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Mirror Models 35108
CMP F15A Van Lorry
Das Original:
CMP (Canadian Military Pattern) Lkws waren nach britischen Spezifikationen in großen Stückzahlen in Kanada hergestellte Lastkraftwagen, die für den Gebrauch durch Commonwealth Armeen und deren Verbündete bestimmt waren.
Der CMP F15A war ein allradgetriebener Ford Lkw mit einer Ladekapazität von ca. 750 kg (15 cwt). Im Design dem Chevrolet 15 cwt gleich, hatte der Ford einen 95 PS (70,8 kW) V8 Benzinmotor mit einem Hubraum von 3,9 Litern, mit dem er 80 km/h erreichen konnte. Er wurde auf fast allen Kriegsschauplätzen im 2. Weltkrieg eingesetzt.
Der Bausatz:
Wieso bringt Mirror Models den 15 CWT noch einmal raus, mag man beim ersten Blick auf das Deckelbild denken. Nun, diesmal handelt es sich um die Ford Version mit anderem Motor. Auch der Aufbau der Spritzlinge hat sich verändert. Mirror Models verzichtet diesmal auf Resinteile. Der 34,5 x 20,5 x 6 cm große Karton ist gut gefüllt mit grauen Spritzlingen, Ätz- und Klarsichtteilen, Gummireifen und Draht.
Die Teile sind wie folgt aufgeteilt:
- A (1x): Ford V8 Motorteile, Auspuffendrohr
- B (1x): Längs- und Querträger
- C (1x): Achsteile, Rahmenfittings
- C Klarsichtteile (1x): Windschutzscheiben, Rückfenster, Lampengläser
- D (2x): Blattfedern, Federlager, Kugelgelenke, Differentialgehäuse, Bremstrommeln, Kleinteile
- E (1x): Kühler, Motorhaube und -seitenteile, Lenkstange, Lenkgetriebe , Schalthebel, Außenspiegelhalterung, Allradgetriebe, Auspufftopf, Anhängevorrichtung, hinterer Stoßfänger, Staukasten hinter Fahrerhaus
- F (2x): Kardangelenke, Trittstufen mit Aufhängung, seitliche Staukästen, Rückspiegel, Türgriffe
- G (1x): Ladefläche- und Seitenteile dazu
- H (1x): Kabinenteile (Cab 11), Frontscheinwerfer, Lenkrad, Kühlerdeckel
- S (1x): Felgentrommeln, Felgenringe, Radnaben
- W (1x): Kraftstofftanks und Halterungen
- X (1x): Achsen, Differentialdeckel
- Z (1x): Kardanwellen, Trommeln der Lenkachse, Sitze, Abgasrohr
- Silikon Reifen (4x)
- Draht (2x): Achsbefestigungen
- Ätzteilbogen (1x): Kühlergrill, Lüfterrad, Scheibenwischer, Tankbefestigungen, Kleinteile
Die Teile sind sauber gespritzt und ohne Versatz. Grat ist fast gegenstandslos. Hier und da findet man Auswerferspuren, die aber nur an den Innenwänden der Ladefläche ärgerlich sind. Einige Sinkstellen an den Radnaben lassen sich leicht verspachteln, sollten aber heutzutage gar nicht mehr auftreten. Die Angüsse an den Teilen sind feiner geworden, die Teile somit leichter zugänglich. Trotzdem Vorsicht walten lassen beim Lösen der feinen Teile vom Spritzling. Die Detaillierung ist gut bis sehr gut. Einige Teile (wie z.B. Chevrolet Motor) werden nicht benötigt und können in die Ersatzteilkiste wandern.
Die englische Bauanleitung besteht aus 4 zweiseitig bedruckten losen A4 Blättern mit schwarz-weiß Zeichnungen und Spritzlingaufzählung (keine Zeichnungen - nur auf der Mirror Models Webseite erhält man eine fotografische Übersicht und natürlich hier bei uns). Die Geschichte der CMP Lkws findet man am Anfang (auch auf der Kartonseite), gefolgt von Bauhinweisen. Begonnen wird mit Unterbaugruppen, die später ins Ganze eingefügt werden. Ich finde die Anleitung übersichtlicher als die älteren von Mirror Models. Eine Bemalungsanleitung in dem Sinne gibt es nicht. Man beschränkt sich auf allgemeine Angaben, bzw. verweist auf eine Webseite für Beute CMPs.
Motor/Getriebe: Der Ford V8 Motor besteht aus einer übersichtlichen Anzahl an Teilen mit schönen Details wie z.B. die Verschraubungen der Zylinderkopfdeckel, Ölwannenbefestigung und Lichtmaschine (Generator). Den Keilriemen muss man allerdings selbst herstellen. Der Kühler ist fein gerippt und auf beiden Seiten detailliert. Ich vermisse allerdings die Kühlschläuche, die andere Hersteller ihrem V8 beigelegt haben. Auch taucht das sehr feine Lüfterrad in der Bauanleitung nicht auf (weglassen?). Das Getriebe ist gut gestaltet und wird später stumpf mit der Motor verklebt (Vorsicht bei der Ausrichtung). Kardanwellen und -gelenke sind alle einzeln dabei. Manche der Wellen müssen laut Bauanleitung gekürzt werden. Genau messen und mehrmals anpassen wird empfohlen.
