Deutschlandimport durch: MiniArt 35188 Das Original: Der Caterpillar RD7 (ab 1937 nur noch D7) war ein Vollkettentraktor, der seit 1935 seine Dienste verrichtet und heute noch in modernisierter Form zu finden ist. Er ist ursprünglich mit einem 93 PS 4-Zylinder Dieselmotor ausgerüstet, der von einem 24 PS 2-Zylinder Benzinmotor gestartet wird. Seine eigentliche Aufgabe als Zugmaschine sowohl im zivilen als auch militärischen Bereich wurde mit Hilfe von Anbauteilen wie Winde oder Räumschild erweitert. Es gab verschiedene Arten von Räumschilden, wie auch unterschiedliche Ansteuerung über Seilwinde oder Hydraulik. Im militärischen Fronteinsatz wurden D7 zum Schutz der Besatzung mit Teil- oder Vollpanzerung ausgerüstet. Der Bausatz: Vor uns liegt der mittlerweile 4. Bausatz eines D7 von MiniArt. Diesmal mit hydraulisch betätigtem Räumschild, wie wir ihn schon aus dem MiniArt Bausatz Nr. 35195 kennen, und einer Teilpanzerung für den Fahrerplatz in Form eines Standardaufsatzes aus Stahlplatten. Der 385 x 240 x 80 mm große Stülpkarton ist mit 30 Spritzlingen, 1 kleinen PE-Platine, 1 Decalbogen und einer 20-seitigen Bauanleitung gut gefüllt. Für das fetrige Modell darf man 767 Teile zusammensetzen.Der Inhalt:
Die Teile aus hellgrauem Plastik sind sauber gespritzt, ohne Verzug und Versatz, hier und da minimaler Grat, keine Fischhäute, 1-2 minimale Sinkstellen. Auswerferspuren sind nur auf Innenseiten von Teilen vorhanden, so dass sie beim Zusammenbau verschwinden, ohn das man sie wegschleifen und verspachteln müsste. Viel Vorsicht muss man aufwenden, um manche filigrane Teile wie Gestänge zerstörungsfrei von den Spritzlingen zu lösen.Das Herzstück bilden die beiden Motoren. Schon der kleinere 2-Zylinder Benzinmotor macht ordentlich etwas her. Man kann sich an Details wie Bedienhebeln, Verschraubungen, Zündkerzen und erhabenen Gussnummern erfreuen. Interessantes Detail - der kleine Auspuffkrümmer mündet in den großen des Dieselmotors. Auch das Gestänge für die Anwurfkurbel auf der Motorhaube wurde nicht vergessen. Schon beim Motorenbau kommen die ersten Decals (Bedienhinweise) zum Einsatz. Das Auspuffendrohr erhält, anders als bei den Vorgängerversionen, einen dicken SchalldämpferAuf dem Motorblock des Dieselmotors prangt in erhabenen Buchstaben der Caterpillar Schriftzug. Zylinderkopfdeckel, Einspritzpumpe und separate -düsen, Keilriemen und -scheiben, Lüfterrad, Bedienhebel, Schläuche usw., usw. Man hat den Eindruck, dass kein Teil vergessen wurde. Der kleine Tank für den Benzinmotor findet seinen Platz an der Stirnseite des Dieselmotors. Der Ölmessstab der Ölwanne wird separat angebracht. Details über Details. Einige wenige PE Teile (3!) werden für feine Gestänge gebraucht. Technikbegeisterte werden voll auf ihre Kosten kommen und da es sich hier um eine teilgepanzerte Version handelt, beliebn als die schönen Details auch sichtbar.Der markante Kühler besteht aus 3 Bauteilen mit sehr feinen Kühlrippen.Am großen Kupplungsgehäuse sitzt das Getriebe, das in den großen Getriebekasten mit den Seitenabtrieben mündet. Am Getriebkasten sitzen auch die Längsträger. Auf deren Innenseiten sind einige Auswerfermarken zu finden, aber wie gesagt - auf den Innenseiten. Auch sitzen die Anschlüße der Laufrollenwagen am Getriebkasten. Diese werden ohne Kleben eingesetzt, d.h. man kann den D7 das Beinchen heben lassen wie beim Original, wenn die große Blattfeder nicht zu störisch sein wird. Dioramenbauer werden dies begrüßen.Es wird spannend werden, die vielen Hebel, Gestänge und Pedale in die richtige Position zu bringen. Einiges wird dabei unter den fein geriffelten Bodenblechen wieder verschwinden, aber sehen wir dies mit asiatischer Philosophie - "Der Weg ist das Ziel!".Der große Luftfilter befindet sich vor den Füßen des Fahrers. Der zylindrische Körper ist aus einem Stück gefertigt, also keine Naht, wo keine Naht sein sollte. Die Flügelmuttern zum Verschluß gibt es als Einzelteile.Am Heck werden die unteren Seiltrommeln der LeTourneau R7 Kraftsteuerung angebracht. Dies sind wohl die Überreste des LeTourneau XD7 Bulldozers, die