Ausgepackt

Das "Charlie" -Modell wurde mit dem T53-L-9 oder L-11-Triebwerk mit 1.100 PS (820 kW), einem Tropenluftfilter, dem neuen Bell 540-Rotorsystem und einen neuen Heckausleger ausgestattet.

Die „Hogs“ bewährten sich im Einsatz in Südostasien und waren bei ihren Besatzungen sehr beliebt.

Juhu – Endlich ein neuer Huey von Revell – und dann auch noch in 1:35!

Ok, man hätte es sich denken können. Es handelt sich NICHT um eine neue Bausatzform, trotz des großem NEW auf dem Karton.

Beim Öffnen des Revell typischen Kartons kommen einem wohlbekannte Spritzlinge entgegen. Es handelt sich, wie auch auf den Gussästen vermerkt, um den wohlbekannten Bausatz von MRC aus dem Jahr 1994. Dieser begegnet uns immer mal wieder in den verschiedenen Reinkarnationen: MRC, Academy und Italeri hatten ihn bisher im Programm. Und nun auch Revell.

Was finden wir nun: Sechs graue Spritzlinge, einen klaren Spritzling, einen Spritzling aus Vinyl, eine Bauanleitung und einen wirklich neuen (sehr umfangreichen) Decalbogen.

Trotz seines Alters kann der Bausatz überzeugen. Keine Fischhaut, keine Sinkstellen und Auswerfermarken finden sich augenscheinlich nur an später nicht mehr sichtbaren Stellen.

Es finden sich schöne Details wie die schönen, nicht zu tiefen, Gravuren und die feinen Nieten, welche sich am ganzen Rumpf befinden- was für ein Unterschied zu den gewaltigen Nieten bei den Panda/ Dragon UH-1 Modellen!

Im Cockpit finden sich ebenfalls schöne Details, wobei sich die Darstellung der Armaturenbretter mittels großen Decals auf den gravierten Bauteilen etwas fragwürdig erscheint – entweder nutzt man hier sehr viel Weichmacher oder bemalt die Bauteile und nutzt nur bestimmte Teile der Decals.

Man kann alle Türen des Bausatzes geöffnet darstellen, ebenso ist eine Nachbildung des Triebwerkes vorhanden, was insbesondere Dioramenbauer freuen dürfte.

Wie es sich für einen Kampfhubschrauber gehört, ist eine umfangreiche Waffenausstattung vorhanden. Diverse Raketenwerfer, Miniguns und eine „Nose Gun“ – die Munitionsgurte für die Miniguns können mit dem beiliegenden flexiblem Vinyl dargestellt werden – schöne Idee.

Außerdem liegen auch dieser Auflage des Kits vier Figuren mitsamt Ausrüstung dabei (Sehr schöne M60 MGs)– aber Revell schwärzt diese in der Anleitung als „nicht benötigt“ aus – warum wissen wahrscheinlich nur die Menschen in Bünde….. Die Figuren sind zwar nicht die modernsten, erfüllen aber ihren Zweck und mit einer schönen Bemalung Hauchen sie dem Modell auch Leben ein.

Die im neuen Revell Stil gehaltene Bauanleitung führt in 72 Schritten zum Ziel und ist dabei sehr übersichtlich (mit vielen Bemalungsanweisungen in den Bauschritten).

Während der einzelnen Bauschritte wird auf die gewählte Version hingewiesen – spätestens bei Beginn des Baus sollte man sich klar sein, welche Version man bauen will.

Wie bereits erwähnt, legt Revell einen neuen (sehr umfangreichen) Decalbogen bei.

Dieser enthält gefühlt mehr Wartungshinweise als alle bisherigen Auflagen des Kits ý˞ – das spricht für die Qualität der Recherche.

Es können 3 Maschinen aus dem Vietnamkrieg dargestellt werden:

UH-1C 66-15045, „Shark 045“, 174th AHC, Duc Pho, Vietnam 1970
UH-1C 66-00670, „The Professional II“, 187th AHC, Tay Ninh, Vietnam 1970
UH-1C Heavy Hog, „Silly Sexy Sandi“, 187th AHC, Tay Ninh, Vietnam 1969

Diese werden auf den letzten Seiten in einer 6fach Ansicht gezeigt – hervorragend!

Wie immer bei Revell wird nur auf das Firmeneigene Farbsystem verwiesen – wer sich das leidige Farbmischen ersparen möchte, greift hier sicher auf das Angebot der diversen andern Farbhersteller zurück.

Fazit: Ein schönes Modell dieses Hubschraubers – auch im richtigen Maßstab

Kaufempfehlung.