Ausgepackt-Archiv



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Schon seit dem Frühsommer 2007 ist dieses gigantische Eisenbahngeschütz Dora in 1/35 von Soar Art Workshop unter der Nummer 35001 im Handel.
Im Karton finden sich 96 Spritzlinge aus schwarzem Kunststoff sowie 147 separate Teile für z.B.:16 Teile für die Fahrwerkrahmen, 6 Teile für das Gleisbett, 16 Profil-Teile aus Aluminium für die Schienen, 6 Teile für das Geschützrohr, 80 Laufräder, 1 Faltkarte mit 10 PE-Teilen, 3 Spiralfedern, 2 Stück Hutgummi und ... Schrauben
Die Kunststoff-Teile sind komplett in SCHWARZ. Daraus ergaben sich einige Probleme beim Erstellen der Fotos. Hier musste ich am Ende eines langen Tages einen Kompromiss eingehen. Das bedeutete Nacharbeit am PC damit auch auf den Fotos was zu sehen ist. Bei einem großen Teil der Abbildungen ist das auch gelungen. Ein weiteres Problem war die teilweise über Normal-Modellbau hinausgehende Größe einiger Spritzlinge und Einzelteile. Was da beim Reproduzieren von bis zu 100cm (!) großen Vorlagen am Ende beim Zuschneiden auf 520 x 390 Pixel (MV-Format) an Details übrig bleibt, kann sich jeder der sich damit auskennt vorstellen.

Zur Qualität des Bausatzes nur soviel... Es gibt vom Spritzling abgebrochene Teile, einige verzogene Spritzlinge und die Paßgenauigkeit ist der Größe der Bauteile angemessen normal. Hier wird man besonders bei zweigeteilten Komponenten (z.Bsp. dem Geschützrohr) an Spachtel und Schleifpapier nicht vorbeikommen. Grat, aber nicht übermäßig, war an einigen Bauteilen festzustellen. Sinkstellen im Material und Formenversatz waren auf den ersten Blick nicht zu erkennen. Alles in Allem ist aber keiner der angeführten Punkte so gravierend, dass er den guten Gesamteindruck des Bausatzes entscheidend mindern kann. Kurz gesagt... für Modellbauer kein Problem, eher eine Herausforderung!
Genug der Vorrede. Deckel auf und heraus mit einer gut gemachten 38seitigen Bauanleitung in A4-Querformat. Ein Hartpappe-Einband und 5 Seiten mit Informationen und Fotos zum Original erinnern da schon mehr an eine Broschüre denn an eine profane Anleitung zum Zusammenbau eines Kunststoffmodells. Aber wie schon gesagt... diesmal ist alles etwas anders. Auf weiteren 6 Seiten gibt es eine Foto-Übersicht der Bauteile. Ab Seite 13 gibt es in 31 Abschnitten die zum Bau notwendigen Informationen in Form von Explosionszeichnungen. Farbangaben für Gunze-Farben werden zwar im einleitenden Text angeführt, aber in der Bauanleitung nicht definiert.

Vier Doppelgleis Segmente zu je 50cm x 29cm ergeben mit den beiden Endstücken die beeindruckende Grundlage von über 2m Länge, um die DORA zu parken. Da sollte man vor Baubeginn schon genau wissen, wo das Modell einmal stehen wird. Mit den optisch ansprechenden Aluminium-Profilen und den Schienenverbindern wird der Unterbau (Schotterbett mit Schwellen) komplettiert.
Das Fahrgestell besteht aus 4 einzelnen Laufwerken, die sich aus jeweils diversen Einzelteilen sowie je 2 Ober- und Seitenteilen ergänzt von 10 Radpaaren zusammensetzen. Hier wird dann auch nicht geklebt sondern mit jeweils 12 Metallschrauben das Ganze verbunden. Mit dem Aufbau von Teil E1 und der PE-Teile V1 wird dann jedes Laufwerk zum echten Drehgestell. Puffer, Kupplung, Handläufe und Feststellbremse sind nur einige der Dinge, die das Fahrgestell der DORA komplettieren.

Die Unterlafette besteht im wesentlichen aus 4 Einzelteilen von 100cm Länge. Jeweils ein Bauteil L1/L2 und ein Teil L3/L4 müssen miteinander verschraubt werden. Dabei werden gleichzeitig auch die entsprechenden Teile der Oberlafette aufgesetzt und mit befestigt. Anschließend müssen auch hier wieder Laufstege, Geländer und Leitern sowie weitere Kleinteile angebracht werden. Damit wäre die Lafette zur Aufnahme des Geschützrohres, respektive der Rohrwiege mit dem Geschützrohr bereit

Das Geschützrohr, mit einer nach dem Zusammenbau beeindruckenden Länge von 130cm, setzt sich aus mehreren Teilen zusammen. Beginnend mit dem mehrteiligen Bodenstück (einschließlich Verschlußblock) folgen als nächstes die beiden Teile der Rohrwiege mit den Schildzapfen sowie der Rücklaufzylinder (nebst dazugehörender Anbauteile) die man, das gilt pauschal für den gesamten Beitrag, gar nicht alle im Einzelnen erwähnen kann.

Gleichfalls aus 2 Hälften bestehen das Rohr-Mittelstück(Mantelrohr) und das Rohrvorderteil(Seelenrohr). In Letzteres wird nach dem Zusammenbau ein ca. 4cm langes Profilstück, das mit Feldern und Zügen versehen ist, eingesetzt. Ein wie mir scheint nicht besonders gelungener Versuch, die Original-Optik im Modell umzusetzen, denn Erstens hat man bei diesem Kaliber einen tiefen Einblick ins Innere des Geschützrohres (auf jeden Fall mehr als 4cm) und Zweitens fällt für meinen Geschmack die Gravur der Züge und Felder im Vergleich mit der Wandstärke zu heftig aus. Hier ist sicherlich Bedarf für den nachträglichen Ersatz der Originalteile vorhanden.

Nun sollten an dieser Stelle einige abschließende Worte zum Bausatz gesagt werden... Mmmmh? Da fallen mir im Moment zwei Dinge ein:

1. Der Hut-/Profilgummi als Seil für die Aufzüge sollte der Mülltonne zugeführt und Ersatz aus dem Zubehörhandel (z.Bsp.Eureka) geordert werden.
2. Die PE-Teile V6 (Handgriffe) sollte man durch realistischere Teile aus Draht ersetzten.

Stärken des Bausatzes:

· Da gäbe es eine ganze Menge zu sagen. Ich will mich aber auf das für mich wichtigste beschränken. Die Stärke des Bausatzes ist vorzugsweise seine Einmaligkeit!

Schwächen:

· Wirklich gravierend... die fehlenden DECALS! Denn davon bräuchte man eine ganze Menge an dem Teil!

· Ebenfalls erwähnen muss ich die komplett fehlenden Bemalungshinweise. Da nützt es auch nichts wenn auf Seite 6 des Begleitheftes 4 Farben von Gunze Sanyo erwähnt werden. Über deren Verwendung am Modell ist dann aber nichts zu erfahren.

Fazit:

· Meine bisher wohl umfangreichste (zumindest was die Fotos betrifft) Bausatzvorstellung eines Modells mit dem ich mir, beim nun anstehenden Zusammenbau, ein Stück Modellbauer-Lebenstraum erfüllen werde.

· (Aller)Letzter Kommentar am Ende ...

"Bin ich froh dass das Teil keine EINZELGLIEDERKETTEN hat!" ;o)

(Review von Thomas E.Hofmann)
















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