nach Umrüstung auf Hydraulikbedienung des Räumschildes überiggeblieben sind und auch oft auf Originalaufnahmen noch zu sehen sind.Das Rückenteil des Fahrersitzes bildet der Tank für den Dieselmotor. Das Sitzpolster ist schön geformt mit leichten Wellen, wo der Fahrer sitzt. Der Fahrerplatz wird durch einen gepanzerten Aufbau geschützt. Er besteht aus den einzeln zusammenzufügenden Panzerplatten. Türen und Sichtluken werden separat angebaut und können geöffnet oder geschlossen dargestellt werden. Türgriffe und Bedienhebel der Sichtluken sind selbstverständlich vorhanden.Die Laufrollenwagen werden aus mehreren Längs- und Querträgern zusammengesetzt. Jedes Laufrollenpaar besteht aus 4, bzw. 6 Teilen und wird drehbar bleiben. Gleiches gilt für Antriebs- und Leiträder. Nur die Stützrollen werden fest verklebt. Der Federmechanismus für die Leiträder besteht aus Innen- und Außenfedern, die sehr schön (aus Plastik) geformt sind, dass es schon wieder ein Schande ist, die Abdeckungen überhaupt zu montieren. Die Einstellspindeln für die Leiträder erhalten trapezförmige Lager aus PE Teilen. Dazu müssen die Spindeln abgeschnitten und nach Montage der PE Teile wieder verklebt werden.Die einzigen Befestigungspunkte der Laufrollenwagen stellen zum einen die Gehäuse der Antriebsräder, die Auflage der Blattfeder und die dicken, bügelförmigen Halterungen dar.Der markante Kühlergrill gibt dem Traktor sein Gesicht. Er wird noch einmal durch ein zusätzliches Lochblech von vorn her geschützt. Links und rechts des Grills chließen Seitenbleche mit Caterpillar Aufdruck und den Hauptscheinwerfern an. Die Bleche decken aber nichts vom Motor ab. Man sieht auch nach der Endmontage zu ziemlich alles. Daran ändert auch die Motorhaube nichts. Die Scheinwerfer sind innen hohl mit angedeuteter Glühbirne und glasklaren Scheinwerfergläsern mit schöner Riffelung im Glas. Nach Montage der Haube setzt man nur noch das Aufpuffendstück und die Anlasserkurbel für den Benzinmotor auf. Bevor man die seitlichen Trittbleche montiert, sollte die Kette erst aufgezogen werden. Pro Seite nur 36 Kettenglieder, aber jedes Glied besteht aus 1 Bolzen, 2 Seitenführungen und 1 Auflage. Die Bauanleitung verspricht volle Beweglichkeit. Man muss nur vorsichtig mit dem Klebstoff umgehen.Ein Modell für sich stellt der LaPlant-Choate R71 Trailbuilder dar. Darunter ist die hydraulisch-verstellbare Räumschaufel zu verstehen. Die Hydraulikzylinder greifen über Hebel auf den C-Rahmen zu, der den Räumschild trägt. Auch wenn die Anleitung Klebstoff an Gelenken verbietet, sehe ich aber nicht, wie der Räumschild angehoben werden kann, wenn sich die Kolbenstangen der Hydraulikzylinder nicht ausfahren lassen. Allerdings bieten sich verschiedene Gestaltungsmöglichkeiten. Der überbreite Schild lässt sich in Geradeausstellung oder jeweils 30 Grad nach links oder rechts versetzt bauen. Mit den Zylindern allein ist es nicht getan. Hydraulikölbehälter und auch alle Leitungen zu den Zylindern und den Steuerelementen sind vorhanden.Die Abziehbilder (Decals) enthalten Bedienungsanweisungen, vereinfachte Instrumentenanzeigen, sowie Markierungen für ein Fahrzeug des 237. Engineer Battailons der 1. US Armee im Einsatz in Deutschland im April 1945.Die in Englisch und Russisch gehaltene 20-seitige Bauanleitung beginnt mit der Teileübersicht. Dann folgen 80 Bauschritte mit Explosionszeichnungen, sinnvoll und logisch aufgeteilt und aus meiner Sicht leicht verständlich. In den Bauschritten finden sich immer wieder Hinweise zu Teilbemalungen.Die Lackierungsanleitung auf der vorletzten Seite gibt nur noch Ammo-of-MiG Farben an.Auch der 4. D7 von MiniArt ist ein Hit. Durch den hydraulischen Räumschild und der Panzerung bekommt er ein anderes Gesicht. Referenzmaterial in Form des Tankograd Heftes 6022 aus der Technical Manual Serie wird dem Modellbauer hilfreich zur Seite stehen. Aufgrund der vielen und filigranen Teile empfehle ich, etwas mehr Modellbauerfahrung und Geduld mitzubringen.Im deutschen Handel findet man ihn vielfach unter 40,00 EUR. Ein guter Preis für so viel Bastelspass! |