MiniArt 37019 MiniArt hat mit der Art. Nr. 37019 einen T-54B aus der frühen Produktion im Sortiment. Der Karton ist schon mächtig dick und schwer. Deckel auf, reingucken und die Hände über dem Kopf zusammenschlagen. Das Ding ist bis oben hin voll, Spritzrahmen über Spritzrahmen… Mir war jetzt schon klar dass ich diese Menge an Plastik nach dem Auspacken nie wieder komplett in dem Karton unterbringen werde. Und so kam es dann auch. Nachdem alles wieder im Karton war ging der Deckel nicht mehr zu. Insgesamt befinden sich 67 Spritzrahmen im Karton. Dazu ein kleines Decalsheet, eine Platine mit PE Teilen und natürlich auch die Bauanleitung. Und die hat auch „nur“ lächerliche 59 Baustufen. Schon bei der ersten Sichtung der Spritzrahmen fallen die relativ kleinen Angüsse positiv ins Auge. Sie lassen sich leicht entfernen und ohne großen Aufwand versäubern. Sieht man sich dann die einzelnen Bauteile näher an fällt eine sehr gute und feine Detaillierung der Bauteile auf. Da der Großteil der Modellbauer heutzutage Einzelgliederketten den sonst üblichen Gummidingern vorzieht kommt MiniArt diesem Wunsch nach und liefert wunderbar detaillierte Einzelglieder. Es sind sogar die Gussnummern aufgeprägt. An 10 Spritzrahmen befinden sich jeweils 19 Glieder. Das ergibt 190 Kettenglieder. Pro Seite werden laut Anleitung 90 Kettenglieder benötigt. Macht also 180 Kettenglieder für das Modell, 10 Stück bleiben für die Grabbelkiste. Und die 180 Kettenglieder haben jeweils 4 abzutrennende Angüsse. Das ergibt in der Summe 720 Angüsse, die abzutrennen und zu versäubern sind. Viel Spaß bei der eintönigen Fleißarbeit. Das Laufwerk lässt sich beweglich darstellen, man hat also die Möglichkeit das Modell in einem Diorama realistisch dem Untergrund anzupassen. Weiterhin fällt die Wiedergabe der Gußstruktur am Turm positiv auf. Die rauhe Oberfläche wirkt sehr realistisch. Das Kanonenrohr ist einteilig gespritzt, für Optiken und Beleuchtung liegen Klarsichtteile bei. Auch das DShK Fla-MG gefällt mit seinen feinen Kühlrippen. Optionale Laufräder sind ebenfalls vorhanden. Da sind zum einen die sogenannten Spiderwheels enthalten. Ob die anderen Laufräder auch einen speziellen Nicknamen haben ist mir nicht bekannt. Ich bezeichne sie daher mal als die Standard-Ausführung. Die PE-Platine mit über 100 Einzelteilen trägt ebenfalls zur hohen Detaillierung des Modells bei. Was mir persönlich nicht so gut gefällt sind die einteiligen Abschleppseile aus Spritzguss. Wenn da stattdessen Drahtseile und separate Seilkauschen vorhanden wären hätte MiniArt den Nagel auf den Kopf getroffen. Das Decalsheet lässt Markierungen für 4 russische T-54 zu. Drei tragen laut Anleitung den typischen einfarbigen dunkelgrünen Anstrich, der vierte wird mit einer Wintertarnung dargestellt. Alle Farbangaben werden in den Sortimenten von Vallejo, Humbrol, Mr. Color, Testors und Ammo of Mig genannt. Fazit: MiniArt ist ein Hersteller dem ich bisher nicht besonders viel Beachtung geschenkt habe. Ich muss aber jetzt zugeben, dass ich angenehm überrascht bin. Denn hier bekommt man für rund 42,- € wirklich was geboten. Ein hoch detaillierter Bausatz, der sich nicht mal eben schnell in wenigen Stunden bauen lässt. Anfänger dürften sich wegen der vielen Spritzrahmen und der Anzahl der Bauteile schnell überfordert fühlen. Die PE-Platine mit über 100, zum Teil sehr filigranen, Bauteilen ist ebenfalls etwas für den fortgeschrittenen Modellbauer. Dennoch ist das hier ein richtig schöner Bausatz mit fast allem was der Modellbauer heutzutage erwartet.
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