RM-5083 T-34/85 Model 1944, Factory No. 183 Erneut kommt von RFM ein T-34/85 auf den Markt, diesmal aus der Fabrik No. 183 im Gegensatz zu dem Modell aus der Fabrik No. 174 (RFM-5040). Auf einen Vergleich der beiden Kits werde ich an dieser Stelle nicht eingehen. Der Fokus liegt auf den Bausatz mit der Nr. 5083. Der geräumige Karton, verziert mit einer Seitenansicht des Panzers beinhaltet insgesamt sechs sandfarbene Spritzlinge und die Panzerunterwanne. Dazu kommt ein Decalbogen, ein dickerer Faden für das Abschleppseil, eine PE-Platine und die obligatorische Bauanleitung. Wie mittlerweile von RFM gewohnt machen die Spritzlinge schon auf den ersten Blick einen erstklassigen Eindruck. Absolut sauber und randscharf, ohne erkennbare Sinkstellen, Versatz, Gratbildungen oder Fischhäute. Ab und an finden sich leichte Auswerfermarken die aber alle in nicht sichtbaren Bereichen verschwinden. Details sind absolut fein, randscharf und sauber umgesetzt. Alles in Summe auf Höhe der Zeit und bei der hohen Fertigungsqualität und Paßgenauigkeit dürfte der Kit recht locker zu bauen sein. Die Bauanleitung ist etwas bunt, d.h. zu verbauende Teile sind in blau hervorgehoben und Klebestellen in rot. Da sollte sich wohl keiner verlaufen… Untergruppen sind in der Bauanleitung extra aufgeführt. Es liegt wieder einmal in der Natur der Sache das für diesen Panzer relativ(!) wenig Bauteile vorliegen. Bereits die Unterwanne weist an den Seiten sehr schöne Details auf wobei die Schweißnähte einen top Eindruck hinterlassen. Vervollständigt wird die Wanne mit der Federung und diversen Anbauteilen die ebenfalls detailreich gestaltet sind. Absolut genial ausgeformt sind auch alle Räder. Sehr gut im Detail können sie auch mit den dargestellten Löchern in den Gummibandagen überzeugen. Die Streben im Inneren der Felge sind randscharf gespritzt. Leider kann das Laufwerk nicht beweglich gebaut werden, m.E. aber nicht unbedingt ein Beinbruch… Dafür werden wir durch eine phantastische Kette aus Segmenten und Einzelgliedern, ohne irgendwelche Auswerfer, wieder versöhnt. Zudem ist das obere Kettentrum zwischen den Rädern mit leichtem Durchhang versehen. Auch die Treib- und Leiträder gehen absolut in Ordnung. Der Zusammenbau der Panzerwanne dürfte leicht von der Hand gehen denn RFM hat in diesem Fall Nupsies und kleine Löcher vorgesehen mit denen sich die Bauteile absolut korrekt zusammenfügen lassen. Apropos Löcher… Die Bauanleitung gibt die Stellen vor, an denen Löcher (Angabe des Durchmessers vorhanden) gebohrt werden müssen. Die Teile die für die Oberwanne zu verwenden sind zeigen sich formtechnisch ebenfalls auf höchstem Niveau. Handgriffe und weitere Kleinteile sind überzeugend dargestellt. Für die Lüfteröffnungen hat RFM zwei Varianten beigelegt. Einmal sind die Gitter mit angeformt und dazu kommt das Gegenstück zur Verwendung mit einem Ätzteil das definitiv besser aussieht. Sehr modellbaufreundlich! Hervorzuheben sind auch die Tanks die im “Slide Mould”-Verfahren erstellt sind und das Verschleifen von Trennnähten überflüssig macht. Betrachten wir uns schließlich noch die Bauteile des Turms. Was sofort ins Auge fällt ist die gelungene rauhe Oberfläche der Turmseiten gleichwohl die der Blende (gilt auch für die Blende des Bug-MGs). Alles sehr schön in den Details umgesetzt feinste Nieten und Bolzen. Für die Blenden gibt es drei Varianten. Leider geht die Bauanleitung nicht näher darauf ein. Also entweder Recherche oder der Griff zu der in der Anleitung genannten Blende. Das Rohr liegt als einteiliges Plastikteil vor und braucht definitiv nicht durch ein Alurohr ersetzt werden. Das Innere des Turms glänzt durch Abwesenheit jeglicher Einrichtung. Aber kein Manko wenn man denn die Luken geschlossen baut. Lediglich die Halterung des Rohrs und ein paar Optiken werden im Inneren verbaut bevor die Turmhälften zusammengefügt werden. Fehlt noch das Abschleppseil das als dickerer Faden beigelegt ist. Der Modellbauer sollte entscheiden ob er dieses Material verwendet oder er sich ein Produkt aus dem “After Market”-Bereich zulegt. Insgesamt 14 Seiten umfasst die Bauanleitung und führt in 15 Baustufen durch die Konstruktion des Panzers. Im DIN A4 Format sind alle Baustufen übersichtlich und nicht überladen dargestellt. Wo notwendig gibt es auch noch Unterstufen zu den jeweiligen Bauabschnitten. Unklarheiten sollte es keine geben. Auf dem Deckblatt sind die typischen Piktogramme und Hinweise vermerkt und auf der folgenden Seite gibt es die übliche Übersicht der Spritzlinge, bevor es auf Seite drei mit dem Bau losgeht. Am Ende der Bauanleitung gibt es vier Seiten mit acht Farbprofilen (sechs mal Rote Armee und zwei mal finnische Panzer) zur Bemalung und Markierung. Die Bemalungsvorschläge wie immer im Bildteil. Die Decals hinterlassen ebenfalls einen sehr guten Eindruck und sind seidenmatt erstellt. Und damit kommen wir zur einzigen Ungereimtheit des Kits. Nämlich den Farben: Lediglich auf der Außenseite des Kartons gibt es einen Hinweis zu AMIG. In der Bauanleitung findet sich zu den Farben oder einem Hersteller nichts mehr. Lediglich Farbnummern tauchen auf. Diese sind aber nicht dem Spektrum von AMIG zuzuordnen sondern gehören zu Gunze. (C136 Panzer Green / C78 Metallic Black / 43 Wood Brown und C69 Off White) Schade. Da ich keine Farben von Gunze verwende kann ich nur auf Farben verweisen die ich in meinem Bestand für russische Fahrzeuge habe. Alle aus dem Haus von AMIG: 0019 4BO (grün) / 0020 6K (braun) / 0021 7K (braun) und AMIG 0242 (gebrochenes Weiß). Angaben zu einer Detailbemalung sind nicht vorhanden. Insgesamt gesehen ein richtig guter, hochdetaillierter Bausatz den auch ein Anfänger problemlos bauen kann. Nicht zu sehr in winzige Teile aufgebrochen erinnert mich der Bausatz sehr an Tamiya, wobei RFM an manchen Stellen noch einen Ticken mehr “draufsetzt”. Da gibt es einen dicken Daumen nach oben.
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