Ausgepackt-Archiv



Nun ist es endlich soweit - nachdem 2008 der Kanonenjagdpanzer bereits erschienen war, legt Revell nach. Mit der Nummer 03088 gibt es nun den Raketenjagdpanzer Jaguar 1.

Der Bausatz umfasst fast 200 Teile an 5 Spritzlingen, wie auch Vinylketten, Stahldraht und einen Decalbogen.
Den Großteil der Teile mit Motordeck und Wanne mit Laufwerk kenn man bereits vom KaJaPa mit seinen Stärken und Schwächen - allgemein machen diese aber qualitätstechnisch einen guten Eindruck. Neu sind der Aufbau mit Frontplatte mit den Zusatzpanzerungen, die schürzen und natürlich auch das Aufbaudach mit Waffenanlage. Die Detailierung der neuen Teile weiss durchaus zu gefallen und alle wichtigen Features sind soweit richtig umgesetzt.
Das größte Manko, das einem ins Auge springt ist immer noch die Kette mit falscher Auslegung, Form und Größe der Führungszähne. Auch schon vom KaJaPa bekannt, sind die Innenseiten der Laufrollen platt und glatt - dazu muss man aber eingestehen, dass man das später wirklich nicht sieht.
Auf dem Aufbaudach und an den Schürzen finden sich Nähte, die etwas zu stark ausgeprägt sind und mit dem Bastelmesser gestutzt werden sollten.
Die Zusatzpanzerung ist an sich schön wiedergegeben, auch wenn dei detailierung noch Wünsche offenlässt, denn so glatt wie dargestellt, ist sie am Original nicht - aber das lässt sich verschmerzen.
Gravierender finde ich da dass die Zahl der Winkelspiegel an der Kommandantenluke falsch ist. Da frage ich mich tatsächlich wie so etwas passieren kann, zumal beim KaJaPa schon auf diesen Fehler hingewiesen wurde. Es sind 6 Winkelspiegel angeggossen - der Jaguar mit dem dicken WBG hat aber zumindest 7 Winkelspiegel und ich bin nicht sicher ob die frühe Version nicht sogar 8 hatte.
Schön widerum ist die Möglcihkeit den Jaguar mit dem frühen Ausblickkopf oder eben dem späten Wärmebildgerät zu bauen - beide seheh wirklich gut aus, auch wenn das WBG von den Dimensionen eine Spur zu klein wirkt - vielleicht täuscht das aber auch.
Die Waffenanlage mit der HOT lässt sich aufgeklappt oder geschlossen darstellen - zwar ist das Startrohr aus zwei Halbteilen zusammenzusetzen, sieht aber insgesamt ganz gut aus.
Beide vordere Luken liegen als Einzelteile bei - können also offen dargestellt werden, wenn man will - man müsste nur die Innendetails der Luken nacharbeiten. Die Luke der Kommandantenkuppel widerum müsste wieder mit einigem Aufwand umgebaut werden, um offen darstellbar zu sein - aber wenn man eh dabei ist an den Winkelspiegeln zu schnitzen ...
Ansonsten wissen die Teile des Jaguar schon zu gefallen.

Die Bauanleitung ist mit 42 Bauschritten recht umfangreich und es wird an den entsprechende Stellen auf Unterschiede im Bau zwischen den frühen und späten Jaguar (hier A1/A2 und A3 genannt) hingewiesen, wobei leider nicht dabeigeschrieben wird, welches Teil für welche Version richtig ist - dies fiel mir an den Bügeln auf der Frontplatte auf. Die Übersichtlichkeit ist sehr gut und lässt kaum Fragen offen.
Der Decalbogen (fein und sauber gedruckt) und die Tarn/Markierungspläne sehen folgende Möglichkeiten vor:
- später Jaguar 1, 4./PzJg.Kp.360, Kühlsheim 1995
- früher Jaguar 1, PzJg.Kp.60, Lüneburg 1983
- früher Jaguar 1, Panzerabwehrbtl.1, österreichischs Bundesheer, 1996

Positiv muss man hier vermerken, dass hier auch an unsere österreichischen Freunde des Jaguar gedacht wurde - auf der anderen Seite muss man konstatieren, dass zwei Versionen für die Bundeswehr einfach gnadenlos zu wenig sind - ein bisschen mehr Auswahl hätte es schon sein dürfen.

Fazit: Höchst erfreulich. Endlich kann man dieen charismatischen Panzer bauen ohne dreistellige Beträge für das uralte Resinmodell auszugeben und hat vor allem ein deutlich besseres Endergebnis!
Einige Unzulänglichkeiten bleiben, wie etwa die falsche Kette (abe da hat Perfect Scale ja schon Abhilfe geschaffen) und einige wenige Grobheiten an Details. In der Menge findet sich hier aber ein sehr guter Bausatz mit dem sich ein schöner Jaguar bauen lässt und man muss sich bei allem vor Augen halten, dass der Preis hier deutlich unter 30 Euro liegt, wo andere Firmen aus Fernost schon auf die 50 Euro zugehen.





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