MiniArt 38035 Das Original: Der Mercedes-Benz 170 V war ein Pkw, der von 1937 bis 1952 produziert wurde. Die Pkw-Version wurde sowohl als 2- und 4-Türer als auch als Cabrio gebaut, für Transportzwecke gab es Pritschen- und Kastenwagen. Auch Sportversionen und Kübelsitzwagen wurden hergestellt. Der 1,7 Liter Otto-Motor lieferte 38 PS (28 kW). Die Höchstgeschwindigkeit betrug 108 km/h. Mehr als 71.000 Pkw, knapp 1.000 Lieferwagen und über 19.000 andere Versionen wurden bis zum Modell-Wechsel gebaut. Der Bausatz: Der Inhalt des 345 x 240 x 60 mm Kartons mit Stülpdeckel besteht aus 11 hellgrauen, einem Klarsichtspritzling, einer Ätzteilplatine für den Lieferwagen, 4 hellbraunen Spritzlingen für die Bierkästen, je 2 klargrünen und klarbraunen Spritzlingen für die Bierflaschen, Decals für Auto und Ladung und einer A4 Bauanleitung. Wie von MiniArt gewöhnt machen die Spritzlinge einen guten Eindruck. Die Teile sind sauber gespritzt, ohne Sinkstellen oder Fischhäute. Die Scheiben sind kristallklar. Sinnvoll gesetzte Auswerfer halten die zu verbauenden Teile frei von Auswerferspuren. Es gibt etliche Klein- und PE-Teile, die Anfänger ggfs. überfordern werden. Der Bausatz basiert auf vorhergehenden MiniArt 170V Pkw Modellen. Daher werden einige Teile wie z.B. Pkw-Unterboden, hintere Stoßstange, Pkw-Sitze, hintere Seitentüren, Gepäckträger etc. übrigbleiben. Dafür liegt ein neuer Spritzling mit den Lieferwagenteilen bei. Den Modellbauer erwartet ein reich detaillierter Motor, aufgebrochen in Ölwanne, Motorblock und Zylinderkopf. Am Zylinderkopf sind die Zündkerzen angegossen. Verschraubungen von Zylinderkopf und Ölwanne sind sehr schön dargestellt. Zündspule, Verteilerkappe, Ölfilter, Öleinfüllstutzen, Luftfilter, Vergaser, Lichtmaschine, Zuluftkanal, Abgaskrümmer, Kühlleitung, Keilriemen und Kühlerpropeller sind separat anzubringende Details. Getriebe und Kupplungsglocke bilden eine Einheit. Getriebelager, Aufnahme der Kardanwelle und Anlasser sind weitere Teile. Ein einteiliger X-Rahmen nimmt den Motor auf, der über eine lange Kardanwelle mit dem sehr detaillierten Hinterachsdifferential verbunden wird. Achswellen mit Staubschutzkappen, feine Spiralfedern, Stabilisatoren und Bremstrommeln sind Extradetails. Es ist sogar die Anbringung der Bremsleitungen aus 0,2 mm Draht vorgesehen. Die Biegeanleitung findet man im Bauschritt 9, aber der Draht ist selbst zu besorgen, also nicht im Bausatz enthalten. Die Vorderachse besteht aus 2 querliegenden Blattfedern mit Mittelhalterungen, Stabilisatoren und Bremstrommeln. Jedes Rad besteht aus 4 Ringen zur besseren Darstellung des Reifenprofils, der Felge und einer Radkappe, das Ersatzrad ohne Radkappe. Der Schalldämpfer des Auspuffs wird am Rahmen auf Höhe der Hinterachse angebracht und mit einem langen Rohr mit dem Abgaskrümmer am Motor verbunden. Vorn am Rahmen findet der Stoßfänger mit Nummernschild und die Abstützungen der vorderen Kotflügel seinen Platz. Das Unterteil des Lieferwagens unterscheidet sich von dem des Pkws durch größere Kotflügelausbuchtungen der Hinterräder und fehlende Aufnahmen für die Rücksitze. An der Unterseite befinden sich Bodenversteifungs- und Seitenschwellerverstärkungsrippen. Die Trennwand zwischen Fahrer- und Motorraum wird fahrerseitig mit Kupplungs-, Brems und Gaspedal versehen. Mehr Details gibt es im Motorraum. So werden dort Werkzeug wie Hammer und Wagenheber samt Kurbel dort angebracht. Zudem gibt es noch ein Sicherungskästchen und den großen, querliegenden Tank. Der Kraftstofffilter und der Einfüllstutzen wird separat angebracht, der Wartungsdeckel des Schwimmers für die Tankanzeige ist bereits angegossen. Die Armaturentafel