RM-5020 M551A1/M551A1 TTS Sheridan

Der M551 Sheridan (benannt nach dem Unionsgeneral Philip Henry Sheridan aus dem Sezessionskrieg) ist ein leichter Aufklärungspanzer, der ab 1960 von General Motors unter der Bezeichnung XM551 entwickelt wurde. Das erste Serienfahrzeug wurde im Juni 1966 fertiggestellt. Die Produktion dauerte bis 1970. Es wurde als lufttransportfähiger Aufklärungspanzer entworfen. Es war mit der technisch fortgeschrittenen, aber anfälligen M81 152-mm-Kombinationswaffe ausgerüstet, die sowohl konventionelle Munition als auch die MGM-51 Shillelagh-Panzerabwehrrakete abfeuern konnte

Der Sheridan wurde 1967 bei der United States Army in Dienst gestellt. Auf Drängen von General Creighton Abrams, dem damaligen US-amerikanischen Befehlshaber der US Truppen in Vietnam, wurde der M551 ab Januar 1969 in Vietnam eingesetzt. Die ersten Einheiten die die Sheridan in Vietnam einsetzten waren die 3rd Squadron, 4th Cavalry und die 1st Squadron, 11th ACR. Bis Ende 1970 waren mehr als 200 Sheridanin Vietnam eingesetzt und sie blieben im Fronteinsatz, bis die letzte US-Panzerkavallerie-Einheit, die 1st Squadron, 1st Cavalry im April 1972 wieder in die Vereinigten Staaten zurückverlegt wurde.

Der Sheridan hatte mehrere entscheidende Vorteile: Er blieb nicht so oft im Schlamm stecken wie der 52 Tonnen schwere M48 Patton, und er warf auch nicht so oft die Kette. Dies machte den kleinen Panzer bei seinen Besatzungen sehr beliebt. Das geringe Gewicht und die hohe Mobilität erwiesen sich als wertvoll, und die Waffe erwies sich als effektive Antipersonenwaffe, wenn sie mit der M657 HE-Munition oder der M625-Kanistermunition verwendet wurde.

Die Armee begann ab 1978 den Sheridan auszumustern, obwohl es damals keinen wirklichen Ersatz gab. Die 82d Airborne Division konnte sie jedoch bis 1996 behalten.

Lange Jahre gab es in 1:35 aus Plastik nur das Tamiya Modell von 1971 (mit allen Wiederauflagen) inklusiver seiner Klone von Academy. 2005 brachte Academy eine neue Bausatzform heraus, diese konnte jedoch nicht vollständig überzeugen – es gab dort grundlegende Probleme in der Maßhaltigkeit, als Beispiel sei hier nur einmal die völlig überdimensionierte Hauptwaffe genannt. 2019 brachte Tamiya dann eine völlig neue Bausatzform des M551 Sheridan aus dem Vietnamkrieg heraus, die einfach zu bauen ist und das Fahrzeug hervorragend repräsentiert.

Und nun hat auch der relative Newcomer Rye Field Models einen völlig neuen Bausatz entwickelt und auf den Markt gebracht – nun wollen wir uns ansehen, wie dieser sich schlägt.

Der Bausatz enthält Teile für den Bau eines späten Modells M551A1 oder eines M551A1 / TTS Sheridan des 3 / 73rd Armored Regiments.

Acht hellbraune Spritzlinge ein durchsichtiger Spritzling für Periskope, Sichtblöcke und die Beleuchtungsanlage; ein Vinylspritzling mit Polykappen und Scheinwerferkabeln; ein Fotoätzbogen, eine Feder und eine separate Oberwanne.

An den Spritzlingen ist etwas Fischhaut vorhanden noch finden sich viele Auswerfermarken an später noch einsehbaren Stellen. Mit Ausnahme der Ketten - leider finden sich leider auf allen Einzelgliedern je zwei Auswerfermarken und auf den langen Segmenten auch jeweils mehrere pro Segment.
Die Ketten an sich bestehen aus Einzelkettengliedern und Kettensegmenten, was einerseits einen leichten Zusammenbau verspricht und andererseits schön realistisch aussieht.

Teilweise wirken die Details etwas schwammig und weich, teilweise sind sie schön scharf gezeichnet. Man hat das Gefühl, das hier zwei verschiedene Formenbauer am Werk waren.

Richtig schön sind die Details der Oberwanne und des Turmes. Die Kanone ist zweiteilig, aber hier gibt es im Aftermarket Sektor schon schöne Alternativprodukte. Auch kann die Kanone mit Hilfe einer Feder beweglich gestaltet werden…wer das denn braucht ý˝

Erfreulicherweise haben alternativen Rohre für das beiliegende Browning M2 Maschinengewehr bereits aufgebohrte Mündungen – Top.

Alle Optiken bestehen aus klarem Plastik und die beiliegenden Fotoätzteile sind sehr sinnvoll und werten das Modell sehr schön auf.

Die Unterwanne besteht nicht aus einem einzelnen Bauteil, sondern wird aus mehreren Bauteilen zusammengesetzt, dies ist bei vielen Herstellern momentan Standard und sollte keine Probleme bereiten.

Ein rudimentärer Fahrerplatz mit Fahrersitz ist vorhanden, welche in die eigentliche Unterwanne geklebt wird.

Die Bauanleitung führt in fünfundfünfzig Schritten zum Ziel und es gibt viele Alternativteile für die beiden verschiedenen Versionen, welche aus dem Bausatz gebaut werden können.
Man muss also beim Bau höllisch aufpassen, welche der beiden Versionen man bauen möchte. Ein genaues Studium der Bauanleitung vor dem Zusammenbau ist dringend angeraten.
Rye Field geht hier allerdings auch einen eher ungewöhnlichen Weg, und man baut diesen leichten Panzer von oben nach unten – Die Bauanleitung beginnt bei der Waffenstation des Kommandanten und erst am Schluss wird die Unterwanne mit dem Fahrwerk gebaut. Interessant.

 

Als Markierungsvarianten werden zwei Fahrzeuge vorgeschlagen, welche von Ammo by Mig gestaltet wurden. Aus diesem Grund beziehen sich die Farbangaben auch auf die Farben dieses Herstellers:

1. Ein Fahrzeug in Dersert Sand …… ohne Angabe von Einsatztzeit und Ort (laut Missing-Lynx 3/73 Armored Cavalry Regiment, 82nd Airborne, Golfkrieg 1991)
2. Ein Fahrzeug in NATO CARC  .…… ohne Angabe von Einsatztzeit und Ort (laut Missing-Lynx 3/73 Armored Cavalry Regiment, 82nd Airborne, Panama 1989)

Es sind auch Vorschläge für Alterungsartikel von Ammo by Mig vorhanden, so dass jeder nach seinem Gusto die Fahrzeuge altern lassen kann.

Mein Fazit: Kaufempfehlung – ein schöner Bausatz. Allerdings ist dieser wohl eher nichts für Anfänger. Der fortgeschrittene Modellbauer wird aber seine Freude haben und eine tolle Replika eines späten Sheridan erhalten.