MiniArt 35209 Das Original: Der M3 Lee war ein mittlerer Kampfpanzer der US-Armee und mehr eine Not-, bzw. Übergangslösung. Der zu Kriegsbeginn vorhandene M2 erfüllte nicht die Forderung des US-Militärs, die davon ausgingen, dass die meisten deutschen Panzer bereits mit 7,5 cm Kanonen ausgerüstet wären. So wurde als Übergangslösung der Einbau einer 7,5 cm Kanone in eine Kasematte auf Basis des M2 Fahrgestells vorgenommen. Wegen des eingeschränkten Schwenkbereichs der 7,5 cm Kanone wurde ein 360° schwenkbarer Turm mit 37 mm Kanone beibehalten. Im Laufe der Produktion gab es Fahrgestelle mit genieteter, gegossener oder geschweißter Panzerung. Die 6 Mann Besatzung, bestehend aus dem Kommandanten, dem Fahrer, dem Richtschützen & Ladeschützen (37 mm Kanone) und dem Richtschützen & Ladeschützen (75 mm Kanone), wurde an der Front von 38 bis 51 mm dicker Panzerung mehr oder weniger geschützt. Die Hauptbewaffnung war eine 7,5 cm M2 oder eine längere M3 Kanone in einer Kasematte. Im Turm war eine 37 mm Kanone eingebaut. Dazu kamen bis zu vier cal. 0,30 MGs, eines parallel zur 37 mm Kanone eingebaut, eines in der Kommandantenkuppel und zwei parallel zueinander in der Wannenfront eingebaut. Interessant ist der 9-Zylinder-Benzin-Sternmotor mit ca. 400 PS, der eigentlich für den Einbau in Flugzeuge vorgesehen war. Je nach Ausführung wurden aber auch andere Motoren verwendet. Nicht nur die US-Armee, auch andere Nationen wie Großbritannien, Australien oder die Sowjetunion nutzten den M3. Seine ersten scharfen Einsätze erlebte er in Nordafrika mit der britischen 8. Armee. Aufgrund gewisser Limitierungen wurde er ab 1942 durch den M4 Sherman ersetzt und verschwand ab 1943 nach und nach aus dem Fronteinsatz. Dennoch wurden etliche M3 Fahrgestelle z.B. zu Panzerhaubitzen (M7) und Bergepanzern (M31) umgebaut und genutzt. Der Bausatz: Insgesamt 9 Versionen des M3 Lee/Grant, teils mit, teil ohne Inneneinrichtung, hat MiniArt auf den Markt gebracht. Wir schauen uns heute den Bausatz mit kompletter Inneneinrichtung (Kampf- und Motorraum) des US M3 Lee mittlerer Produktion in amerikanischer Nutzung an, der sich in verschiedenen Variationen (M2 oder M3 7,5 cm Kanone, Speichenlaufrollen oder geschlossene) bauen lässt. Der 386 x 240 x 90 mm große Karton ist randvoll gefüllt mit sage und schreibe 68 hellgrauen Spritzlingen, einem Klarsichtspritzling, einer PE-Platine, einem Abziehbilderbogen (Decals) und der Bauanleitung. Nicht von der Anzahl der Spritzlinge erschrecken lassen, denn es sind auch viele kleinere mit weniger oder gleichen Teilen wie für Laufwerk und Ketten dabei. Und da man Alternativen für den Bau hat, bleiben auch einige Teile für die Grabbelkiste übrig. Die Qualität ist ausgesprochen hoch und drückt sich in sauber gespritzten Teilen aus, ohne Verzug, Versatz oder Grat. Der Detailgrad sucht seinesgleichen - Gussstrukturen, erhabene Gussmarkierungen, Radgrößenangaben auf den Laufradreifen, Durchbrüche an Sehschlitzen, Züge und Felder der Kanone(n), Leitungen für den Motor und, und, und"¦ Da es sich um einen Interior Kit handelt, sind viele Wannen- und Turmteile beidseitig (Innen und Außen) detailliert. Auswerfer sind größtenteils auf die Gießäste gesetzt, so dass man Teile deswegen nicht bearbeiten muss. Hier und da ist feiner, leicht zu entfernender Grat zu sehen. Klarsichtteile sind