RM-5090 JLTV (Joint Light Tactical Vehicle)

Das Oskosh JLTV  soll in dem bis zum Jahr 2040 andauerendem Beschaffungszeitraum in erster Linie den Humvee ersetzen. Das gesamte Beschaffungspaket wird rund 54.600 Fahrzeuge umfassen. Darin enthalten sind 5.500 Fahrzeuge für die Marines, während der Rest an die Army geht. Je nach Version sind diese Fahrzeuge als Zwei- oder Viersitzer ausgelegt. Quelle: WWW

Das ganze Bundle kommt sicher verpackt in einem Top Opener Karton ( 38 x 24 x 8 cm) auf unsere Basteltische. Mit einem etwas eigenwilligen, aber gut gemachten Deckelbild, zeigt es uns das Fahrzeug in Frontalansicht.

Enthalten sind sechs Rahmen mit diversen Bauteilen und vier einzelne die die Karosserie betreffen. Alles in einem sandfarbenen Ton gespritzt. Dazu kommen Klarteile, ein Satz Vinylreifen, eine PE-Platine, Decals und die Bauanleitung. Nicht aufgeführt in der Gesamtübersicht ist noch ein gedrucktes Teil.

Schon auf den ersten Blick wird klar, das hier erneut spritzgußtechnisch auf absolut höchsten Niveau gearbeitet wurde. Wo notwendig wurde auch das Slide-Mould-Verfahren angewandt.

Es ist egal welchen Spritzling oder welches Bauteil man genauer ansieht… Alles ist sehr scharf und absolut sauber dargestellt. Flash, Auswerfer in sichtbaren Bereichen oder Verzug konnte von mir keiner festgestellt werden. Die Filigranität erreicht auch bei den kleinsten Teilen eine spitzenmäßige Güte.

Hier ist alles in erstklassiger Form wiedergegeben; auch in den Bereichen, die sich später dem Auge des Betrachters entziehen.

Das beginnt schon bei der Unterbodengruppe, bei der augenscheinlich alles nachgebildet wurde was man in diesem Maßstab auch nachbilden kann. Nieten, Schrauben etc. überzeugen. Hervorzuheben auch die knacksacharfe Motorhaube, die im Slide-Mould-Verfahren gegossen ist.

Erwähnenswert ist z.B. auch die Dicke der einzelnen Türen die die Stärke der Panzerung wiedergeben. Das gilt auch für die Panzerglasscheiben. Richtig gut gemacht.

Und so zieht sich die Qualität durch alle Bauteile, Ausrutscher konnten keine festgestellt werden. Das Ganze schlägt sich aber auch in einer relativ hohen Kleinteiligkeit nieder. Somit dürfte der Kit eher Modellbauer ansprechen, die im Modellbau schon eine gewisse Erfahrung haben. Alles ist stimmig und sollte auch aus dem Bildteil ersichtlich sein.

Alles, was nicht in Spritzguß dargestellt werden konnte beinhaltet die kleine, aber feine, in einer angenehmen Stärke erstellte PE-Platine. Schutzgitter, kleine Halterungen, Sicherheitgurte etc. sind hier enthalten.

Sehr gut umgesetzt sind auch die Reifen; obwohl aus Vinyl hergestellt, ist m.E. ein eventueller Tausch gegen Pendants aus Resin nicht notwendig. Das sollte ggf. aber jeder für sich entscheiden.So findet sich keine Formtrennnaht auf den Laufflächen. Punkten können die Pneus aber mit den verschiedenen Herstelleraufdrucken auf den Reifenflanken. Sehr schön!

Und damit gehen wir schon zur Bauanleitung. Diese führt in 25 Schritten zum Ergebnis. Während auf dem Deckelbild die üblichen Piktogramme und Warnhinweise vorhanden sind, folgt auf der zweiten Seite schon die Gesamtübersicht der Spritzlinge. (Klarteile wurden allerdings auch hier vergessen.)

Was beim ersten Durchblättern auffällt ist das Fehlen jeglicher Hinweise zu Farben, teilweise auch zu Decals. RFM hat schlicht und ergreifend geschlafen. Sollte die Farbübersicht bzw. die Bemalungsvorschläge nicht im Karton vorhanden sein kann dies unter (modellbau-koenig.de) heruntergeladen werden. Daraus ersichtlich auch die Verarbeitung der Decals, sofern nicht schon in den Bauabschitten angegeben. Die Farbbezeichnungen beziehen sich ausschließlich auf die Palette von Mr. Hobby.

Zwei Fahrzeuge stehen zur Auswahl:

01. U.S.Army 88^th ReadinessDivision und

02. U.S.Army 1^st Armored Brigade Combat Team , 3^rd Infantry Division

Hinweis: Im Netz finden sich genug Fotos dieser Fahrzeuge. Das betrifft sowohl die Außenansichten als auch den Innenraum. Somit steht einer Bemalung der Karosse wie auch einer Detailbemalung nichts im Weg.

So, jetzt hilft kein Zaudern mehr. Die ersten fünf Bauabschitte beschäftigen sich mit dem Bau und der Ausgestaltung des Innenraumes. Alles wird übersichtlich dargestellt. Verbaut werden relativ viele Ätzteile und Kleinteile. Sorgfalt sollte auch auf die Bemalung gelegt werden. Das gilt ebenso für die Decals. Die Alterung sollte ebenfalls vollständig abgeschlossen sein, denn ihr Abschluß findet sich im sechsten Schritt, in dem die Kabine mit der Karosse “verheiratet” wird.

Die Baustufen sieben bis zehn zeigen den Bau des recht komplexen Unterbaus. Zeit und Muße sollte eingebracht werden, da viele feine Details etc. angebracht werden. In Stufe elf erfolgt schließlich der Zusammenbau des Fahrwerks mit der Kabine. Wurde sauber gearbeitet sollte alles richtig in der Flucht sein.

Den Bau der Motorhaube mit Anbauteilen beschreiben sehr genau die Stufen 12 bis 13. Die Kotflügel finden ebenfalls ihren Platz. Im Anschluß daran zeigt die Bauanleitung den Bau der Pritsche. Zwei Optionen stehen zur Auswahl. Offen oder geschlossen. Die trefflich gestaltete Plane lädt aber dazu ein, verbaut zu werden. Sind wir denn mal bei der Stufe 17 angelangt, steht schon ein aussagefähiges Gerüst diese Fahrzeugs vor uns. Bis zur Stufe 22 sind dann doch noch einige Teile zu verarbeiten, teils auch recht filigran. Angefangen von Teilen der Untergruppe bis hin zu den Türen.

Damit kommen wir zur letzten Komponente des Kits und zwar der Waffenstation. Diese entpuppt sich als Bausatz im Bausatz. Alle Teile sind erneut sehr sauber und detailliert gespritzt.

Abschließend finden noch Antennenanlage ihren Platz…

Durchaus löblich zu erwähnen sind die in der Anleitung dazwischengestreuten Grafiken, die zusammengebaute Komponenten zur besseren Orientierung zeigen. Auch Hinweise in Rot für Klebepunkte sind hilfreich.

Als Bonus sind am Ende der Anleitung noch Schablonen für Masken in 1:1  aufgedruckt. Nett gemacht, aber die entsprechenden Masken bereits vorgestanzt wäre zielführender gewesen…

Auf jeden Fall haben wir es hier mit einem hochkomplexen Kit zu tun der eher etwas für erfahrene Anwender und Experten ist.