Decals gebaut bzw. dargestellt werden:

• 1. 68^th Armored Regiment, 1^st Brigade, 4^th Infantry Division, Iraq
• 2. C Company 1^st Battalion, 35^th Armor Regiment U.S. Army, Iraq

Die Bauanleitung führt Schritt für Schritt in englischer, chinesischer und japanischer Sprache mit 3-D Zeichnungen durch die 15 Baustufen. Durch das DIN A5 Format ist die Anleitung zwar recht handlich, wirkt aber teilweise überladen bzw. sind die Darstellungen relativ klein ausgefallen. Die Möglichkeit verschiedene Fahrzeug- bzw. Ausrüstungsvarianten zu bauen wird dargestellt, führt aber beim Hin- und Herblättern eher zu Verwirrungen. Ein Vorbildstudium ist daher unerlässlich um ein korrekte Variante bauen zu können. Die Farbangaben am Ende der Bauanleitung nennen neben den Originalfarben (FS/RAL Standard), Angaben zu den Herstellern VIC, MIG Ammo, Tamiya, Mr. Hobby und Vallejo.

Die größtenteils in grauem Kunststoff gespritzten Teile sind durchweg fein detailliert. Auch die Klarsichtteile für die Optiken wissen zu gefallen. Als Beispiel sei hier die Ausblickbaugruppe des Richtschützen zu nennen, die komplett als Klarsichtteil ausgeführt ist und später nur durch Klappen aus Fotoätzteilen ergänzt wird. Eine clevere Lösung wie ich finde. Alle Teile haben ansonsten kleine gut gewählte Angüsse und keine nennenswerten Auswerfermarken auf später sichtbaren Stellen.

Das Kanonenrohr ist einmal als Kunststoffteil einteilig ausgeführt, liegt aber wie zuvor genannt nochmal als gedrehtes Alurohr mit Resinteilen und Fotoätzteilen in feinerer Ausführung dem Bausatz bei. Sämtliche Luken der Besatzung im Turm und in der Wanne sind offen darstellbar. Dementsprechend findet auch die beiliegende von den Proportionen her schön gestaltete Kommandantenhalbfigur ihren Platz.

Die Unterwanne muss aus mehreren Teilen zusammengesetzt werden. An den Wannenseiten sind die Schwingarme der Laufrollen schon angegossen was aber dem Detailgrat keinen Abbruch tut. Die Motorgrätings sind als Fotoätzteil ausgeführt, was wiederum ein schöne Detailverbesserung darstellt.

Der Bau der Laufwerke müsste durch die Konstruktion mit teilangegossenen Laufrollen und Segmentketten schnell von der Hand gehen.

Die beiliegende Waffenstation M153 CROWS II ist schon fast ein Bausatz für sich.
Hier wurden sehr viele schöne Details verwirklicht.

Wenn alle Teile der Bewaffnung und Zusatzpanzerung am Turm angebracht sind wirkt das Fahrzeug wie das Original schön überladen wie ich finde. Hier sind die beiden beiliegenden Rucksäcke dann das I-Tüpfelchen um die Beladung komplett zu machen.

Mein Fazit:

T-Model bringt in dieser Zusammenstellung des in Teilen schon von Tiger-Model bekannten Modells ein schönes Rundum-Sorglospaket heraus um eine aktuelle Version des us-amerikanischen M1 A2 zu bauen.

Wenn auch nicht zu einem günstigen Preis, sind hier aber alle Teile und auch noch mehr enthalten um ein ansprechendes Modell zu bauen, was in seinem Detailierungsgrad schon mit Modellen in größeren Maßstäben vergleichbar ist.

Alles in allem ein schöner Bausatz mit leichten Abstrichen bei der leicht überladenen kleinen Bauanleitung und dem doch relativ hohen Preis für ein Modell in diesem Maßstab. Die Detaillierung der Bauteile und der grundsätzliche Aufbau des Bausatzes lassen viel Bastelspaß erwarten. Der Umfang der Ätzteile hält sich in Grenzen und ist auf das nötigste begrenzt. Da aber viele auch teils sehr kleine Bauteile zu verarbeiten sind  und die Bauanleitung teilweise Fragen offen lässt, ist der Bausatz eher für den fortgeschrittenen Modellbauer zu empfehlen.