Ausgepackt-Archiv


MiniArt 35187
SU-85 Soviet Self-Propelled Gun Mod.1943 Mid Production

Das Original: 

Da der T-34 nicht mehr genügend Kampfkraft besass, um den deutschen Panthern und Tigern die Stirn zu bieten, kreierte man die SU-85. Auf Basis der bewährten T-34 Fahrgestelle und unter Verwendung des Aufbaus der SU-122 entstand durch Einbau der modifizierten 85mm FlaK ab Sommer 1943 dieser Jagdpanzer. 

Seine knapp 30 to. Gewicht konnte der 500 PS Diesel-Motor bis auf fast 50 km/h beschleunigen. Die 4 Mann starke Besatzung wurde durch 14-75mm starke Panzerung geschützt. Durch die starke 85mm Kanone und seine niedrige Silhouette bewährte sich die SU-85, grad auch in der Verteidigung, weil sie schwer aufzuklären war, so dass die deutschen Panzer ihr vor dem ersten Schuss näher kamen als ihnen recht war. 

Innerhalb eines Jahres wurden über 2300 dieses Jagdpanzers gebaut. Auch nach dem Krieg fand man für die SU-85 für lange Zeit noch Verwendung.

 

Der Bausatz:

Als MiniArt nach einer langen Dürreperiode endlich einen neuen Bausatz der SU-122 und gleich mit voller Inneneinrichtung auf den Markt brachte, keimte die Hoffnung auf, dass dies auch für die SU-85 passieren würde. Die Hoffnung wurde nicht getrübt! In einem 385 x 240 x 95 mm großen Stülpkarton präsentiert man uns die SU-85 mit voller Einrichtung mit sage und schreibe 74 hellgrauen Spritzlingen, 1 klaren Spritzling, 1 PE-Platine, 1 Decalbogen und einer 26-seitigen Bauanleitung. Da kommen einem die 805 Teile im Vergleich zur Spritzlingzahl fast wenig vor.

Schauen wir in der Übersicht, was uns das Modell bietet:

  • A (1x): Trennwände, Getriebeblock, Lüfterrad, Innentanks, Kühlerabschlüsse, Schaltgestänge
  • Ab (1x): Lagerbock für Motor, Motorblock, Zylinderkopfabdeckungen. Einspritzpumpe, Generator, Leitungen, Zuluftleitungen, Auspuffkrümmer
  • B (1x): Bodenblech, Unterwanneseitenteile, Motorabdeckung, Wartungsdeckel, Notausstiegluke, Planenrolle, Rahmen für Heckplatte, Lüfterabdeckungen, Handgriff, Bugplattenverbinder, Lukenriegel
  • C (1x): Kampfraumbodenplatte, Fahrersitzteile, Lenkbrems-, Bedien-, Schalthebel, Gestänge, Lager, Armaturenbrett, Gasflaschen, Richtgetriebe
  • Ca (1x): Heckplatten, Motorabdeckungen mit Abluftgittern, Staukästen, Schmutzfänger vorn und hinten, Federkästen, Lüfterklappen, Winkelbleche, Kommandantenoptik, Säge, Hupe
  • Da (1x): Luftfilter, Auspuffrohre, Elektromotor, Kühlleitungen, Antriebsrad Lüfter, Vorgelegeabdeckungen
  • E (2x): Kühler, Tankrückwände, Bremstrommeln, Deckel, Hebel
  • Ea (2x): Aussentankhälften, Leiträder, Federbeine, vordere Schwingarme, Abschleppseilhaken, Schäkel, Nabendeckel, Muffen, Zurrhaken, Antennenhalterung
  • Eb (2x): Antriebsräder, Auspuffpanzerung, Griffe, Hebehaken für Blendenlager
  • Ee (2x): Abschleppseile, Griffe, Winkelspiegelabdeckungen, Lukenriegel, Nahverteidigungsstopfen
  • Ef (2x): 85mm Patronen, Versteifungsträger f. Munitionshalterung, Aufsatzbehälter
  • Eg (2x): Winkelspiegel, Lampengläser, Innenleuchten
  • F (10x): Druckfedern, Federlager, Nabendeckel, Federkastendeckel, Aussentanklager, Eisgreifer, Halteösen für Eisgreifergurte
  • Fa (10x) 85mm Munition, Verbindungsträger f. Munitionshalterung
  • Fc (2x): Haltestangen
  • Fg (10x): Laufrollen
  • Fj (10x): Kettenglieder mit Zahn
  • Fk (4x): Aussentanks, Federkästen, Schwingarme, Schwingarmlager
  • H (1x): Munitionslager, -kästen, Innentank, Hülsensack, -abweiser, Axt, Richtstange, Handrad, Zieloptik, Verbandkasten
  • Ha (1x): Kanonenrohr, Verschluss,-block, Rohrbremsen, Blendenlager, Kanonenlager, Rohrwiede, Schutzblech, Zahnrad, Schaufel
  • J (1x): Kasematte (Seitenwände, Frontplatte, Dach, Luke und Scharniere)
  • Ja (1x): Kanonenblende, Dachlüfterpanzerung, Öse
  • Je (1x): Heckstaukasten
  • K (7x): Kettenzwischenglieder (ohne Zahn)
  • PE (1x): Gitter, Ösen, Gurte, MP-Trommelmagazinhalter
  • Decals (1x)

