RM-5071 VK45.01(H) (Fgst. Nr. V1) Tiger Experimental Series

Und es geht weiter mit Bausätzen für den Tiger I ... ja, man mag es kaum glauben. Aber hier hat Refield sich eine besondere Version herausgesucht, denn es handelt sich um den Meilenstein der Entwicklung zum Tiger I, nämlich das erste Versuchsfahrgestell der finalen Prototypentwicklung des VK45.01(H). Vom Aussheen her schon ganz nah am Serienfahrzeug und dennoch einige spezielle Features, die es nur hier gab.

Schauen wir also mal in den Karton:
Hier finden wir 12 beige Spritzlinge, 224 Kettenglieder in Spritzlingssträngen, 3 dunkelgraue Spritzlinge, dazu einen klaren Spritzling, die Unterwanne, die Kommandantenkuppel, Draht, eine PE Platine und einen kleinen Decalbogen

Die Box ist wirklich gut gefüllt und bei grober Durchsicht der Teile stellt man erfreut eine sehr hohe Qualität der Spritzgussteile fest mit feinen und scharfen Details, wenig störenden Auswerfermarken und keine Fischhaut, Sinkstellen oder Formversätze.

Die Unterwanne ist einteilig gespritzt, was natürlich ein angenehmer Vorteil beim Bau ist. Die aufgepräcgten Details sind schon gut gemacht, wennauch spärlich, aber das liegt daran, dass die Tigerwanne eben nicht viele Details an sich aufweist.

Die Drehstäbe mit Schwingarm sind einteilig und lassen sich beweglich federnd einbauen, wenn man den Arretierungsstift an der Basis abkneift. Wer es sich aber einfach machen will und das Laufwerk schön gerade ausgerichtet bauen will, kann diese mittels dieses Stifts sauber und exakt einsetzen.
Die Laufrollen liegen wunderschön von beiden Seiten detailliert vor und auch je nach ihrer Position im Laufwerk entsprechend gestaltet. Bolzenköpfe, Schweißnähte und sogar Aufdrucke auf den Gummibandagen sind hier sauber und scharf detailliert dargestellt. Es liegen auch entsprechende RInge bei um die äussersten Laufrollen abgenommen darstellen zu können.
Darüberhinaus haben wir hier ebenfalls bewegliche Einzelgliedketten. Die einzelnen Kettenglieder sind von hervorragender Qualität mit sauberem Guss, guten Details und keinerlei Auswerferstellen! Die Kettenglieder werden mit zwei kleine Bolzenköpfen von rechts und links eingesteckt und halten die Kettenglieder damit beweglich. hinzukommt, dass pro Kettenglied auch noch zwei Führungszähne (schön fein und offen gespritzt) anzukleben sind - ganz sicher eine Fummelarbeit und garantiert nichts für Anfänger. Von der Optik aber echt genial

Die Heckplatte weist die noch recht wenigen Anbauteile auf, insbesondere natürlich die frühe Abgasanlage ohne Hitzeschutzbleche.

Die Abdeckplatte der Oberwanne ist einteilig plus Glacisplatte und Bugfrontplatte, wo sich an den Kanten wirklich sehr schöne, feine Schweißnähte befinden. An der Glacisplatte kommen wir zum ersten Highlight dieses Bausatzes denn das V1 Fahrgestell besaß hier eine schwingbare Vorpanzerung, die von der Glacisplatte vor die untere Bugwand geschwenkt werden konnte. Diese ist einteiig gespritzt und wird mit den Haltearmen und Bolzen beweglich an der vorderen Wanne angebracht - so kann der Modellbauer diese nach Wunsch darstellen.
Die Deckplatte der Oberwanne ist mit den Fahrer- und Funkeluke offen dargestellt und die hintersten Motorlüftern liegen als schöne durchbrochene Einzelteile bei.
Diese vier Lüftergrätings werden mit hervorragend fein und realistisch geätzten PE Gittern abgedeckt. Das Motordeck weit auch noch die in diesem frpgen Stadium angedachte Schnorcheleinrichtung auf zum tiefwaten/tauchen. Dafür kann hier wahlweise ein Deckel hochgeklappt dargestellt werden und das Schnorchellrohr liegt dem Bausatz ebenfalls bei.
Die Oberwannenseiten sind schön glatt ohne Anbauteile, wie man es von den ganz frühen Tiger I kennt.

Der Turm setzt sich im Groben aus Ober- und Unterteil, sowie dem sehr fein detaillierten Drehkranz zusammen, der im Inneren zwei Inlays bekommt, die die höhenbewegliche Kanonenblende aufnimmt. Auch der Turm weist, gerade auf dem Dach, schöne Details wie etwa die Schweißnähte, die extrem realistisch wirken. Das Turmlayout ist korrekterweise natürlich das frühe mit den Pistolenöffnungen an der Rückseite und Kommandantenkuppel, die in zwei Versionen baubar ist.
Die Waffenanlage ist natürlich höhenbeweglich einbaubar und es liegen drei verschiedene Kanonenblenden bei, von denen für diese Version natürlich nur eine nutzbar ist.
Das Kanonenrohr ist zwar mehrteilig, aber glücklicherweise eben nicht aus Halbteilen, sondern die Rohrteile jeweils einteilig rund, die dann ineinander gesteckt werden. Auch die Mündungsbremse ist im Hauptteil einteilig und wird nur nach vorn durch einen Inennring und die vordere Platte abgeschlossen.
Auf der Innenseite der Kanonenblende ist die komplette Waffenanlage dargestellt mit Rohr, Verschluss, Fangkorb, Bremszylindern und dem koaxialen MG.

Die gut gegliederte Bauanleitung führt mit großen und übersichtlichen Zeichnungen in nur 16 Bauschritten zum Ziel. Hier sollte es an sich keine Unklarheiten geben.

Am Ende der Bauanleitung gibt es eine farbig gedruckte Dreiseitenansicht des Tigers mit Balkenkreuzen und in einfarbiger rostschutzroter Bemalung.
Es werden zwar Farbangaben gemacht, aber keine Farbliste an Herstellern - die hier angegebenen Farbnummern sind wahrscheinlich die Gunze C-Farbnummern.

Insgesamt ein interessanter Bausatz, der in keiner Sammlung von Tiger I Begeisterten fehlen darf, insbesondere da diese einen wichtigen Punkt in der ENtwicklung darstellt.