Deutschlandimport durch: MiniArt 35174 Das Original: Der Caterpillar RD7 (ab 1937 nur noch D7) war ein Vollkettentraktor, der seit 1935 seine Dienste verrichtet und heute noch in modernisierter Form zu finden ist. Er ist ursprünglich mit einem 93 PS 4-Zylinder Dieselmotor ausgerüstet, der von einem 24 PS 2-Zylinder Benzinmotor gestartet wird. Seine eigentliche Aufgabe als Zugmaschine sowohl im zivilen als auch militärischen Bereich wurde mit Hilfe von Anbauteilen wie Winde oder Räumschaufel erweitert. Der Bausatz: MiniArt hat es geschafft, seinen D7 vor Mitbewerbern auf den Markt zu bringen. Wir konnten auf der Spielwarenmesse 2015 in Nürnberg bereits ein gebautes Exemplar bewundern, so dass es einen verwundert, wie gut gefüllt der 385 x 242 x 70 mm große Stülpkarton ist, obwohl das gebaute Modell vergleichsweise klein ist. 19 hellgraue und 1 glasklarer Spritzling bilden den Inhalt. Dazu komme eine kleine PE Platine, ein Decalbogen und die 12-seitige Bauanleitung im Format A4.Der Inhalt ist wie folgt aufgeteilt:
Die Teile aus hellgrauem Plastik sind sauber gespritzt, ohne Verzug und Versatz, hier und da minimaler Grat, keine Fischhäute, 1-2 minimale Sinkstellen. Auswerferspuren sind nur auf Innenseiten von Teilen vorhanden, so dass sie beim Zusammenbau verschwinden, ohn das man sie wegschleifen und verspachteln müsste.Schaut man sich Bauteile und Bauanleitung an, sieht man gleich, dass es sich bei dem D7 nur um einen Motor mit Kettenlaufwerk handelt. Fahrerraum, Verkleidungen und sonstigen Firlefanz gibt es nicht.Das Herzstück bilden die beiden Motoren. Schon der kleinere 2-Zylinder Benzinmotor macht ordentlich etwas her. Man kann sich an Details wie Bedienhebeln, Verschraubungen, Zündkerzen und erhabenen Gussnummern erfreuen. Interessantes Detail - der kleine Auspuffkrümmer mündet in den großen des Dieselmotors. Auch das Gestänge für die Anwurfkurbel auf der Motorhaube wurde nicht vergessen. Schon beim Motorenbau kommen die ersten Decals (Bedienhinwese) zum Einsatz.Auf dem Motorblock des Dieselmotors prangt in erhabenen Buchstaben der Caterpillar Schriftzug (MiniArt hat sich wohl die Markenrechte gesichert.). Zylinderkopfdeckel, Einspritzpumpe und separate -düsen, Keilriemen und -scheiben, Lüfterrad, Bedienhebel, Schläuche usw., usw. Man hat den Eindruck, dass kein Teil vergessen wurde. Der kleine Tank für den Benzinmotor findet seinen Platz an der Stirnseite des Dieselmotors. Der Ölmessstab der Ölwanne wird separat angebracht. Details über Details. Einige wenige PE Teile (3!) werden für feine Gestänge gebraucht. Technikbegeisterte werden voll auf ihre Kosten kommen.Der riesengroße Kühler besteht aus 3 Bauteilen mit sehr feinen Kühlrippen. Der Ablassschlauch am unteren Ende war beim Besprechungsmuster etwas verbogen, ist aber kein Beinbruch und lässt sich richten.Am großen Kupplungsgehäuse sitzt das Getriebe, das in den großen Getriebekasten mit den Seitenabtrieben mündet. Am Getriebkasten sitzen auch die Längsträger. Auf deren Innenseiten sind einige Auswerfermarken zu finden, aber wie gesagt - auf den Innenseiten. Auch sitzen die Anschlüße der Laufrollenwagen am Getriebkasten. Diese werden ohne Kleben eingesetzt, d.h. man kann den D7 das Beinchen heben lassen wie beim Original, wenn die große Blattfeder nicht zu störisch sein wird. Dioramenbauer werden dies begrüßen.Es wird spannend werden, die vielen Hebel, Gestänge und Pedale in die richtige Position zu bringen. Einiges wird dabei unter den fein geriffelten Bodenblechen wieder verschwinden, aber sehen wir dies mit asiatischer Philosophie - "Der Weg ist das Ziel!".Der große Luftfilter befindet sich vor den Füßen des Fahrers. Der zylindrische Körper ist aus einem Stück gefertigt, also keine Naht, wo keine Naht sein sollte. Die Flügelmuttern zum Verschluß gibt es als Einzelteile.Am Heck des Traktors wird eine D7N Hyster Seilwinde befestigt. Auch hier erhabene Buchstaben auf den Gussteilen. Sämtliche Bedienhebel vom Fahrer zur Winde sind vorhanden. Leider gibt es kein Windenseil. Man muss sich ggfs. mit Bindfaden oder anderen Materialien selbst helfen.Das Rückenteil des Fahrersitzes bildet der Tank für den Dieselmotor. Das Sitzpolster ist schön geformt mit leichten Wellen, wo der Fahrer sitzt.Die Laufrollenwagen werden aus mehreren Längs- und Querträgern zusammengesetzt. Jedes Laufrollenpaar besteht aus 4, bzw. 6 Teilen und wird drehbar bleiben. Gleiches gilt für Antriebs- und Leiträder. Nur die Stützrollen werden fest verklebt. Der Federmechanismus für die Leiträder besteht aus Innen- und Außenfedern, die sehr schön (aus Plastik) geformt sind, dass es schon wieder ein Schande ist, die Abdeckungen überhaupt zu montieren. Die Einstellspindeln für die Leiträder erhalten trapezförmige Lager aus PE Teilen. Dazu müssen die Spindeln angeschnitten und nach Montage der PE Teile wieder verklebt werden.Die einzigen Befestigungspunkte der Laufrollenwagen stellen zum einen die Gehäuse der Antriebsräder, die Auflage der Blattfeder und die dicken, bügelförmigen Halterungen dar. Letztgenannte Halterungen weisen flache Sinkstellen auf, die man aber ignorieren kann, wenn man den D7 auf seine Ketten stellt und nicht umgeworfen darstellen will.Der markante Kühlergrill gibt dem Traktor sein Gesicht. Dort schließen links und rechts Seitenbleche mit Caterpillar Aufdruck und den Hauptscheinwerfern an. Die Bleche decken aber nichts vom Motor ab. Man sieht auch nach der Endmontage zu ziemlich alles. Daran ändert auch die Motorhaube nichts. Die Scheinwerfer sind innen hohl mit angedeuteter Glühbirne und glasklaren Scheinwerfergläsern mit schöner Riffelung im Glas. Nach Montage der Haube setzt man nur noch das Aufpuffendstück und die Anlasserkurbel für den Benzinmotor auf. Bevor man die seitlichen Trittbleche montiert, sollte die Kette erst aufgezogen werden. Pro Seite nur 36 Kettenglieder, aber jedes Glied besteht aus 1 Bolzen, 2 Seitenführungen und 1 Auflage. Die Bauanleitung verspricht volle Beweglichkeit. Man muss nur vorsichtig mit dem Klebstoff umgehen.Die Abziehbilder (Decals) enthalten Bedienungsanweisungen, vereinfachte Instrumentenanzeigen, sowie Markierungen für ein Fahrzeug der US Armee im Einsatz in Frankreich, 1944. Für die zivile Ausführung in gelb braucht man nur die Bedienungsanweisungen und Instrumentenanzeigen.Die in Englisch und Russisch gehaltene 12-seitige Bauanleitung beginnt mit 2 farbigen Bemalungsanleitungen mit Decalplatzierung, gefolgt von der Teileübersicht auf Seite 2. Dann folgen 66 Bauschritte mit Explosionszeichnungen, sinnvoll und logisch aufgeteilt und aus meiner Sicht leicht verständlich. In den Bauschritten finden sich immer wieder Hinweise zu Teilbemalungen.Farbnummern werden für folgende Hersteller angegeben:- Vallejo
Der kleine Brummer ist schon der Hit, auch ohne ihn gebaut zu haben. Ich bin froh, dass ich mir bereits Referenzmaterial in Form des Tankograd Heftes 6022 aus der Technical Manual Serie besorgt habe. Das wird dem Bau seine Würze geben. Ein Bausatz, der Appetit auf mehr macht wie MiniArt es mit den Bausätzen 35184 und 35195 ankündigt. Den Preis in Deutschland mit 38 - 40,00 finde ich angemessen. |