Die Teile aus hellgrauem Plastik sind sauber gespritzt, ohne Verzug und Versatz, hier und da minimaler Grat, keine Fischhäute. Auswerferspuren sind kaum zu sehen und nur auf Innenseiten von Teilen vorhanden, so dass sie beim Zusammenbau verschwinden, ohn das man sie wegschleifen und verspachteln müsste. Viel Vorsicht muss man aufwenden, um manche filigrane Teile wie Gestänge zerstörungsfrei von den Spritzlingen zu lösen.

Tja, wie beschreibt man in aller Kürze einen Bausatz, bei dem man sich dermaßen im Detail verlieren kann? Ich habe mich diesmal für ein paar Fotos mehr entschieden und versuche, mich textlich kurz zu fassen.

Motor und Getriebe sind im wahrsten Sinne ein Bausatz für sich, so dass es diese mittlerweile auch unter 35205 separat zu kaufen gibt. Lagerböcke, Zylinderköpfe, Zuluft-, Abgaskanäle, Auspuffrohre, Kühlschläuche, Kühler, Lichtmaschine, Einspritzpumpe, Elektromotor für Lüfterad, Lüfterrad, Luftfilter, Steuerstangen, Lenkbremsen - aus meiner Sicht fast alles da bis auf Einspritzleitungen und Verkabelung. Auf dem Wannenboden angegossen findet man vom Fahrerplatz bis zu den Lenkbremsen das entsprechende Gestänge. Die Tanks sind mit Einfüllschrauben versehen und auch die eingepressten Versteifungsrippen sind vorhanden. Schaut man sich die Oberwanne dann mal an, findet man so einige Schraubenlöcher, die dort zu finden sind, wo Motor-, bzw. Kühlerabdeckungen normalerweise angebracht sind. Wenn man also z.B. für eine Wartungsszene die Abdeckungen weglässt, sind die Schraubenlöcher da. Eine absolut realistische Darstellung. Die Zu- und Abluft sind offen. Hier kann man die Windleitbleche entsprechend positioniert einbauen. Den Zuluftdeckel über dem Lüfterrad bekommt man in 2 Varianten. Einmal in Vollplastik mit feiner Gitterstruktur und einmal durchbrochen. In die Öffnung werden dann aus PE-Teilen der Halterahmen und das Gitter eingesetzt. Die große Heckplatte, die auch abgeklappt angebaut werden kann, enthält die Öffnungen für die Auspuffrohre und eine große Wartungsöffnung. Auch hier findet man an den entsprechenden Stellen Schraubenlöcher, wenn man diese Deckel auflassen möchte. An der Innenseite der Heckplatte sind die Verschraubungen der Auspuffpanzerungen vorhanden.