erwartungsgemäß kristallklar, bzw. mit ansprechender Struktur wie im Fall der großen Fahrerscheibe und der Scheinwerfergläser. Auch die Winkelspiegel sind gut gelungen, manche mit einigen Details. Es gibt so einige sinnvolle PE-Teile (Gitter, Schutzbügel, Zurrgurte, Scheibenwischer etc.), die auch fast alle verbaut werden müssen, da es keine alternativen Plastikteile gibt, aber die Anzahl hält sich Grenzen. Man beachte auch, dass MiniArt in der Bauanleitung die Anbringung von Leitungen und Kabeln mittels Drahts vorsieht. Solcher Draht ist nicht im Bausatz enthalten und muss selbst besorgt und zugeschnitten werden. Anhand der Bilderanzahl seht Ihr schon, dass dieses Modell es mir angetan hat, was sich voraussichtlich auch in der Textbeschreibung niederschlägt. Mein Tipp - pickt Euch die Bilder raus, die Euch interessieren und geht dann ggfs. zum entsprechenden Textteil, um mehr zu erfahren. Puuuuh, wo fängt man an bei der Masse an Teilen und Details? Der Lee ist ein stark verwinkeltes Nietenmonster. Dies hat MiniArt bis ins Detail sehr gut durch Aufteilung der Ober- und Unterwanne in einzelne Panzerplatten und Trennbleche, Wiedergabe der Nietleisten und Nieten auf Innen- und Außenseiten wiedergegeben. Die Bodenplatte besteht aus 3 Teilen, die durch große Verbindungsnasen ineinandergreifen und so bei der Ausrichtung der Platten unterstützen. Die hintere Platte hat innen am Boden des Motorraumes bereits Kabel und ein große Montageplatte bereits angegossen. Im Kampfraumteil wurde eine Öffnung für die Notausstiegsluke gelassen, die als separates Teil mit angegossenem 4-fach Riegel eingebaut wird. Bei der Verbindung und geraden Ausrichtung von Hinter- und Mittelteil hilft ein zweiteiliger Kardantunnel, der am vorderen Ende ein gut detailliertes Kardangelenk hat, das wiederum an den Schaltgetriebeblock ansetzt. Das Getriebe ist bereits mit Verstärkungsrippen und Wartungsdeckel versehen, bekommt noch einen Getriebeöleinfüllstutzen, Stirnplatte und Kupplungsdom. Das vordere Bodenteil geht in das gerundete, untere Bugteil über. Die Außenstruktur lässt eindeutig erkennen, dass die Front gegossen ist. Großartig gemacht! Da es sich um ein dreiteiliges Gehäuse im Original handelt, werden die Verschraubungsleisten einzeln von außen aufgesetzt. Auch zwei Schleppaugen mit Schäkeln werden außen angebracht. Auf diese Bodenplatte wird ein Teil gesetzt, das im Original aus 3 aneinandergeschraubten Kästen besteht, die an den Seiten Ansätze der Lenkbremsgehäuse besitzen und auch sicherlich das Umlenkgetriebe beherbergten. Von den Lenkbremsen gehen alle sichtbaren Lenkbremsgestänge ab mit feinen Gelenken bis hin zu den Lenkbremshebeln des Fahrers. Dieser sitzt breitbeinig mittig über dem hinteren Teil des Getriebeblocks. Für seinen Sitz gibt es zwei U-förmige Gestelle, auf die der Sitz gesetzt wird. Das Sitzpolster ist leicht gewellt, um die Polsterstruktur wiederzugeben. Schalt- und Bedienhebel gibt es auch. Ein großer Munitionskasten für die 7,5 cm Munition kommt schräg rechts hinter den Fahrer. Alle 41 Schuss sind im Kasten. Die Enden der Patronenhülsen sind zu sehen. Wahlweise kann man den Kasten offen oder mit einer Doppeltür geschlossen bauen. Die Kastendecke ist als Riffelblech ausgeführt. Weitere Staukästen auf dem Wannenboden haben feine Scharniere, die man teilweise nur noch zu sehen bekommt, wenn