RM-5033 Pz.Kpfw.IV Ausf.J late production / Pz.Beob.Wg.IV Ausf.J
Da kommt von Ryefield nun also ein brandneuer Panzer IV Ausf.J in der späten Ausführung und als 2 in 1 Bausatz dazu auch noch wahlweise baubar als Panzerbeobachtungswagen, den man nicht mit dem Panzerbefehlswagen verwechseln darf.
Im Karton finden wir 21 sandgelbe Spirtzlinge, ein trasparenter Spritzling, ein schwarzer Vinylspritzling, das Turmoberteil, 204 Kettenglieder an Spritzlingslängen und 408 Kettenpins in Sechserreihen, 2 PE Platinen und ein Decalbogen.
Die Spritzlinge machen alle wie bei RFM mittlerweile gewohnt einen ausgezeichneten Eindruck. Die Teile sind sauber gespritzt, ohne Sinkstellen, Versatz, Fischhäute oder Grat. Einige flache Auswerferspuren sind zwar zu finden, bereiten aber keine Probleme, da in der Regel auf Innenseiten.
Dafür sind Details superscharf und fein gespritzt, das ist, wie man im Englischen so schön sagt, Eye-Candy vom Feinsten.
Die Unterwanne setzt sich aus mehreren Teilen, wie der Bodenplatte, den Seitenteilen, Heck- und Bugplatte. Das ist zwar schwieriger zum Zusammenbau, gerade für Anfänger, dafür kann der Hesteller dadurch mehr und bessere Oberflächen Details aufspritzen. An den Seitenteilen und der Bugplatte müssen von innen Löcher aufgebohrt werden - hier muss man sich bereits entscheiden welche der beiden Versionen man bauen will, denn bereits hier muss man sich bezüglichder unterschiedlichen Bohrungen entscheiden.
Die Aufhängungen der Radstationen sind sehr fein gestaltet und sind aus dem Kasten so, dass diese arretiert sind und eben ausgerichtet. Mit dem Abtrennen einer Passnase (ist in der Anleitung auch vermerkt) bekommt man die Radstationen dann aber zu einem beweglichen Laufwerk - eine sehr gute Wahl von RFM hier beide Klientele zu bedienen.
Die Laufrollen sind wirklich wahnsinnig schön dargestellt mit den Herstelleraufdrucken auf der Gummierung - in diesem Fall ist es mal Semperit, was erfreulich ist, dass es nicht immer das gewohnte Continental ist. Die Doppelrollen werden per Polycap drehbar anbaubar, was die Bemalung der Gummierung später vereinfacht.
Bei den Stützrollen, von denen es an diesem Modell korrekterweise nur noch 3 pro Seite gibt, gibt es zwei unterschiedliche Ausführungen zur Auswahl.
Die Ketten sind bewegliche Einzelgliedketten in grauem Plastik. Diese sind super sauber gespritzt mit feinen Details der Kettenzähne und Stege mit Gleitschutzstollen und komplett ohne Auswerferstellen. Diese Einzelglieder werden auf der Kettenbauhilfe zu siebt aufgelegt und dann mit je sechs Kettenbolzen von rechts und links verbunden. Das sollte eigentlich recht schnell gehen, wennauch die Bolzen recht klein und fragil sind. Durch ihre passende 6er Gruppierung sollte das Einstecken recht einfach gehen.
Die Heckwand ist korrekt dargestellt mit den entsprechenden Anbauteilen, wie den Flammvernichtern und natürlich dem Wegfall des Auspufftopfs für den Turmschwenk Hilfsmotor.Die Haubitze ist sehr komplex, welches auch gut ist, da sie nicht in einem Turm versteckt wird. Viele Einzelteile sind zusammenzufügen wie ein separater Verschlussblock, Handräder und Richteinrichtungen. Ein geteilter „Proforma-Schutzschild“ dient mehr der Aufnahme kleiner Staukästen als dem Schutz der Besatzung. Das lange Rohr besteht zwar aus 2 Hälften, aber die längsgelochte Mündungsbremse aus einem Stück.
Die Kettenbleche liegen einzeln bei und weisen eine sehr schöne Riffelblechstruktur auf. Auch die Werkzeuge machen einen sehr fein detaillierten Eindruck und bekommen ihre Halterungen aus den beiliegenden PE Teilen.