ist schon mit Schaltern und 3 Instrumentenanzeigen versehen. Für die Anzeigen gibt es Klarsichtscheiben. Die 2 Riegel für die klappbare Frontscheibe bestehen aus 2 PE- und 1 Plastikteil. Dazu kommt noch der Aussteller für die Scheibe. Es gibt auch einen Scheibenwischermotor, der in der Mitte am oberen Rand der Windschutzscheibe befestigt wird. Das Lenkrad bekommt einen Hupenring aus PE und wird auf die Lenkstange aufgesteckt, die durch die Trennwand bis zum Lenkgetriebe geführt wird. Der Schalthebel kommt auf den Kardantunnel, die Handbremse an die rechte Seite des Tunnels. Die Struktur der Ledersitzbank ist gut wiedergegeben. In die Trennwand zum Laderaum montiert man eine Glasscheibe. Das Ersatzrad kommt in eine Halterung an der Unterseite des Laderaumbodens. Laderaumwände und Dach sind relativ unspektakulär, dafür sind Heck- und Seitentüren separat dabei und können somit sowohl geöffnet als auch geschlossen dargestellt werden. Die Innenverkleidungen der Seitentüren zeigen etwas Struktur und haben angegossene Taschen, Türgriffe und Fensterkurbel gehören mit zu den kleinsten zu verbauenden Teilen. Eigentlich wäre es eine Schande, den schönen Motor zu verstecken, aber auch Kühler und Motorklappen sind ein Hingucker. Der Kühler mit feiner Gitterstruktur wird in den Rahmen eingebaut und mit der Kühlleitung vom Motor verbunden. Ein feines PE-Gitter schließt den Rahmen. Auf den Kühlerdeckel kommt ein Mercedesstern aus PE. Eine Kreuzstange stabilisiert den Kühler, eine Mittelstange die Motorklappen. Die je 2 Klappen pro Seite können offen oder geschlossen angebaut werden. Die Verriegelungen sind sehr fein und aus PE. Die Seitenklappen haben sehr feine, durchbrochene Belüftungsrippen. Die beiden Fahrscheinwerfer sind hohl und bekommen Glasscheiben mit entsprechender Riffelung. Auf beiden Seiten vor den Türen werden die Winker angebracht. Beim Rückspiegel hat man die Wahl, ob man ihn an der Fahrertür oder auf dem linken Kotflügel anbringt. Man muss dann nur die entsprechende Spiegelhalterung verwenden. Der hintere Kennzeichenhalter mit den Rücklichtern wird über der Hecktür angebracht. Das Fahrzeug ist als ziviler Biertransporter ausgelegt, daher ist auch entsprechende Beladung dabei. Es gibt 4 Bierkästen, bestehend aus Boden, Seitenteilen, Griffen und Einlagefächern, also 12 Teile pro Kasten. Dazu kommen je 40 Bierflaschen aus klar-grünem und klar-braunem Plastik. Mit den Decals lassen sich 3 verschiedene Lieferwagen mit entsprechender Werbebemalung und zivilen Kennzeichen darstellen:
Außerdem gibt es noch Beschriftungen für die Bierkästen und Flaschenetiketten. Die teils farbige, 16-seitige Bauanleitung im Heftformat erklärt den Zusammenbau von Lieferwagen und Bierkästen in 51 Schritten. Zu Beginn finden sich bereits die ersten 2 Markierungs-/Bemalungsanleitungen. Sonst sind in die Spritzlingübersicht Symbolerklärungen eingeschoben, die aber diesmal ganz fehlen. Für erfahrene Modellbauer ist das aber kein Problem Die Bauschritte sind sehr übersichtlich und leicht verständlich. Am Ende der Anleitung finden wir die Lackier- und Markierungsanleitungen für den 3. Wagen und die Bierkästen. Hier ist auch eine Farbtabelle für Farben folgender Hersteller eingefügt:
Schon bei Ankündigung drückten viele Modellbauer ihre Begeisterung zu MiniArts Modellwahl aus. Eine echte Bereicherung für die 1:35-er Sammlung und bei der gebotenen Qualität aus dem Karton heraus kann man sich auf Bastelspaß und ein tolles Ergebnis freuen. Und wer weiß, vielleicht gibt es noch weitere Versionen wie einen Krankenwagen? Der Preis liegt in Deutschland um die 30 Euro.
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