der Turm gezogen ist. Die Trennwand zwischen Kampf- und Motorraum hat es in sich. Auf beiden Seiten detailliert mit Nieten und Leisten und Gitterstrukturen auf der Motorseite. Kampfraumseitig werden zwei große Ölkühler (Kühlrippen immer noch erkennbar), ein Ölbehälter, die zugehörigen Leitungen, ein Luftkanal, ein kleiner Staukasten, Kanister (vermutlich für Öl) samt Halterung und eine Halterung mit 10 Schuss 37 mm Munition angebracht. Ein nach hinten weisende Sichtklappe kann in die Öffnung in der Trennwand geöffnet oder geschlossen angebracht. Hierfür gibt es alternative Öffnerhebel, je nach gewählter Stellung. Der innen anzubringende Sichtblock ist aus Klarsichtmaterial. Auch die beiden großen Seitenteile der Unterwanne sind beidseitig detailliert - Nieten, Schrauben, Leitungen. Die Vorgelegegehäuse mit Gussstruktur haben deutliche Gussnummern. Vorn innen links bringt man eine Thompson MP ohne Magazin an der Wand an. Dahinter folgen 2 Gestelle mit je 2 Thompson Trommelmagazinen. Wiederum dahinter kommt ein Gestell mit einer Sitzfläche für den Funker, der gleichzeitig die im Bug eingebauten beiden cal.30 MG bedient. Unter der Sitzfläche wird ein weiteres Ablageblech angebracht, links und rechts des Sitzes je ein cal.30 Munitionskasten. Weiter hinten bringt man zwei zusammengegossene Feuerlöscher samt Halterungen an. Im Motorraum bringt man einen runden Behälter an, dessen Funktion sich mir leider nicht erschließt. Schräg darüber klebt man ein rundes Instrument, dessen Leitungen bereits an der Seitenwand angegossen sind. Das rechte Seitenteil bekommt im Fußbereich des 7,5 cm Richtschützen nur einen kleinen Kasten, der mir sehr nach Verbandkasten aussieht (Ist nur meine Vermutung!). Die Kettenabdeckung nehmen auch einen großen Teil der Inneneinrichtung auf. Zu diesem Zweck sind bereits Anbringungsmarkierungen und Details wie Nietenbleche, Nieten, Aufnahmelager und ein Kreissegment mit Zähnen für die Seitenrichtung der 7,5 cm Kanone angegossen. Da der Funker links sitzt, kommen vorn auf die linke Kettenabdeckung das äußerst detaillierte US-Funkgerät. Darauf wird ein 37 mm Munitionskasten mit 42 Schuss Munition gesetzt. Von der Munition sind die Patronenböden und Geschossspitzen zu sehen. Vor das Funkgerät kommt eine Halterung mit zwei übereinandergesetzten cal.30 Munitionskästen, die das "Futter"œ für die beiden Bug-MGs liefern. Im mittleren Bereich vor der Motortrennwand wird ein Gebläse mit Schaltkasten in die Aufnahmelager gesetzt und mit dem Luftkanal an der Motortrennwand verbunden. An das dreieckige, in den Kampfraum ragende Blech wird der Schleifringübertrager für den Turm angebracht. Ein zweiteiliges, 2/3-Kreis-Schutzblech wird zwischen Motortrennwand und linker Seitenwand angebracht. Zwei Halterungen mit je drei Wasserflaschen der Besatzung sind bereits angegossen, ohne an Details zu verlieren. Zwischen Gebläse und 37 mm Munitionskasten wird ein Staukasten mit zwei Klappen gesetzt, so dass er dann genau vor der linken Seitentür sitzt. Klappen, Scharniere und Riffelblechstruktur - toll! Auf der rechten Kettenabdeckung wird vor der Motortrennwand ein Staukasten mit jeder Menge Thompson MP Trommelmagazinen und weiterer 37 mm Munition angebracht. Der Deckel der 37 mm Munition kann geschlossen oder offen angebracht werden. (Wenn es zu viel Mühe macht, die Patronenböden