Der Panzerkastenaufbau ist auch aus den verschiedenen Seitenblechen, Frontblech und Deckplatte zusammenzubauen - auch hier einerseits schön für die angespritzten Details, aber dadurch auch wieder mehr Arbeit und nicht unbedingt für Anfänger geeignet. An der rechten Aufbauseite hat man 3 Optionen bezüglich Ausstattung mit Anbauteilen.
Das Bug MG wird beweglich eingebaut und weist eine schöne Detaillierung eine eine offene Mündung auf.
Die Luken auf dem Motordeck und auch Fahrer/Funkerluke lassen sich offen oder geschlossen anbauen. Eine Inneneinrichtung gibt es nicht, von daher sind offene Luken nur bedingt sinnvoll.
Die Anbauteile der Schürzenhalterungen ist relativ übersichtlich und mit wenigen Teilen dargestellt.
Zwischen den oberen Schürzenaufhängungen und dem Panzerkastenoberteil werden die Handgranatenschutzgitter, die korrekt und wichtig für die späten Ausf.J sind, angebracht. Diese hat RFM dankbarerweise aus schönen Plastikrahmen mt fein geätzten PE Gittern zusammengebaut.
Die Seitenschürzen an sich sind auch aus wunderschönen feinen PE Gittern mit den Randrahmen aus PE Blechen. Die Aufhänger sind aus feinen Plastikteilen, die mit PE Teilen aussen verfeinert werden. Da die Gitter aus drei Einzelelementen pro Seite bestehen, wie im Original, kann man sie zum einen wahlweise so einhängen oder fehlen lassen und durch die PE Ausführung auch schnell und realistisch beschädigen.
Die Waffenanlage im Turm ist komplett und recht detailliert dargestellt, sodass es hier durch eine offene Luke sogar etwas sehenswertes zu sehen gäbe. Und es gibt sogar spezifische Änderungen im Inneren inklusive einer anderen Turmfront wenn man die Version des Panzerbeobachtungswagens bauen will.
Das Kanonenrohr der 7,5cm KwK ist aus Plastik und in einem Stück gespritzt. Dazu gibt es eine Auswahl von drei verschiedenen Arten der Mündungsbremse, die noch aufgesetzt werden muss und die sich aus drei Plastikteilen zusammensetzt.
Das Turmoberteil ist in einem Stück gespritzt und weist ganz tolle Details auf, wie z.B. die versenkten Schraubenköpfe im Turmdach.
Auch die Gepäckkiste am Heck macht einen ausgezeichneten Eindruck mit den Scharnieren und Nieten. Und theoretisch könnte man sie sogar offen darstellen.
Die Bügel für die Turmschürzen sind jeweils einteilig und aus Plastik gemacht. Interessanterweise sind auch die Schürzen selber aus Plastik - das ist zwar maßstäblich etwas zu dick, aber gerade der gebogene Teil am Heck wäre in PE Teilen schwer von allen Modellbauern zu realisieren und auch die Details auf den Schürzen sind als PE Teile auch schwer darzustellen.
Für die Antennen liegen dem Bausatz die passenden teile aus Spritzguss bei und für die Beobachtungsversion sogar die zusätzlichen Antennen auf dem Turmdach, sowie die Sternantenne mit PE Teilen.
Die Bauanleitung ist im typischen Ryefield Stil - umfangreich mit 32 Baustufen, die mit großen und sauberen Zeichnungen aufwarten. Hier wird teilweise in verschiedenen Farben übersichtlich gezeigt, wie die Bauteile ordentlich zusammengehören und Optionsteile, insbesondere für den Bau der PzBeob.Wg, sehr gut dargestellt werden.
In der Bauanleitung werden vier Farbprofile zur Bemalung und Markierung gezeigt - zwei für die normale Version, zwei für den Beobachtungspanzer:
- PzBeobWg, Turmnr.201, Feld Artillerie Regiment 4, 14.Pz.Div, 1945 in Wintertarn über dunkelgelb
- PzBeobWg, Turmnr.B1, Westfront/Ardennen, Dezember 1944 in scharfkantigem Dreifarbtarn
- Turmnr.11, Bad Kötzing, Mai 1945 in Dreifarbtarn
- Turmnr.515, Panzerregiment 31, 5.Pz.Div., März 1945 Ostpreussen in Wintertarn
Ein toller Bausatz, der richtig zu gefallen weiß. Die Details und der Umfang überzeugend, der Preis ist absolut fair und die Auswahlmöglichkeiten hervorragend. Nur für Anfänger ist der Bausatz nicht zu empfehlen.