Das muss man Revell lassen, die kleinen Brüder des um über ein Jahr verzögerten MAN 10 Tonners kamen pünktlich auf den Markt. Da beide Modelle, also sowohl der zweiachsige 5 Tonner (Katalognummer 03049) als auch der dreiachsige 7 Tonner (Katalognummer 03043) nahezu identisch sind, wollen wir sie hier zusammen betrachten. Auf die - teilweise fertigungsbedingten - Fehler des MAN möchte ich an dieser Stelle nicht eingehen, daß haben wir an anderer Stelle bereits zur genüge getan. Nur soviel - wie erwartet basieren alle drei Modelle auf der selben Basis, demzufolge finden sich die Fehler auch hier.
Aber es gibt auch positives zu vermelden. So wurden die Klagen der Modellbauer erhört und der Abziehbilderbogen mächtig aufgebohrt. Statt wie beim 10 Tonner nur drei Versionen, bietet Revell bei den beiden neuen Modellen die Möglichkeit je vier Versionen zu bauen. Darunter die mittlerweile obligaten GECON UNOSOM und KFOR Versionen, hinzu kommt beim 7 Tonner eine Variante der SFOR. Die übrigen Versionen sind "normale" Bundeswehr Fahrzeuge. Diesmal auch enthalten sind die beim 10 Tonner schmerzlich vermissten MLC Schilder und Reifendruck Angaben. HIER wäre der Aufdruck "Super Abziehbild" also durchaus gerechtfertigt...
War beim 10 Tonner noch mit einer verzogenen Ladefläche zu kämpfen, so sind diese bei den beiden vorliegenden Modellen wunderbar eben. Für viele Kontroversen dürfte wohl der Aufbau sorgen. Bei beiden MANs ist die Plane an der Ladebordwand angegossen, so wie wir es bereits vom Unimog kennen. Im gegensatz zum Unimog ist die Innenseite der Ladebordwände aber gut detailliert. Auch die Plane ist mit all ihren kleinen Ösen, Falten und Verzurrungen sehr schön wiedergegeben. Wenn man bedenkt, daß das Gros der Bundeswehr "Tonner" nur mit Plane unterwegs ist, bekommt man hier sicherlich eine gute Lösung. Aufgrund des mehrteiligen Aufbaus der Plane mit seperatem "Dach" hat man auch beim Bau sehr guten Zugriff auf etwaiges Ladegut.
Soweit so gut - wenn man aber einen der unzähligen Umbauten auf Basis der 5 und 7 Tonner MANs bauen möchte, so hat man ein Problem. Denn so einfach abtrennen lässt sich die Plane nicht. Hier wäre es eine nette Geste von Revell gewesen, die drei betroffenen Teile nochmal seperat beizulegen. Den kleinen aufpreis hätten wir bestimmt gerne getragen, oder ?
Glücklich schätzen können sich hier Besitzer eines 5 und eines 10 Tonners. Die Ladebordwände, bzw. die Teilsegmente der beiden Fahrzeuge sind identisch. Hier liese sich also durchaus etwas machen. Wer seinen 7 Tonner ohne Plane bauen will hat wohl erstmal die Arxxxkarte...
Ein echtes Eigentor hat sich Revell allerdings bei der Auswahl der 7 Tonner Versionen geschossen. Eine Version stellt das Zugfahrzeug der Feldhaubitze 105 mm dar, die es ja auch von Revell gibt. Aber wie bitte soll man die Haubitze an dieser "Anhängerkupplung" anbringen ???
Die Listenpreise der beiden Modelle liegen bei knapp 40,- und 45,- DM, im gut sortierten Modellversand um ca. 5 DM darunter.
Bleibt zu hoffen, daß Revell den eingeschlagenen Weg fortsetzt und uns nun einige der vielen varianten beschert. Roland Rad, Roland LVB, die diversen Patriot Fahrzeuge... die Palette wäre groß und die Konkurrenz quasi nicht existent. Warten wir es also ab.