Nun ist er endlich da - nach langer Ankündungszeit erreicht uns im Mai 2013 der Universal Carrier Mk.I w/Crew mit der Nummer 35011.
Das Set umfasst 12 Spritzlinge, einen Spritzling mit Klarsichtteilen, drei Platinen mit Ätzteilen, Metallfedern, Metallstifte, eine Metallgliederkette, Seilmaterial und zwei Decalbögen.
Ein erster Blick in die vollgestopfte Schachtel lässt den Modellbauer jubeln. Nicht nu dass es jetzt endlich den ersten Mk.I Brencarrier in Spritzguss gibt, auch weil damit der uralte Tamiya Bausatz in den Ruhestand geschickt wird, bzw. sicherlich werden kann, denn Tamiya stellt immerhin einen Mk.II dar.
Die Teile am Spritzling machen einen wahnsinnig guten Eindruck mit tollen Details und sehr sauberem Guss. Hier stechen mir als allererstes die Waffen ins Auge, die unglaublich gut gemacht sind, dass es eine wahre freude ist. Und ebenso erfreulich (und bislang im 1:35 Plastikspritzguss Segment noch eher selten zu finden) ist die Beigabe von passenden Figuren für das Fahrzeug. Hierbei handelt es sich um drei sitzende Figuren - den fahrerm eienn funker und einen Kommandanten. Sehr schöne figuren mit realistischer Darstellung des Faltenwurfs und guter Herausarbeitung der Gesichtszüge.
Doch kommen wir nun zum eigentlichen Hauptakteur - dem Carrier an sich. Auch hier sind alle Teile sehr sauber und sehr detailliert gespritzt. Und um es vorweg zu nehmen - es ist wirklich ALLES enthalten, was der Bausatz braucht - komplette Inneneinrichtung mit allen Details, Motorraum mit detailliertem Motor, bewegliches Laufwerk, usw.
Und wo der Plastikspritzguss seine Grenzen hat, führen geätzte Metallteile den Detailwahnsinn fort. Überhaupt fällt auf, dass der Bausatz viele kleine und fummelige Teile und zusammenbauten aufweist - immerhin besteht dieses kleine Modell aus nicht weniger als 400 Plastikteilen.
Schauen wir uns einige Komponenten etwas genauer an.
Der bereits besprochene Motor besteht aus fast 40 Plastik Einzelteilen in ausgezeichneter Detailqualität plus ein paar PE teile und auch der Kühler ist ebenfalls enthalten mit den entsprechenden Zuleitungen.
Die Bodenplatte ist übersät mit feinsten Details und Markierungen für anbauteile, selbst auf der Unterseite wird nicht mit Details gespart und weitere Details sogar mit PE Blechen verfeinert.
Der Detailwahnsinn geht dann am Laufwerk erst richtig los, denn jede Radstation wird mit beweglichen Federn und Details gebaut. D.h. pro Element werden 4 Metallfedern mit 3 winzigen PE Scheiben auf einen Metallstab gesetzt und in den Schwingungsmechanismus eingebaut. Laufrollen und Treibrad sind ebenfalls sauber und sehr fein gespritzt - vor allem die vielen, recht filigranen Zähne der Treibräder.
Was bei der beweglichen Federung dann fast ein wenig schade ist, ist dass die Kette dann nur als "link and length" Ketten enthalten ist, d.g. man hat für die Umlenkbereiche Einzelkettenglieder und längere Kettenstücke für gerade Bereiche. Damit ist die Funktion der Federung natürlich hinfällig. Auf der anderen Seite ist die Kette des Brencarriers derartig klein und filigran mit einer irre kleinen Kettenteilung, dass eine komplette Einzelgliedkette der helle Wahnsinn ist - sei es zur Heraustrennung und Versäuberung als auch zum sauberen, geraden Zusammenbau.
Die Antriebsachse ist natürlich komplett mit Vorgelege und Getriebe enthalten. Dank PMMS wissen wir jetzt bereits, dass im bauschritt 6 sie beiden Antriebsachsen D10/11 und D18/19 jeweils auf den falschen Seiten gezeigt sind, was zu Passproblemen führt, da sie leicht unterschiedliche Längen haben. Aber wenn man das weiß, kann man es beim Bau gleich richtig machen.
Die Inneneinrichtung ist (wie sollte es anders sein) auch sehr filigran und detailliert - die hebel für den fahrer bestehen aus mehreren feinsten PE Teilen und bei sauberem zusammenbau sieht das hammermäßig genial aus.
Dies gilt auch für viele weiteren Anbauteile, wie auch den Gewehrhalterungen, Staukisten, Sitze, Feuerlöscher und auch die Funkanlage ist recht umfangreich, filigran und wird mit PE Teilen verfeinert.
Der Aufbau an sich setzt sich aus nur wenigen teilen zusammen, biette aber ebenfalls eine tolle Optik mit den vielen kleinen Nieten. Für die Beleuchtungsanlage vorn stehen zwei verschiedenen Optionen wahlweise zur verfügung.
Die Bauanleitung ist ein erstaunlich dickes "Buch" für so ein kleines Modell und so sind darin ganze 45 Bauschritte enthalten.
Die Zeichnungen sind allesamt sauber und verständlich - hier und da scheinen auf den ersten Blick die positionen nicht ganz klar, aber soweit ich das beurteilen kann, gibt es überall entsprechende Passmarken. Bis auf die Vertauschung der Teile an der antriebsachse scheinen keine größeren Schitzer in der Anleitung passiert zu sein.
Für die Figuren ist ein eigener Bauschritt mit Teilenummern, Farbhinweisen und Decalmarkierungen enthalten.
Für das Fahrzeug liegt ein eigener doppelseitig farbig bedruckter DIn A4 Bogen bei, der die Bemalung und Markierung des Fahrzeugs zeigt und 4 optionen anbietet:
Dazu gibt es 4 DIn A4 Seiten farbig gedruckt mit den 5 möglichen Markierungs und Bemalungsoptionen:
- T12642 "KATIE" Prince Edward Regiment, 1st Canadian Infantry Brigade, 1st Canadian Division, Italien 1943 in Zweifarb Tarnung
- T142048 "Olsztyn" 10th Polish Dragoons Regiment, 10th Polish Armoured Cavaly Brigade, Holland 1944 in Olive Drab
- T12505, 19th Battalion, 2nd New Zealand Division, Libyen, Dezember 1941 in Wüsten Dreifarbtarnung
- T12923 "Hells Angel", Royal Hamilton Light Infantry, 2nd Canadian Infantry Division, Aldershot, England, 6.Juni 1941 in Zweifarbtarnung.
Ein genialer Bausatz, der in exzellenter Qualität und Ausstattung daherkommt. Wahrlich nichts für Anfänger und sicher auch nicht mal eben so zu bauen, da sehr detailliert und aufwändig ist. Der Preis in Deutschland liegt bei unter 40 Euro.