Artilleriegeneratorwagen M-16

Aus dem Hause plusmodel kommt nun dieser besondere Bausatz unter der Nummer 454 auf den Markt.

Es handelt sich dabei um ein Benzin-Elektrisches Fahrzeug aus dem 1. Weltkrieg welches als Zugfahrzeug zum Transport der 38 cm Belagerungshaubitze (Skoda) genutzt wurde. Das Geschütz wurde übrigens von Ferdinand Porsche entwickelt, der sich zu dieser Zeit bei Skoda in Anstellung befand.

Die 38 cm Belagerungshaubitze wurde von 4 Zugfahrzeugen mit je 4 Anhängern gezogen. Der Artilleriegeneratorwagen konnte nicht nur auf der Straße fahren, sondern auch mit 25 km/h auf der Schiene seine Lasten transportieren.

Zusehen ist das Geschütz im Heeresgeschichtlichen Museum in Wien.

Kommen wir zum Modell selbst.

Der Bausatz präsentiert sich in einer stabilen Kiste mit 6 Tüten und insgesamt 279 Resinteilen. Das Ganze wird durch einen großen Bogen Fotoätzteile, Kabel und eine CD mit Bauteilfotos ergänzt. Die Bauanleitung (DIN A 5) besteht aus 45 Bauabschnitten und 4 Seiten mit Bemalungsvorschlägen.

Schauen wir uns die Bauteile einmal näher an. Ich bin hier schon sehr verwundert, dass die Teile z.B. das Fahrgestell verzogen ist. Das Fahrgestell ist leider nicht nur an einer Seite verzogen, sondern in an allen Ecken. Hier muß vor Montagebeginn gründlich mit dem Fön oder warmen Wasser das Fahrgestell ausgerichtet werden. Viele kleine Bauteile sind schon in der Verpackung abgebrochen und müssen mühsam ersetzt werden.

Bei dem Fahrerhaus finden sich blasen wieder und die Kabine ist ebenfalls verzogen. Leider hat sich plusmodel mit diesem Bausatz Gußtechnisch auf eine niedrige Stufe begeben, da manche Teile in der heutigen Zeit einfach besser produziert werden können. Die Angüsse sind auch nicht mehr zeitgemäß und viel zu groß. Das geht definitiv besser.

Ein absoluter Pluspunkt ist die aufwendig gestaltete Fahrwerkskonstruktion. Hier kann man sich richtig austoben und die Fotoätzteile nutzen. Ob die Mühe allerdings später gesehen wird, ist mir noch nicht klar. Aber gut sieht es bestimmt aus.

Was ist auf der CD?
Hier findet der Modellbauer ca. 62 Bilder von Bauabschnitten, 9 Bilder vom fertigen Modell und 2 Originalaufnahmen wieder. Interessanter weise sind die Bilder so angeordnet, dass sie nicht mit den Bauschritten auf der Bauanleitung übereinstimmen. Somit hat sich der Konstrukteur und Modellbauer bei plusmodel nicht einmal an seine eigene Bauanleitung gehalten. Wer nun glaubt, dass die Bilder auf dieser CD nicht wichtig sind, hat sich geirrt. Die Bilder sind eine extrem wichtige Ergänzung zur Bauanleitung und hier hätte man ruhig für alle Bilder eine größere Auflösung gewähren können. Ein Foto mit z.B. 70 KB ist nicht wirklich hilfreich, wenn dieses der einzige Anhaltspunkt für den Bau ist.

Wie ist die Bauanleitung?
Ein Albtraum. Die Bauschritte sind per Hand gezeichnet und lassen leider sehr viel Spielraum übrig. Viele Punkte können nur dadurch geklärt werden, dass man die Bilder auf der CD zur Hand nimmt. Es ist daher wichtig, die Bilder auszudrucken und als Referenz immer griffbereit zu haben. Interessant finde ich, dass die einzelnen Bauabschnitte in römischen Ziffern benannt wurden. Na wer kennt die römischen zahlen noch? Was ist z.B. XXXVIII? Nein das erschließt sich mir nicht.
Der komplizierteste Teil ist der Bau des Motors. Hier werden die Bilder und viel Geduld verlangt. In meinen Augen hätte man auf die Bauanleitung verzichten sollen und stattdessen lieber sehr hoch auflösende Bilder der einzelnen Bauabschnitte beigefügt.

Die letzte vier Seiten sind der Farbgebung vorbehalten. 4 x die gleichen Bilder in schwarz/weiß und alle Farbvorschläge lauten: Nutze Tamiya XF-57 Buff.

Jetzt werden viele die das Lesen sagen: Das hat er alles aus der Kiste herausgelesen? Der soll doch erstmal bauen!
Ja, ich bin noch bei dem Bau des Fahrzeuges und mir graut vor dem Motor. Vor diesem habe ich mich mit Erfolg gedrückt, werde diesen aber nun im Urlaub angehen.

Fazit:
Der Bausatz ist in der Qualität nicht besonders berauschend und für die Verhältnisse von plusmodel eigentlich schlecht gemacht. Ich bin von plusmodel ganz andere Bausätze gewohnt, die auch qualitativ wirklich um Längen besser sind.  Da dieses Modell aber ein Fahrzeug darstellt, dass man so nicht wieder auf dem Markt bekommt, eine gute Basis. Ob Ihr es glaubt oder nicht, ich freue mich auf den ersten Anhänger zu dieser Serie.