der 37 mm Munition anzumalen, macht man eben den Deckel zu!) Davor im Bereich der rechten Seitentür bringt man die Rohrwischerstangen an. Im vorderen Bereich nimmt die 7,5 cm Kanone Platz. Die Kanone besteht im hinteren Bereich aus 2 Hälften, die bereits Verschlussblock, Rohrbremse und -vorholer enthalten. Dann kommen aber noch jede Menge Ein- und Anbauteile wie Verschlussfanghaken, Öffnerhebel, Verschlussblockboden, Höhen- und Seitenblende, Lagerzapfen und Lagerschalen, Höhen- und Seitenrichträder plus Gestänge, Visiereinrichtung, Hülsenabweiser, Kästen und Behälter. Schöne Details wie die Zahnräder der Richtanlage, Verschraubung des Verschlussbodens, Zündbolzenlager im Verschluss, durchbrochene Speichenhandräder, gelochte Sitzfläche des Richtschützen und Visierwinkelspiegel aus Klarsichtmaterial wissen zu begeistern. Bei den Rohren hat man die Wahl zwischen dem kürzeren der M2 Kanone mit Ausgleichsgewichten und dem längeren der M3 Kanone. An der Mündung zeigen die Rohre gut ihre Züge und Felder. Der Continental R975 - 9 Zylinder Sternmotor ist ein Modell für sich. MiniArt hat ihn sogar als separates Modell mit Werkstattwagen unter der Nr. 35321 herausgebracht. Das erste Teil startet mit den kreisförmig angeordneten Zylindern mit feinen Kühlrippen. Auf die eine Seite setzt man dann die Nabe, auf die andere Seite den Ring mit den strahlenförmigen Ventilstößeln. Jeder Zylinder bekommt je zwei Ventildeckel "“ als 18 insgesamt! Auf die Nabenseite montiert man das Teil mit den Windleitblechen. Daran und an die Nabe klebt man eine Querstange, die den Motor mit den vorderen seitlichen Lagern an den Innentanks verbindet. Weiterhin kommen auf diese Seite das Lüfterrad, eine große Nabe mit Stellschrauben (oder Federn) und das Ende der Antriebswelle, dessen Gehäuse gleichzeitig das vordere Motorlager darstellt, das sich auf dem zweiteiligen Lagerbock auf dem Boden des Motorraumes abstützt. Auf der anderen Seite des Motors ist noch viel mehr los. Hier kommen die ganzen Luft- und Abgasleitungen hin, zwei Vergaser, Anlasser, Lichtmaschine und, und, und"¦ Man bringt den hinteren Motorträger an, der in die Lager an den Unterwannenseiten passt. Im Motorraum vorn links und rechts baut man die Wände der Innentanks an. Für die oberen Enden der Leitungen der Feuerlöschanlage gibt es Drehventile aus PE. Hinten rechts auf den Boden kommt ein (scheinbar) Druckbehälter. Springen wir mal kurz zur Bauanleitung, denn ab Bauschritt 30 bis hin zu 38 sorgen die Bilder für Verwirrung. Bis Bauschritt 29 wird korrekterweise angezeigt, dass die beiden Abgasrohre unterhalb des Motorträgers durchführen, so dass sie die Auspuffenden unterhalb der außen liegenden Luftfilter erreichen. Von Schritt 30 bis 38 werden diese Rohre auf einmal oberhalb des Trägers gezeigt, wie es z.B. für den australischen M3 korrekt wäre. Auch wird im Schritt 37 das Abluftgitter PE43 falsch abgebildet, denn da zeigt es eine rechteckige Öffnung in der Mitte (von der Abbildung her korrekt für den austral. M3), die gar nicht da ist (siehe Teileübersicht und Fotos der PE-Teile). Ab Schritt 39 stimmt wieder alles. Einfach nicht von den Bildern verwirren lassen, sondern nur auf die Teilenummern konzentrieren, dann bekommt man richtig zusammen. Beidseitig Details sind auch an der hinteren Motorwand. Hier bringt man noch innen einen Filter in