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MiniArt 35328
Bulgarian Maybach T-IV H

Nachdem 2020/21 der Panzer IV Markt von diversen Anbietern ordentlich bedient wurde und auch Miniart hier einige Bausätze auf den Markt gebracht hat, sticht dieser Bausatz ein wenig heraus, denn er fischt ein wenig in den unbekannten Randbereichen der Panzer IV Baureihen und damit etwas weg vom Mainstream, was ich sehr erfrischend finde.
Wir haben es hier nun also mit einem Panzer IV der bulgarischen Armee zu tun, die seinerzeit (1943) ganze 88 Panzer IV vom Deutschen Reich erhielt und als T-IV H im Dienst hatten.

Im Bausatzkarton finden wir nicht weniger als 29 graue Spritzlinge, einen transparenten Spritzling, 22 Spritzlingsreihen Ketten, 1 PE Platine und ein Decalbogen.


Bei Durchsicht der Teile zeigt sich eine sehr gute und hohe Qualität des Spritzguss' und der aufgeprägten, feinen Details.

Schauen wir uns die einzelnen Komponenten also mal etwas genauer an!

Die Unterwanne setzt sich aus mehreren Teilen zusammen, was für Anfänger schnell eine Herauforderung werden kann, diese Platten alle exakt und spaltenfrei an die Bodenplatte anzukleben, denn jeder winzige Fehler hier setzt sich mit Passproblemen immer weiter nach oben fort.
Zwar sind die Bodenpaltte und Anbauplatten bereits mit schönen Oberflächendetails sowohl aussen als auch innern versehen, eine Inneneinrichtung ist in diesem Bausatz jedoch nicht enthalten.
Die Nieten im Aussenbereich sind wirklich sehr schar und fein gespritzt. An der Heckwand sind alle korrekten Details und Anordnungen für die Ausf.H inklusive des zylindrischen Auspufftopfs und den Wannenverstärkungen um die Hängerkupplung.

Auch beim Laufwerk überzeugt Miniart auf der ganzen Linie durch wirklich astreine Details an den Komponenten, wie fein detaillierte Federpakete, Rollenwagenaufnahmen mit aufgeprägten Produktionsnummern und die Auswahl an Teilen für ein bewegliches oder ein fixiertes Laufwerk - so kann jeder nach seinen Wünschen glücklich werden. Auch die Laufrollen überzeugen in der Darstellung mit feinen Details und feinen Herstelleraufdrucken auf den Gummierungen - hier liest man dann auch ohne modellbauerisches Nachhelfen direkt den Hersteller "Continental" und die aufgeprägten Größenangaben.

Die beiliegenden Ketten stehen dem Laufwerk in nichts nach und erfreuen den Modellbauer quasi in allen Belangen - zum einen mit nur 3 Angüssen pro Glied recht human in der Versäuberung, zum anderen sehr sauber und detailliert gespritzt ohne Auswerferstellen, dafür mit hauchfein eingepräten Produktionsziffen! Und dazu kann die Kette mit den beiliegenden einzelnen Bolzen von zwei Seiten eingeschoben beweglich gebaut werden! Für den vereinfachten Zusammenbau liegt zudem eine Bauhilfe bei. Diese Bauweise mit den Pins ist natürlich für Anfänger eine echte Hürde.

Die Glacisplatte liegt einzeln bei und alle drei Öffnungen können optional mit den Platten und Luken offen oder geschlossen dargstellt werden. Die Bugplatte kann in wzei verschiedenen Versionen gebaut werden.
Der Panzerkastenaufbau der Oberwanne hat eine einteilige Deckplatte in der sämtliche Lukenöffnungen offen oder geschlossen gebaut werden können.
Die Luken, insbesondere vom Motorraum sind natürlich auch auf den Innenseiten detailliert und könnten offen oder geschlossen gebaut werden - aber mangels Motorinnenraum macht nur die geschlossene Version Sinn.

Die Front-, Seiten- und Heckbleche des Panzerkastenaufbaus werden einzeln angeklebt - hier muss man natürlich aufpassen und akkurat arbeiten, damit dieser dann verzugs- und spaltenfrei aufgesetzt werden kann.
Die Kettenbleche liegen einzeln bei und weisen sehr schöne Riffenblechstrukturen auf - die darauf anzubringenden Werkzeuge und Ausrüstungsgegenstände sind sehr schon und fein gespritzt. Für die meisten gibt es die Wahloption für die Teile mit bereits angespritzten Halterungen, wie auch die nackten Teile mit extra anzubringenden Halterungen aus PE Teilen.
Ébenfalls positiv hervorzuheben ist, dass die Doppel Filzbalgfilter auf der rechten Seite hier auch entsprechend enthalten sind.
Was interessanterweise bei der bulgarischen Ausf.H fehlt, sind Schürzen und deren Halterungen der Wanne, die bei der deutschen Ausf.H ja eines der besonderen Merkmale ist.

