Ausgepackt-Archiv


Mirage Hobby 355026
Kubus

Das Original:

Der Kubus (Winnie the Pooh) war ein improvisierter, im August 1944 in Warschau mit einem Chevrolet 155 Motor gebauter, Panzerwagen. Er war so entworfen worden, dass er 10-12 Mann unter Panzerschutz gegen leichte Waffen transportieren konnte. Durch kleine Schussöffnungen nach allen Seiten war man in der Lage den Feuerkampf aufzunehmen. Auf dem Dach gab es eine geteilte Klappe, von der aus man z.B. mit einer P.I.A.T. (Projector, Infantry, Anti Tank - Panzerabwehrwaffe) den Feind bekämpfen konnte. Der Kubus besaß keine Türen in dem Sinne. Die Ein-/Ausstiegsklappen befanden sich geschützt im Boden des Fahrzeugs und wurden nach innen geöffnet. 

Der Bausatz:

Mirage Models war mir durch seine älteren Modelle bekannt. Umso erstaunter war ich, als der Kubus als neues Modell auf den Markt kam. Getrieben von Neugier und gemischten Gefühlen aufgrund von früheren Erfahrungen öffnete ich den Karton.

Vom Prinzip her gibt es eigentlich nur 2 große Spritzlinge, die aber auseinandergeschnitten wurden, damit sie in den 295 x 190 x 50 mm großen Karton passen. Es gibt keine Spritzlingbezeichnung, also beschreibe ich die vorhandenen Teile ohne Zuordnung:

- rechte und linke Oberwanne, Rahmenlängs- und querträger, Fahrzeugboden, -klappen, Blattfedern, Motor und Getriebe, Kühler, Felgen und Gummiräder, Vorderachse, Hinterachse mit Differential und Kardanwelle, Lenkstange, -rad, Schalthebel, Kabineninnenrahmen, Motor- und Heckverkleidung, Radschürzen, vordere und hintere Schlepphaken, Kühlerpanzerung, Motorraumdeckel, Fahrerfrontpanzerung, Dachluken, Schutzschild, MG, P.I.A.T., Notekscheinwerfer, Begrenzungsstangen

Die Teile aus mittelgrauem Plastik sind sauber ausgespritzt. Ein geringer Versatz ist erkennbar. Die Auswerfer sind auf Innenseiten von Teilen platziert, so dass sie beim fertigen Fahrzeug nicht zu sehen sind (nur ggfs, durch die offene Dachluke). Sinkstellen sind auch zu sehen, ärgerlich bei den Blattfederpaketen der Vorderachse, aber durchaus beherrschbar, bzw. durch die Außenpanzerung nicht mehr zu sehen. Manche Öffnungen (z.B. in den Felgen) sind durch Fischhäute teilweise verschlossen.

Die Panzerungshälften sind die größten Teile des Bausatzes. Schweißnähte sind genügend deutlich ausgeführt, Schussöffnungen und Sehschlitze (Fischhaut auf der linken Seite aufschneiden) durchbrochen. Auf den Innenseiten finden sich zwei kräftige Auswerferpunkte, die durch die offene Dachluken zu sehen sein würden. Der Rahmen besteht aus separaten Längs- und Querträgern. Daran werden die Federpakete angebracht, deren Federblätter gut erkennbar sind, aber ein wenig "schwammig" erscheinen. Zudem findet man an den Federpaketen der Vorderachse leichte Sinkstellen auf beiden Seiten. Motor und Getriebe setzen sich aus den Motorblockhälften, Getriebehälften, Luftfilter und Riemenscheiben mit Keilriemen und Lüfterrad zusammen und sind ausreichend detailliert. Der Fahrzeugboden wird auf den Rahmen gesetzt. Dabei muss man entscheiden, ob man die Bodenluken offen oder geschlossen anbringt. Laut Beschreibung hatte das Original Fahrer- und Beifahrersitz und Bänke für die Mitfahrer, es ist aber nur der Fahrersitz aus einem Stück dabei.

Die angetriebene Hinterachse aus Differentialhälften, der durchgehenden Achse und der Kardanwelle zum Motor findet ihren Platz auf den hinteren Federpaketen. Die starre Vorderachse kommt ohne Querlenker aus.

Das Profil der 6 Gummiräder ist ok, aber die teilweise vorhandenen Gussnähte müssen entfernt werden. Die Felgen der Räder sollten gemäß Kartonbild Durchbrüche vorweisen, die aber teils durch Fischhäute verschlossen sind.

Man kann die beiden Motorklappen geschlossen oder geöffnet anbauen. Da der Motor in seinen Grundprinzipien dabei ist, durchaus eine Option. Die Lamellenpanzerung des Kühlers ist durchaus annehmbar.

Die Fahrerfrontpanzerung zeigt 2 Schussöffnungen, der Sehschlitz muss aufgeschnitten werden (sagt auch die Bauanleitung). Auf dem Dach bringt man ein Schutzschild an. Dort können alternativ ein MG oder der P.I.A.T. eingesetzt werden. Die Dachluken sollte man dann offen lassen.

Die Außendetails wie Begrenzungsstangen, je 2 Schlepphaken vorn und hinten und der Notekscheinwerfer sind fein ausgebildet. Nur der Notekscheinwerfer hat oben eine leichte Sinkstelle. Auch die Waffen sind akzeptabel, nur eben nicht so scharf detailliert wie man dies mittlerweile von anderen Herstellern kennt. Die Granaten für den P.I.A.T. haben leider vergleichsweise dicke Nähte.

Wenn ich recht recherchiert habe, gab es nur einen KUBUS. Dafür liegen Decals bei, die sich für das Fahrzeug aus Namenszug und Wappen beschränken. Der Rest der Decals ist für die PIAT Granaten vorgesehen.

Die 4-seitige Bauanleitung im A4 Format ist in schwarz-weiß gehalten. Kurze Beschreibungen oder Anleitungen sind in polnisch und in englisch gehalten. Auf einem farbigen Zusatzblatt finden wir die Geschichte des KUBUS in Polnisch und Englisch, sowie die Bemalungsanweisung für Fahrzeug und Waffen. Alle Farbnummern beziehen sich auf Valejo Farben.

Ein einfacher Bausatz ohne besondere Überraschungen. Er wird durch seine einzigartige Form aus der Sammlung herausstechen.

Der Preis liegt zwischen 9,00 und 15,00 EUR.







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