Bodennähe an, bevor man die Wand anklebt. Die beiden Luftfilter bestehen aus zwei Hälften mit angegossenen Deckelriegeln. Nur der hintere Riegel muss noch angebracht werden. Die Filter werden außen an der Heckwand angebracht und mit den Luftansaugkanälen des Motors verbunden. Die Filter selbst bekommen ihre Luft aus dem Inneren des Motorraumes über lange Rohre, die bis aus Höhe des Lüfterrades des Motors gehen. Die großen Heckklappen können offen oder geschlossen angebaut werden. Zwei Lochleisten beinhalten die Deckel der Innentanks mit den Tankverschlüssen. Sie werden auf die hinteren Seitenteile gesetzt. Weitere Details, die an der Heckwand angebracht werden, sind zwei Schleppaugen mit Schäkeln, die Seitenpanzerungen, die die Luftfilter schützen, Rücklichter mit PE-Halterungen und die hinteren Schmutzfänger. Die beiden Auspuffenden darf man nicht vergessen. So schmal die Öffnungen auch sind, zeigen sie dennoch die kleinen Trennbleche innen. Weiter geht"s mit dem Aufbau. Den Konstrukteuren des Originals können wir zur Last legen, dass auch MiniArt den Aufbau in mehrere Platten aufteilen musste. Für einen Interior-Bausatz wäre eine Oberwanne aus einem Teil ein Graus. Gehen wir einmal rundherum. Das rechte Seitenteil enthält die Öffnung für eine Seitentür, innen Nietleisten mit Nieten. Von den Türscharnieren sind die Muttern zu erkennen. Ein weiterer Feuerlöscher, schön mit Halterung, Griff und Schlauch dargestellt, kommt vor die Tür an die Innenwand. An das Seitenteil schließt man die halbrunde Panzerung der Kasematte an. Die Fahrerfront besteht aus 3 Teilen "“ einem kleinen, genieteten Dreieck, der gewinkelten Front (beim Original zwei Platten) und einem genieteten Seitenteil. Das Frontteil bekommt innen mehrere, kleine Staukästen, ein großes Armaturenbrett (keine Decals für die Armaturen) und die Austrittsöffnungen der Bug-MGs, an die natürlich die Halterung der MGs mit diesen angebracht wird. Die große Sichtluke kann natürlich offen oder geschlossen gebaut werden. Auf der Innenseite sehen wir eine erhabene Gussmarkierung und Muttern. Ein Sichtblock aus Klarsichtmaterial wird eingebaut und 3 PE-Teile angebracht. Eines davon ist das Lager des Öffnerhebels bei geschlossener Klappe. In offenem Zustand bietet sich eine große Klarsichtscheibe mit feinen Querlinien plus PE-Scheibenwischer und Öffnerhebel an. Geschlossen lässt man die Scheibe weg. Auch das Seitenteil hat eine Sichtöffnung, natürlich mit Sichtklappe offen oder geschlossen. Für den Sehschlitz in der Klappe gibt es ein Klarsichtteil. Eine Halterung aus PE für ein weiteres cal.30 Dreibein wird auf diesem Teil angebracht. Das linke Seitenteil hat wie das rechte eine Türöffnung und natürlich Nieten und Muttern auf beiden Seiten. Die großen Türen auf beiden Seiten besitzen selbst noch einmal Sichtklappen, offen oder geschlossen anzubauen. Alternative Öffnerhebel sind im Bausatz ebenso enthalten wie die Türriegel und Klarsichtteile für die Sehschlitze. Das Abluftgitter am Heck wird von einer genieteten Panzerplatte geschützt. Wandern wir über das Motordeck! Links und rechts gibt es die Deckplatten der Tanks über den Kettenabdeckungen. Beide haben Klappdeckel für die Einfüllöffnungen, rechts eine, links zwei, die geschlossen angebaut werden und beide bekommen Staukästen mit Werkzeug (rechts Kurbel für das Anlassen per