MiniArt 37085 Das Original: Es gibt wohl kaum einen Militärmodellbauer, der den sowjetischen T-34 nicht kennt. Als einer der meistgebauten und am längsten im Einsatz befindlichen Panzer kann man ihn nicht übersehen. Seine Produktion zog sich von 1940 bis 1955 mit über 60.000 gebauten Exemplaren, die große Masse davon in den Jahren 1940-45. Seine schräge Panzerung war ein Novum der Zeit und bereitete den deutschen Gegnern einiges Kopfzerbrechen. Anfangs war er mit 2 MG und einer 76mm Kanone ausgerüstet, ab 1944 bekam er einen größeren Turm mit 85mm Kanone und ebenfalls 2 MG. Sein 500 PS Motor konnte ihn auf über 50 km/h beschleunigen. Der Bausatz: Unter der MiniArt Nummer 37069 gibt es bereits die tschechoslowakische Version mit voller Inneneinrichtung. Heute liegt vor uns der abgespeckte Bausatz ohne Inneneinrichtung. Der 385 x 240 x 75 mm große Karton enthält immer noch 62(!) hellgraue, 2 Klarsichtspritzlinge, 1 PE-Platine und ein Decalsheet (+Zusatzblatt). Wie bereits bei früheren T-34 Bausätzen von MiniArt sind sauber gespritzte und filigrane Teile sind die Norm. Verzug oder Versatz konnte ich nicht entdecken. Bemerkenswerten Grat konnte ich jetzt nur an den Laufrollen entdecken. Ich denke mal, dass die Formen ein paar Durchgänge mehr hinter sich haben, da ja auch andere Bausätze die gleichen Räder nutzen. Die Auswerfer sind ausnahmslos auf die Spritzrahmen gesetzt, so dass die Teile keine Spuren davon aufweisen. Auch wenn es keine Inneneinrichtung gibt, sind Innendetails an Wannenboden und Wänden zu finden, da es die gleichen Teile wie aus dem Interior-Bausatz sind. Die Wanne ist unterteilt in Boden, Bug-, Heck-, Seiten- und Trennwände. Die Bugplatte wird mit Seilhaken und funktionierenden Riegeln versehen. Ein interessantes Detail: je nach Version wird eine Kabelführung und ein Notek-Scheinwerfer montiert, wie man ihn von Wehrmachtsfahrzeugen kennt. Die Fahrerluke hat Details auf beiden Seiten inklusive Winkelspiegeln aus Klarsichtmaterial. Der Dom des Bug-MGs zeigt eine schöne Gussstruktur. Das MG mit Kugelblende kann beweglich eingebaut werden. Die Heckplatte mit den markanten Schraubenköpfen wird mit den, an den Enden ausgehöhlten, Auspuffrohren versehen und die runde Wartungsklappe angebracht. Nur für die Version 3 montiert man die kleinen, hinten querliegenden Kraftstoffbehälter. Auch die hinteren Seilhaken bekommen funktionierende Riegel aus PE und Plastik. Alle Versionen des Modelles erhalten die typischen Kraftstoffbehälter an den Seiten, zwei rechts, einer links mit feindetaillierten Halterungen, die mit PE Bändern verfeinert werden. Die Griffe an den Enden der Tanks sind ebenfalls aus PE-Material. Die typischen Eisgreifer sind natürlich dabei. Insgesamt 18 werden in 3 Paketen mittels PE-Ösen und -bändern auf der echten Kettenabdeckung angebracht. Für die beiden Abschleppseile gibt es nur die Seilkauschen. Die Seile stellt man selbst her. Der hintere Staukasten auf der rechten Kettenabdeckung kann ebenso wie der baugleiche vorn auf der linken Kettenabdeckung auch offen gebaut werden. Die linke Seite zeigt einige Merkmale der Nachkriegs-T34. Die sonst trompetenförmige Hupe wird durch ein kleineres Exemplar ersetzt, das an einer PW-Halterung montiert wird. Der einzige Fahrscheinwerfer ist innen hohl und wird mit einem geriffelten Klarsichtglas und einem Schutzgitter aus PE versehen. Für das Gitter gibt es eine Biegehilfe am Spritzling Da. Die große Säge kennt man bereits, die beiden Stahlseile ohne Kauschen in Halterungen sind mir ebenso neu am T34 wie auch das einsame Rücklicht in einer konischen Panzerung. Das Motordeck ist wie bei den Interior-Modellen mit allen separaten Lüfterklappen und Gittern versehen. Das große, hintere Gitter wird aus einem PE-Rahmen und -gitter ausgebaut. Das Fahrgestell beginnt bereits im Inneren mit den Federkästen, in die die schönen Druckfedern eingebaut werden. Alle Schwingarme sind separat ausgeführt. Die Räder mit Spinnwebspeichen und runden Durchbrüchen sehen sehr gut aus. Es liegt auch ein Laufrollenpaar mit Scheibenfelgen dabei, welches anstelle der linken, mittleren Laufrolle beim Bau der Version 6 benötigt wird. Leit- und Antriebsräder sind ebenfalls mit Durchbrüchen und Spinnwebspeichen versehen. Die Kettenglieder werden immer je ein Glied mit und eins ohne Führungszahn ineinander geklipst und sollten theoretisch auch beweglich bleiben, wenn die feinen Stifte das aushalten. Ein genauer Blick auf die Glieder zeigt uns nicht nur das Waffelmuster außen, sondern auch feine Gussnummern auf jedem Glied. Kommen wir zum Turm. Im Turm finden sich nur noch die Innenwände, das Rohrlager, der Verschluss und das koaxiale MG. Aus kristallklarem Material sind die Winkelspiegel im Dach und der Kommandantenluke und die Sichtblöcke der Kommandantenkuppel. Sowohl Kommandantenluke als auch Ladeschützenluke können offen oder geschlossen gebaut werden. Das Kanonenrohr ist aus einem Stück gegossen und an der Mündung ca. 3mm tief "aufgebohrt". Die Struktur des Turmes selbst und der Blende kommen glaubhaft rüber. Außen am Turm gibt es die üblichen Handgriffe. Haken zum Turmanheben, Nahverteidigungsstopfen, eine Antenne sowie die Panzerung der Dachlüfter sind weitere Details. Diesem Modell legt MiniArt Abziehbilder (Decals) für 7 Fahrzeuge und ein kleines Zusatzblatt mit tschechischen Kokarden bei. Die Decals sind seidenmatt mit wenig Rand.
Die 24-seitige Bauanleitung beginnt mit der Bemalungs- und Markierungsanleitung für die ersten 3 Fahrzeug. 2 folgende Seiten reichen diesmal für die Teileübersicht. Nach 58 Bauschritten, ergänzt durch Unterbauschritte und Detailbemalungshinweise, kommt man zum fertigen Modell. Die Schritte sind sinnvoll, logisch aufgeteilt und leicht verständlich. Die Farbübersicht für Vallejo, Mr. Color, AK RC, Mission Models, Ammo MiG und Tamiya Farben finden sich im letzten Bauschritt auf Seite 20. Bemalungs- und Markierungsanleitungen für die weiteren 4 Fahrzeuge schließen die Anleitung ab. Die MiniArt T-34 haben viel zu bieten. Da ist dieser keine Ausnahme. Ohne Inneneinrichtung weniger Aufwand bis zum fertigen Modell, aber man hat immer noch jede Menge Details außen. Einige kleinere PEs sind etwas fordernd, aber mit etwas Erfahrung machbar. Die Preise liegen in Deutschland je nach Händler zwischen 41 und 48 Euro.
Fotos: |