Im Kampfraum ist natürlich auch viel los. Der Fahrerplatz ist voll ausgestattet - Sitz, Bedien- und Schalthebel, Pedale, Armaturen. Die Fahrersehklappe bekommt Winkelspiegel aus Klarsichtmaterial. Alle Aussen- und Innendetails inkl. Verriegelungen sind vorhanden. Baut man die Klappe offen, muss man nur das Öffnergestänge entsprechend anbauen. Für die vier verschiedenen Munitionsarten gibt es entsprechende Halterungen. Der Bausatz enthält 60 Patronen, die nicht unbedingt alle verbaut werden müssen, wenn man einen gewissen Verbrauch darstellen möchte. Trommelmagazine für MG/MP mit PE Halterung sind vorhanden, nur die passenden Waffen dazu habe ich nicht gefunden. Dafür gibt es aber eine gehörige Anzahl Nahkampfstopfen, die separat verbaut werden. Optiken wie z.B. Zielfernrohr und Kommandantenoptik sind mit allen Innen- und Aussendetails in Vollplastik vorhanden. Die zahlreichen Winkelspiegel bestehen aus Klarsichtmaterial und werden mit PE-Bügeln weiter detailliert. Auch die vergitterten Innenraumleuchten sind glasklar. Neben der Munition nimmt den meisten Platz die Kanone ein. Verschluss, Verschlussblock, Rohrbremsen, Richtelemente, Richtschützensitz, Zielfernrohr, Hülsenabweiser, -sack, Rohrlager, um nur ein paar Details zu nennen. Die Verschraubung der Kanonenlagerung ist auch auf der Innenseite der Frontplatte wiedergegeben. Das Rohr ist aus einem Stück gegossen und an der Mündung ca. 3mm tief "aufgebohrt". Die Gussstruktur der Blende und Bledenlagerung weiß sehr zu gefallen.

Das Fahrgestell beginnt bereits im Inneren mit den Federkästen, in die die schönen Druckfedern eingebaut werden. Alle Schwingarme sind separat ausgeführt. Die Räder sind rumherum detailliert und können drehbar angebaut werden. Die Kettenglieder werden ineinander geklipst und sollten theoretisch auch beweglich bleiben, wenn die feinen Stifte das aushalten. Ein genauer Blick auf die Glieder zeigt uns Gussnummern auf Innen- und Aussenseiten.

Die 4 Aussentanks sind sehr fein detailliert. Bei den hinteren beiden hat man die Wahl, ob man die Tankhälften mit angegossenen Halterbändern anbringt, die Tanks weglässt und nur die Haltebänder aus PE-Teilen anbringt oder ob man die Tanks ohne angegossene Halterbänder nimmt und dann mit den PE-Bändern befestigt. Die Griffe an den Enden der Tanks sind aus PE-Material. Die 12 Eisgreifer werden auf den Kettenabdeckungen mittels einer Kombination aus Plastikösen und PE-Bändern befestigt. Gleiches gilt für die eingerollte Plane. Die Plastikösen sind winzig und werden genügend Vorsicht und Geduld fordern. Hupe und Lampe sind an PE Halterungen befestigt. Die Lampe ist innen hohl und mit einem geriffelten Klarsichtglas versehen. Werkzeug wie Schaufel und Säge ist ebenso vorhanden wie die Abschleppseile. Alle Luken lassen sich offen oder geschlossen anbauen und sind entsprechend beidseitig detailliert.

Es sind Abziehbilder (Decals) für 2 (eigentlich 3) Varianten dabei.

  • unidentifiziertes Fahrzeug der Roten Armee in Wintertarnung (rote 214), Winter 1943-1944
  • unidentifiziertes Fahrzeug der Roten Armee (weiße 214), Winter 1943-1944
  • 1st Czechoslavak Armored Brigade, Fahrzeug "Kapitan Otacar Jaros", 1944-1945

Die in Englisch und Russisch gehaltene 26-seitige Bauanleitung beginnt mit der Geschichte der SU-85 und ein paar technischen Daten, gefolgt von der Farbübersicht für Ammo of MiG Farben. Dann folgt die Spritzlingübersicht. 78 Bauschritte mit Explosionszeichnungen, sinnvoll und logisch aufgeteilt und aus meiner Sicht leicht verständlich, beschreiben den Zusammenbau. In den Bauschritten finden sich immer wieder Hinweise zu Teilbemalungen, grad wichtig bei der Inneneinrichtung und Motor.

Die Lackierungsanleitung auf der vorletzten Seite gibt nur noch Ammo-of-MiG Farben an.

Ein Hammer mit einer Riesenfülle an Details - nichts für Ungeduldige oder Anfänger, sondern mehr für den technisch interessierten und detailverliebten Modellbauer.

   Kurz-Übersicht:
   Art.Nr:
   Art des Artikels:
   Material:
   Maßstab:
   Erschienen:
35187
Komplettbausatz
Spritzguss, PE
1:35
Juli 2016
Hersteller:
Land:
Preis bei
Erscheinen:
MiniArt Models
Ukraine

ca.45 Euro

   Geeignet für:


   Preis/Leistung:


   Gesamteindruck:




  
  Review von:
  Frank Krause


Fotos:



























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