Hand, links großen Sechskantschraubenschlüssel) drauf, welches mittels PE-Halterungen befestigt wird. Auf diese Deckplatten werden vorn Panzerplatten aufgesetzt, die damit die Lüken zwischen Motortrennwand und Seitenteilen schließen. Die linke Platte erhält noch ein Antennenlager und -fuß. Die rechte bekommt innen eine Halterung mit einem MG-Dreibein für ein cal.30. Das dritte Bein wird separat angebracht und mit einem PE-Gurt gesichert. Darüber wird eine magazinlose Thompson MP angebracht. Die vordere Motordeckplatte enthält eine große, rechteckige Öffnung, die mit dem Zuluftgitter aus feinem PE verschlossen wird. Beidseitig des Gitters gibt es Öffnungen mit Klappdeckeln, die zu den Einfüllstutzen der Innentanks führen. Hier würde es sich sogar lohnen, mindestens ein der Deckel geöffnet anzubauen. Man muss nur daran denken, dann das fehlende Stück des Riegels zu ergänzen. Die hintere Platte ist nur ein geschraubtes Blech, das aber die Masse des Werkzeuges beherbergt. Teilweise ragt das Werkzeug bis auf die vordere Platte. Die Werkzeughalterungen bestehen fast ausschließlich aus PE-Teilen. Es gibt keine alternativen Plastikteile. Dafür kann man aber auch die leeren Halterungen anbringen, um z.B. den Verlust oder die augenblickliche Nutzung des Werkzeuges darzustellen. An Werkzeug und Material gibt es eine Brechstange, eine Schaufel, eine langstielige Axt, einen Spitzhackenstiel und ein Abschleppseil. Achtung: Es gibt im Bausatz nur die Seilkauschen. Das Seil muss man selbst beisteuern. Leider ist nur die Länge (145 mm) angegeben, nicht die korrekte Stärke. Die Kampfraumdecke besteht aus 2 Teilen, wie bereits mehrfach erwähnt, auch diese beidseitig detailliert mit unzähligen Nieten und Schrauben. Besonders erwähnenswert finde ich den Zahnkranz für den Turm und die Gussstruktur samt Gussnummer der 7,5 cm Kanonendecke. Die Richtoptik der Kanone erhält eine Schutzabdeckung, auch mit Gussstruktur und Gussnummer. Die Deckenklappe auf der Kanonenseite kann offen oder geschlossen gebaut werden. Der Innenriegel ist ein separates Teil. Die vorderen Kettenabdeckungen beherbergen die Scheinwerfer und weiteres Material. Jede Halterung bekommt einen Tarnscheinwerfer und einen hohlen Hauptscheinwerfer mit Glühbirne innen plus ein geriffeltes Scheinwerferglas. Dazu kommen Schutzbügel aus PE. Die Anleitung beschreibt auch die Anbringung der Scheinwerferkabel, die aber selbst herzustellen sind. Auf der rechten Seite ist zusätzlich noch Platz für Hupe mit feinen Schlitzen, die Spitzhacke (deren Stil sich auf dem Heck befindet) und ein weiteres cal.30 Dreibein. Das Laufwerk kann teilbeweglich gebaut werden, d.h. alle Räder drehbar. Die Antriebsräder sind gut detailliert. Hier findet man etwas mehr Grat, aber wiederum so fein, dass er sich leicht entfernen lässt. Ich sag mir immer, lieber Grat entfernen als Sinkstellen auffüllen! Verschraubungen und Durchbrüche sind gut gestaltet. Das Leitrad wird zusätzlich mit PE-Ringen aufgewertet. Jeder der sechs Laufrollenwagen besteht aus 14 Teilen. Auch hier gibt es Gussnummern. Bei den Laufrollen kann man zwischen Speichenlaufrollen mit feiner Beschriftung auf den Gummierungen und Volllaufrollen wählen, je nach Decalvariante. Für die Ketten benötigt man pro Seite 79 Glieder. Jedes Glied besteht aus Innen- und Außenglied, sowie 2 Endverbindern - also 732 Teile