Rahmen: Wie bereits aus anderen Bausätzen bekannt, besteht der Leiterrahmen des Fahrzeuges aus separaten Längs- und Querträgern wie beim Original, aber dies fordert auch den Modellbauer sauber zu arbeiten, um Verzug zu vermeiden.
Achsen/Räder: Beide Achsen sind aufgebrochen in 2 Differentialhälften, 2 Achshälften jeweils links und rechts. Zusätzlich bei der Vorderachse kommen die, auch zweigeteilten, Lenkköpfe dazu. Die Aufteilung dient wohl dazu, Details herauszuarbeiten und darzustellen, aber beim Bau muss man darauf achten, eine gerade Achse zu erhalten. Die Vorderräder kann man eingeschlagen darstellen. Sauber dargestellte Blattfederpakete werden mittels PE Teilen verfeinert und müssen mit 0,5mm Draht (im Bausatz enthalten) an ihren Halterungen befestigt werden. Die beigefügten Dunlop 9,5x16 Gummireifen kennen wir bereits aus dem separat erhältlichen Satz von Mirror Models. Da der Ford kein Ersatzrad besitzt, sind nur vier Reifen, trotzdem aber Felgen für 5 Räder dabei. Die Radnaben weisen leider Sinkstellen auf, die sich aber leicht verspachteln lassen sollten.
Fahrerhaus: Das arg verschachtelte Fahrerhaus ist sicherlich eine Herausforderung für jeden Modellhersteller. Durch geschickte Aufteilung der Einzelteile ist es Mirror Models gelungen, alle prägnanten Ecken und Kanten einzufangen. Für den Innenraum liegen PE Teile bei, die besonders die Armaturen sehr schön darstellen. Für die Armaturen liegen auch Decals bei. Leider fehlen die Zahlen des Tachometers, die wiederum auf dem Ätzteil sehr schön herausgestellt sind. Sämtliche Pedale bestehen aus PE Teilen. Den sehr feinen Schaltknüppel muss man mit größter Sorgfalt aus dem Spritzling lösen (Bruchgefahr). Die beiden Lüftungslamellen links und rechts vom Kühler stehen arg vor. Ich konnte davon keine Originalfotos finden. Auf allen Bildern schließen die Lamellen mit der Front ab. Windschutzscheiben, Rückwand mit Fenster und Dach sind im Bausatz enthalten. Die beiden winzigen Scheibenwischer finden wir im PE Satz. Die Türen liegen separat bei und können somit auch geöffnet dargestellt werden. Seitenfenster für die Türen gibt es aber nicht. Hingucker am Fahrerhaus ist sicherlich der geätzte Kühlergrill, der einen Durchblick auf den Kühler erlauben wird. Die Befestigungsnieten des Grills müssen von hinten vorsichtig herausgedrückt werden. Für den Grill liegt auch das Ford Emblem aus PE bei. Ich konnte keine Möglichkeit entdecken, die Motorhaube geöffnet darzustellen. Leider wird der schöne Motor dadurch "unsichtbar".
Ladefläche: Die größten Teile des Bausatzes stellt die Ladefläche. Bodenplatte, Seiten-, Front und Rückwände sind mit angegossenen Scharnieren und Verschlusshebeln versehen. Es ist bausatzseitig nicht vorgesehen, die Bordwände abgeklappt darzustellen. Auf den Innenseiten der Wände finden wir leider ein paar Auswerferspuren. Zur weiteren Detaillierung sieht die Anleitung 0,3mm Draht vor, der auf Länge geschnitten werden muss.
Anbauteile: Beide Tanks links und rechts am Rahmen werden mit langen Einfüllstutzen versehen und mit PE Teilen (Haltebänder, Entlüftung) aufgepeppt. Für die Ladefläche gibt es noch 2 Unterbaustaukästen. Ein weiterer, größerer Staukasten findet seinen Platz zwischen Fahrerhaus und Ladefläche. Der Stoßfänger an der Front muss mit PE Teilen befestigt werden. Halterungen der Trittstufen sind fein detailliert, die Riffelung der Trittbleche gut herausgestellt.
Decals: Ein großer Decalbogen enthält Decals für die Armaturen im Fahrerhaus, sowie Markierungen für 3 Fahrzeuge, ein kanadisches, ein britisches und ein Beutefahrzeug des deutschen Afrikakorps. Die Ränder des Trägerfilms sind gering gehalten, die Oberfläche seidenmatt.
Auch hier möchte ich sagen: "Modellbauanfänger - Finger weg!" Der Bausatz erfordert ein gewisses Geschick und Erfahrung, insbesondere mit PE Teilen. Wer sich aber der Herausforderung stellt, wird mit einer sehr schönen Replik des Ford F15A belohnt.
Für um die 35,00 EUR kann man den Bausatz im deutschen Handel erhalten.
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