Miniart bringt hier ein weitere Version des Triebflügels in 1:35 - in diesem Fall als Kampfflugzeug.

Der Triebflügel war ein revolutionäres Design eines Flugzeugs, das senkrecht starten und landen konnte. Soweit bekannt, gab es Windkanalversuche, aber nie ein fertiges oder flugfähiges Modell.

Der Karton enthält 13 graue Spritzlinge, ein Klarsichtspritzling, eine PE Platine und ein Decalbogen.

Wie schon die zuvor die Triebflügelbausätze, ist auch dieser mit der Qualität des Spritzgusses auch hier ganz ausgezeichnet mit feinen, sauberen Teilen und Details.
Die Oberflächen sind alle sauber, gerade die hier neu gestaltete Bugnase in einem Teil mit darin eingelassenen (ich vermute) ungelenkten Raketen, sticht hier heraus und kommt mit tollen scharfen Details daher. Die Bugnase per se, die diese Raketen nach vorn abschließt ist ein schönes konkav geformtes Klarsichtteil.
Der Rest der Oberflächenstrukturen ist phänomenal fein detailliert mit hunderten von Nieten, sauber und fein dargestellt. Die Rumpfteile setzen sich aus jeweils zwei Halbschalen zusammen, was voraussichtlich zu einer Naht führt, die entweder entlang eines eh vorhandenen Plattenstoßes nicht auffällt oder ansonsten schwer zu versäubern sein dürfte ohen die Detail drumherum in Mitleidenschaft zu ziehen.

Das Cockpit ist natürlich ebenfalls enthalten, das natürlich unter den glasklaren Kanzelteilen deutlich sichtbar ist und daher auch recht ordentlich detailliert ist mit vielen filigranen Teilen und sogar PE Teilen für die Gurte.
Besonders finde ich, dass 2 Maschinenkanonen enthalten sind, die unterhalb des Cockpits sitzen und die man durch offenlassen der Abdeckungen auch sichtbar darstellen kann, wenn man will.

Die drei rotierenden Flügel mit Triebwerken setzen sich im Grunde aus je zwei Halbteilen zusammen und strotzen ebenfalls vor Nietendarstellungen, die fein und sehr gelungen sind. Aber auch die Verwindung der Flügel von der Basis zur Spitze hin ist selnsationell umgesetzt. Für die Triebwerke gibt es ein Inlay, das beim Blick in die Triebwerksöffnungen schöne Details offenbart.

An den vier Flügelenden des Heckleitwerks lassen sich 4 Stützräder anbauen, entweder offen für den Bodendienst oder eingefahren und verschlossen während des Flugs - das kann der Modellbauer entsprechend wählen und anbauen.
Dies gilt auch für das große Hauptrad direkt am Rumpfende.

Der Mittelring, der die 3 Triebflügel hält, wird nicht verklebt und bleibt drehbar, die Flügel werden auch nur eingesteckt und bleiben ebenfalls drehbar.

Die Bauanleitung ist in Englisch und Russisch gehalten und beginnt mit Bemalungsoptionen sowie mit der Farbübersicht für Vallejo, Mr. Color, Tamiya, AK, Amig und Mission Models Farben und der Spritzlingübersicht - die Farbauswahl der Hersteller ist wirklich vorbildlich.
Dann folgen 22 Bauschritte mit sauberen und klaren Zeichnungen. In den Bauschritten finden sich immer wieder Unterbaugruppen und Hinweise zu Optionsteilen.

Am Ende sind weitere farbig gedruckte Bemalungsoptionen für den Triebflügel vorhanden.
Die Decals beinhalten neben den Markierungen auch die deutschen Hoheitssymbole in geteilter Form zum Zusammensetzen für die historisch korrekte Darstellung.
Bei den 6 Farbprofilen muss man Miniart wirklich zugestehen innovativ und einfallsreich zu sein, denn was an Markierungen und Bemalungen erdacht wurde, ist schon spannend - natürlich alles rein fiktiv. Als Optionen sind darstellbar :

• Jagdgeschwader 52, Endkampf um 1946 in Zweifarb dunkelgrün/sandbeige Splittertarn
• Beute-Triebflügel, russische Luftwaffe, November 1946 in olivgrün auf der Oberseite und blau auf der Unterseite
• Luft-Gruppe "Regenschirm", Reichsluftverteidigung 1947 in RLM-82 grün auf der Oberseite, RLM-76 blau auf der Unterseite, sowie gelbe Flächen.
• Beute-Triebflügel, US Luftwaffe, 1947 in olivgrün in rot
• Reichsluftverteidigung 1946-47 in RLM-82 grün und schwarz-weißes Schachbrettmuster
• Beute-Triebflügel, RAF, 1947 in Zweifarb dunkelgrün/braun Tarnschema auf der Oberseite, gelbe Unterseite, Flüheö in rot mit schwarzer Vorderkante

MiniArt hat hier ein weiteres überraschendes und sehr gutes, fein detailliertes und filigranes Modell geschaffen, das zudem in dem für Militärmodellbauer passenden Maßstab 1:35. Mal was anderes und dazu recht überzeugend und mit massig Möglichkeiten der what-if Lackierungen und Markierungen.