für beide Ketten. Geht man mit Klebstoff korrekt um, bleibt die Kette vollbeweglich. Bleibt uns noch der Turm, dem man in der Bauanleitung 25 Bauschritte widmet. Der Bühnenboden zeigt 2 deutlich erkennbare, aber geschlossene Bodenklappen auf. Scharniere und Riffelstruktur - na klar! Auf dem Boden werden Munitionskisten, ein Feuerlöscher, der Antrieb der Hydraulikpumpe und der, im Original höhenverstellbare, Richtschützensitz angebracht. Man hat sogar an den Verstellhebel des Sitzes gedacht. An die Seitenwände kommen Halterungen mit 37 mm Munition, sowie 2 weitere Sitze mit Sitzpolster und Rückenlehne. Ein weiteres Bühnensegment verkleinert die Öffnung zur Seite. An dem Segment sind die Hydraulikölbehälter dann zu finden, der untere mit Leitung zur Hydraulik angegossen. Ein Brückenelement wird über der Öffnung nach vorn (in Ruhestellung des Turmes) angebracht. Dort findet das Handrad zur Turmzurrung seinen Platz. (Da der Turm hydraulisch geschwenkt werden konnte, wäre es unglücklich, wenn der Turm geschwenkt würde, wenn grad jemand durch die Seitentür ein- oder aussteigt.) Auf die Bühnenwanne wird der Turmdrehkranz gesetzt, an dem das fein detaillierte Turmschwenkwerk samt Hydraulikelementen angebracht wird. Auch hier wird in der Bauanleitung sehr schön gezeigt, wo man Drähte zur Darstellung der Hydraulikleitung anbringen kann (wie so oft erwähnt - der Draht ist nicht im Bausatz enthalten!). Die 37 mm Kanone ist wie die 7,5 cm gut mit Details versehen. Das hintere Rohr inkl. Verschlussblock ist in zwei Hälften ausgeführt. Der Verschluss, auch hier mit erkennbarem Zündbolzenlager, wird in den Verschlussblock eingeführt und von unten vom Öffnerfanghaken gesichert. Das Ende der Kanone bildet ein zweiteiliger Hülsenabweiser, der zudem einen PE-Bügel erhält. Rechts der Kanone montiert man das achsparallele cal.30 MG, das gut die Löcher im Kühlmantel des Rohres zeigt. Halterung und Hülsenfangsack sind bereits angegossen. Der MG-Gurtkasten wird auf der anderen Seite der Kanone angebracht. Er ist unten abgeschrägt, damit der Richtschütze noch Platz für seinen Kopf hat. Die Kanonenblende bildet mit der Blende der Richtschützenoptik ein Teil, das beweglich in die Turmfront eingebaut wird. Ein feines Zahnsegment wird an der Blende angebracht, in das dann das vierteilige Höhenrichtwerk eingreift. Die Schlitzschrauben der Turmfront sind optisch ansprechend. Die Richtschützenoptik besteht aus einem Klarsichtteil und wird mit Kopf-/Stirnstütze versehen. Zusammen mit der Kanone wird die Optik in die Blende eingebaut. Von außen kommt dann das 37 mm Kanonenrohr (Mündung offen) und die Verlängerung der Rohrbremse in die Blende (Letzteres hatte ich in jugendlichen Jahren für ein weiteres MG gehalten. Nun weiß ich es besser. Der Turm, im Original gegossen, zeigt wie die anderen Gussteile des Panzers eine sehr glaubhafte Struktur. Natürlich finden wir auch hier Gussnummern. Der untere Ring der Kommandantenkuppel ist angegossen. Hier sind 2 Ringe schöner Schlitzschrauben zu sehen. Eine Sichtklappe mit Klarsichtblock und Öffnerhebel kann wie in der Wanne offen oder geschlossen angebaut werden. Je nach Wahl muss man auch beim Öffnerhebel den richtigen auswählen. Innen im Turm werden drei Halterungen mit je 4 Schuß 37 mm Bereitschaftsmunition angebracht und der Kommandant erhält einen Sitz. Der Turm