Mit der Nummer 35028 gibt es nun von Perfect Scale den Raketenwerfer LANCE. Hierbei handelt es sich um einen Resinkomplettbausatz in 1/35 allererster Güte.
Der Bausatz besteht aus 187 Teilen aus hellgrauem Resin, eine PE Platine, ein Stück durchsichtiges Plastik (Acetatfolie), ein Bogen Decals und (man höre und staune) eine Vinylkette aus dem Hause AFV Club.
Die Resinteile sind durch die Bank weg hervorragend gegossen - Verzug oder Lufteinschlüsse sind nicht existent - dies ist umso erfreulicher, da einige der Teile, wie z.B. die dünnwandigen Seitenteile ideal für Verzug geeignet wären.
Der Detailgrad ist hervorragend - und wo dies in Resin nicht mehr machbar war springt der beiliegende PE Satz ein, wie z.B. mit Lüftergittern und Halterungen.
Ebenso erfeulich ist die wirklich umfangreiche Darstellung aller Komponenten - so gibt es für den Blick durch die Lütergitter auch entsprechende Lüfter dahinter und keine Leere. Der Fahrerplatz ist komplett ausgestaltet und der Decalbogen bietet auch hier wieder die entsprechenden Decals für die Instrumente!
Ebenfalls hocherfreulich ist die Tatsache, dass sowohl die deutsche als auch die US Version gebaut werden können, denn die entsprechenden Optionsteile wie z.B. die unterschiedlichen Beleuchtungsanlagen liegen bei.
Und selbstverständlich liegt dem Raketenwerfer auch eine solche bei - die Rakete ist in einem Stück gegossen und muss nur noch mit den Flossen versehen werden.
Wanne und Laufwerk sind von den Maßen ziemlich exakt und was enorm erfreulich ist, ist dass für die Kette eine sehr gut detailierte Vinylkette aus dem Hause AFV-Club beiliegt. Diese macht das Aufziehen enorm einfach und gerade Resin Neulinge brauchen sich nicht vor dem "Horror" der Resin-Einzelgliedketten-Klebeorgie fürchten! Die Schwingarme werden einzeln in die Wanne gesteckt - auf der einen Seite eine potentielle Fehlerquelle, wenn man diese nicht exakt ausrichtet, aber auf der anderen Seite die gute Möglichkeit das Laufwerk an Bodenunebenheiten anzupassen!
Noch ein Wort zum Guss der Teile an sich - fast erliegt man dem Eindruck einen Spritzgussbausatz vor sich zu haben, denn viele der Teile sind wie in Spritzlingsrahmen gegosen - die Angüsse sind dabei recht klein und manierlich gehalten - große Bauteile sind bereits nahezu ohne anguss, sodass sich die Arbeit mit der Versäuberung stark in grenzen hält - ein ganz deutlicher Pluspunkt.
Der Decalbogen ist der Hammer! Zwar werden "nur" zwei Bundeswehr Varianten angeboten, beide aus der 2./Art.Btl.650 und dazu drei amerikanische Varianten. Der Clou sind die vielen Beschriftungen, Hinweis und Warntafeln, die im und am Fahrzeug angebracht werden. Diese sehen derart gut aus und so sind so fein gedruckt, dass man bei ganz genauem hinsehen auch die kleinste Schrift wirklich lesen kann!
Die Bauanleitung kommt mit 5 DIN A4 Seiten aus plus zweiseitiger Teileliste. Die einzelnen Bauabschnitte sind immer rund um ein Schwarzweissfoto des Rohmodells angeordnet wo die Teile als Teilnummer und kleine Zeichnung mit einem Pfeil in das Bild deuten wo siese nun zusammenzukleben sind. Ist vieleicht etwas gewöhnungsbedürftig, sollte aber keine größeren Probleme bereiten. Als ein Problem emofinde ich viel eher das Fehlen einer Anleitung zur anbringung der Decals - während man sich die taktischen Zeichen und Hoheitsabzeichen noch zusammnreimen kann, hört es dann spätestens mit den Beschriftungen auf. Ich hoffe dass Perfect Scale hier noch online ein entsprechendes Anleitungsblatt nachlegt.
Insgesamt ein beeindruckender Bausatz, der mit der perfekten Ausstattung, den richtigen Dimensionen, dem tollen Decalbogen und der Beigabe der Vinylkette richtig punktet! Fertig gebaut hat man hier ein sehenswertes Modell das sowohl für Bundeswehr Fans als auch von anderen Armeen ein absoluter Hinkucker sein dürfte.
Der Preis liegt knapp unter 140 Euro, was mit sicherheit kein Pappenstil ist - die Qualität und Ausstattung des Bausatzes rechtfertigen diesen aber durchaus - insbesondere, wenn man mal über den tellerrand schaut was man anderswo für Komplett Resinmodelle dieser Größe und Qualität zahlt.
Vielen Dank an Gerold Betzler für das Besprechungsmuster.