Für den Turm gilt das für die Wanne Gesagte auch - Tolle Oberflächendetails. Der Turm an sich baut sich aus dem Turmunterteil und dem mehrteiligen Oberteil sowie der Kanonenblende zusammen.
Im Inneren gibt es mit dem recht teilelastigen Innenleben der 7,5cm KwK L/48 einiges zu bauen und zu sehen. Der Rest des Turms per se bleibt "leer".
Das Turmdach erfreut mit tollen, feinen Details der versenkten Schraubenköpfen.
Die zweiteiligen Seitenluken und natürlich auch die Luke der Kommandantenkuppel lassen sich offen darstellen sinnvoll um Figuren zu platzieren

Die Kanonenblende macht einen guten Eindruck das Turm MG ist aussen als einteiliges Bauteil im Schutzmantel enthalten und wahlweise auch dieser Schutzmantel leer ohne MG!
Das Kanonenrohr der 7,5cm KwK ist einteilig aus Plastik, wo vorne nur noch eine der drei(!) verschiedenen Mündungsbremsen aufgeklebt werden müssen. Diese sind zweiteilig mit dem Hauptkörper aus einem Teil und der am Ende aufzusetzenden Abschlussplatte - diese Varianten unterscheiden sich in kleinen Details der Formgebung.

Die Turmstaukiste ist einteilig und lässt sich wahlweise geschlossen oder mit offenem Deckel bauen.
Die Turmschürzen setzen sich aus wenigen einzelnen Schürzenelementen mit aufgeprägten Details als Plastikspritzgussteile zusammen, die auf die entsprechenden Halterungen gesetzt werden. Die zweiteiligen Schürzenluken lassen sich offen oder geschlossen bauen.

Die Bauanleitung ist schon etwas stärker und mit insgesamt 75 Baustufen rechts umfangreich - dies ist nicht unbedingt ein Bausatz für Anfänger oder was für zwischendurch!
Die Bauschritte sind allesamt mit großen, gut strukturierten und sauberen Zeichnungen versehen - Unterbaugruppen werden mit eingeschobenen Zeichnungen zum besseren Verständnis dargestellt und Optionsteile deutlich und klar gezeigt.

Der sauber gedruckte Decalbogen beinhaltet Decals zur Markierung und Beschriftung des Modells.
Zusammen mit den sehr gelungenen Farbprofilen am Anfang und Ende der Bauanleitung gibt Miniart hier die Möglichkeit zur Bemalung/Markierung von 8 verschiedenen Fahrzeugen.

  • Version 1: 1.Armored Brigade, Bulgarische Armee, August 1944 in einfarbig dunkelgelb
  • Version 2: 1.Armored Brigade, 2.Bulgarische Armee, Nis, Jugoslawien, Oktober 1944 in einfarbig dunkelgelb
  • Version 3: 2.Bulgarische Armee, Sofia, Dezember 1944 in verwaschenem Wintertarn über einfarbig dunkelgelb
  • Version 4: 2.Bulgarische Armee, Sofia, Dezember 1944 in verwaschenem Wintertarn über einfarbig dunkelgelb
  • Version 5: 2.Bulgarische Armee, Sofia, Dezember 1944 in verwaschenem Wintertarn über einfarbig dunkelgelb
  • Version 6: 1. Armee, Operation Dravska, Februar 1945 in russisch grün
  • Version 7: 1. Armee, Ungarn, März 1945 in Wintertarn
  • Version 8: 1. Armee, Ungarn, April/Mai 1945 in russisch grün

Ein Bausatz der mal was anderes ist, aber bei Lichte betrachtet auch "nur" ein Panzer IV Ausf.H mit bulgarischen Decals ist - wobei vielleicht kleine Details dabei sind, die ihn zum echten Bulgaren machen, aber davon ist mir jetzt nichts ins Auge gesprungen. Dennoch ein absolut toller Bausatz, der den Panzer IV mit tollen Details und Möglichkeiten in 1:35 darstellt.

   Kurz-Übersicht:
   Art.Nr:
   Art des Artikels:
   Material:
   Maßstab:
   Erschienen:
35328
Komplettbausatz
Spritzguss
1:35
Juli 2021
Hersteller:
Land:
Preis bei
Erscheinen:
MiniArt Models
Ukraine

ca.42 Euro

   Geeignet für:


   Preis/Leistung:


   Gesamteindruck:




  
  Review von:
  Thomas Hartwig


Fotos:








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