auf dem Turm, also die Kommandantenkuppel, ist klar erkennbar ein Gussteil im Original gewesen. Die Blende wird starr von innen eingebaut. In die Blende wird ein Klarsichtblock eingebaut und das letzte der vier cal. 30 MGs. Dieses weicht etwas von den anderen ab, den der Abfeuergriff liegt unter dem Gehäuse und nicht hinten wie bei den anderen. Auch hier feine Kühlmantellöcher, die Mündung offen und der Hülsenfangsack angegossen. Nur ein kleiner Patronenkasten mit sichtbaren Patronen wird auf das MG gesetzt. Zwei Kopfpolster werden eingebaut und zwei 4-fach Sichtschlitze aus PE werden von innen in die Sichtöffnungen der Kuppel eingesetzt. Auch von außen gibt noch einmal die gleichen PE Sichtschlitze, bevor man die Sichtklappen offen oder geschlossen anbaut. An den Drehring der Kuppel kommt eine Vorrichtung, die vermutlich zum Lösen/Feststellen der Kuppel diente. Die zweiteilige Luke kann wie alle anderen auch offen oder geschlossen gebaut werden. Zwei Stützhaken über der Blende stützen den Deckel, wenn er geöffnet ist. Für 5 M3 Lee gibt es Abziehbilder (Decals). Sie sind seidenmatt glänzend mit wenig Rand. Version 1 mit M3 7,5 cm Kanone und Speichenlaufrollen: Version 2 mit M3 7,5 cm Kanone und Volllaufrollen: Version 3 mit M2 7,5 cm Kanone und Volllaufrollen: Version 4 mit M2 7,5 cm Kanone und Speichenlaufrollen: Version 5 mit M3 7,5 cm Kanone und Speichenlaufrollen: Die Bauanleitung ist wegen dem Interior etwas umfangreicher "“ 36 Seiten. Auf den Seiten 2-4 sehen wir die ersten Markierungs- und Bemalungsanleitungen für 3 Fahrzeuge. In meiner Anleitung war die Reihenfolge 1, 3, 2. Das liegt daran, dass das Markierungsblatt vor dem Heften verkehrt eingelegt war. So sind auch die 2 weiteren Markierungsanleitungen am Ende der Bauanleitung ebenfalls die Reihenfolge 5, 4 zeigen. Allgemeine Sicherheitshinweise und die Inhaltsübersicht finden wir auf den Seiten 4-7. Die Seiten 7 bis 32 zeigen die 115(!) Bauschritte, die auch notwendig sind, um die Anleitung übersichtlich zu halten. Die Bauschritte sind sinnvoll, logisch aufgeteilt und verständlich. Ich empfehle aber trotzdem ein intensives Studium der Anleitung, bevor man sich in den Bau stürzt. Auf Seite 32 ist dann auch die Farbübersicht für Vallejo, Mr. Color, AK RC, Mission Models, Ammo MiG und Tamiya Farben. Wie angesprochen sind auf den Seiten 33-34 die Markierungsanleitungen für die letzten beiden Fahrzeuge. Die letzten beiden Seiten enthalten Werbung für weitere MiniArt Produkte. Als die ersten M3 Lee/Grant mit Fahrer-/Kampfrauminneneinrichtung eines anderen Herstellers auf den Markt kamen, hatte das schon einen Wow-Effekt, aber MiniArt setzt dem ganzen noch einen bis zwei obendrauf. Der Detailreichtum im Innenraum ist sicherlich kaum zu toppen, bewegliche Einzelgliederkette, Teil- und Lukendetails innen und außen und wenn man an den Motorraum denkt¦ Nicht umsonst gibt es den CONTINENTAL R975 Motor auch als separaten Bausatz. Wer sich von Anfang bis Ende bis hierher durchgelesen hat - alle Achtung und vielen Dank für Aufmerksamkeit. Ich hoffe, ich habe mich nicht zu oft wiederholt und Euch nicht gelangweilt. Mich begeistert dieser Bausatz und das drückt sich auch in der Textlänge aus! Je nach Händler kann man diesen M3 Lee zwischen 49 und 60 Euro in Deutschland bekommen, was ich als günstig bis akzeptabel bezeichne.
Fotos: |