Meng baut seine Fahrzeugfamilie auf Leopard 2 Basis weiter aus und sucht sich hier den Leopard 2 A7+ Demonstrator dafür aus - Demonstrator? Ja, hier handelt es sich um ein Vorführfahrzeug der Industrie und keineswegs um ein Serienfahrzeug.
Im Karton finden wir 12 beige und 4 schwarze Spritzlinge, zwei transparente und einen Vinylspritzling, die Ober- und Unterwanne, das Turmoberteil, zwei PE Platinen, Seilmaterial und ein kleiner Decalbogen.
Die Qualität der Spritzgussteile macht, bei Durchsicht der Teile, einen guten und sauberen Eindruck mit schönen Details. Fischhäute, Verzug oder störende Auswerferstellen finden sich hier nicht. Die Oberflächendetails sind ganz gut, die Antirutschbeschichtung macht einen guten Eindruck, wennauch ein klein bisschen grob.Wer der Leopard 2 A4 und A7 von Meng kennt, wird hier viel wiedererkennen und sich über die guten Details und sauberen Guss zu freuen. Wirklich bekannt vom A4 sind aber tatsächlich nur die Laufrollen und die Kette - die anderen Großbauteile sind allesamt neu
Die Unterwanne ist einteilig und von guter Qualität - hier ist bereits die neue seitliche Zusatzpanzerung des A7 mit aufgeprägt, während der Unterboden Minenschutz als zusätzliches Teil einzeln aufgebracht werden muss.
Die Schwingarme werden einzeln eingesteckt und bleiben beweglich, sodass man eine funktionierende Federung hat. Die Laufrollen bleiben dank Polycaps ebenfalls beweglich, was die Bemalung später sehr erleichtert.
Die Kette ist die gleiche wie schon beim A4 und A7 Bausatz - jedes Kettenglied setzt sich aus Ober und Unterteil zusammen und schließt damit die Kettenbolzen mit angegossenen Endverbindern ein - so bleibt die Kette beweglich! Die Teile sind sauber und filigran gespritzt und ohne Auswerferstellen.
Die Unterwanne kann unter dem Motordeck die 3 Versteifungsrippen erhalten - diese liegen einzeln mit Positionierungshilfe zum problemlsoen ankleben.
Die Heckwand macht ebenfalls einen gten Eindruck mit den Lüftergrätinglamellen und natürlich den A7 Merkmalen mit der neuen Infanteriesprechbox mittig und den neuen Halterungen für die geänderte Abschleppseilführung.
Die Oberwanne ist auch nahezu einteilig - lediglich die Klappen des Motordecks müssen einzeln eingeklebt werden, was natürlich für den Fall, dass man einen Motorraum (hier leider nicht enthalten) einbauen will, die Klappen dann auch ohne Sägearbeiten offen darstellen kann.
Die Oberwanne weist auch alle Merkmale des A7 auf, allen voran die stark veränderte rechte, hintere Seite, die über ein SEA verfügt und dadurch etwas erhöht und seitlich mit Zugangsklappen versehen wurde.
Für den A7+ lieget die massive Zusatzpanzerbugplatte natürich mit bei und ist einteilig gespritzt, wobei das Element für die untere Bugplatte natürlich als separates . Diese machen einen guten Eindruck von der Qualität und dne Oberflächendetails.
Die Abschleppseile auf dem Motordeck werden aus dem beiliegenden textilseilmaterial gemacht, das mit Plastikkauschen versehen wird.
Die Gitter der Ringlüfter werden mehrteilig mit PE Teilen mit fein geätztem Gitter dargestellt - das sieht richtig gut aus.
Die Kettenschürzen sind, wie beim A7+ gezeigt neue, massivere schwere Kettenschürzen, die auch den Kampfraum mit abdecken - ledigtlich im bereich des Motorraums wird noch ein teil der leichen Kettenschürzen verwendet -diese teile weisen alle recht schöne Details auf.
Der Turm sieht nur auf den ersten Blick aus wie der aus dem A4 bzw. A7 Bausatz - er ist komplett neu für die Besonderheiten der Umbauten am A7+. Zunächst ist die allgemeine Machart sehr gut - schöne und korrekt dargestellte Antirutschbeschichtung auf dem Turmdach, feine aufgesetzte Details und klare Periskope bzw. Winkelspiegel.
Die Kanone ist die lange L/55 Kanone, wobei der A7+ sowohl mit der langen als auch der kurzen Kanone ausgerüstet werden kann - die L/44 ist leider nicht im Bausatz enthalten. Allerdings ist auch das beiliegende Rohr mal wieder aus zwei Halbteilen zusammenzubauen und die Mündung als Einzelteil - das ist heutzutage nicht mehr zeitgemäß.
Das komplett umgestaltete Turmheck mit Klimaanlage, Rohrwischerstangenhalter und Staukisten ist in allen Einzelheiten hier schön mit entsprechenden Bauteilen widergegeben. Auch hier kommen für Lüftergitter und Staukorbgitter feine geätzte Gitter zum Einsatz. Auch hier finden wir komplett neue seitliche Panzerpaltten, die sich aus je zwei Teilen zusammensetzen.
Die aufgesetzte Turmfrontpanzerung setzt sich aus wenigen Teilen zusammen und weist ebenfalls schöne Details auf.
Auf dem Turmdach sind die beiden Luken mit den entsprechenden Deckeln, die offen oder geschlossen gebaut werden können. Das neue PERI des Kommandanten ist gut und ziemlich detailliert dargestellt. Allerdings scheint der Wischerarm vergessen worden zu sein.
Hinter der Kommandantenluke gibt es ein komplett neues Panel mit eingebautem Ultra-Cap, sowie eine komplett neue Abdeckplatte hinter der Ladeschützenluke, die die Basis der zusätzlichen Waffenstation enthält.
Diese Waffenstation beinhaltet ein .50cal MG. Das Rohr ist aus Plastik aber dafür ganz ordentlich detailliert. Die Waffenstation verbleibt sowohl in der Höhe als auch seitlich beweglich. An der Front werden 6 Nebelbecher angebaut. Leider fehlen hier, wie so häufig die kleinen Kettchen für die Deckel.
Dies gilt auch für die Nebelwurfbecher an den Turmseiten, die an sich in der gewohnten 6/2 Anordnung angebaut sind, aber die unteren 2 Becher aufgrunder der Zusatzpanzerung entfallen.
Die Bauanleitung ist im typischen Meng Stil im Hochformat - es führen 28 Bauschritte zum Erfolg. Die Zeichnungen sind sauber und übersichtlich. Mit kleinen Zusatzzeichnungen und vier Sprachen werden die Bauschritte weiter erläutert und auf Details eingegangen.
Der Decalbogen, der lediglich eiserne Kreuze enthält, bietet zusammen mit den farbig gedruckten Farbprofilen die Möglichkeit zwei verschiedene Leos zu markieren. Die Farbangaben sind lediglich für Meng Farben gemacht - was absolut rückschrittlich ist - ein guter Plastikhersteller bietet seinen Kunden mehr Farbherstellerauswahl, insbesondere wenn es um solche Nischenhersteller wie Meng selber geht.
Der doppelseitig farbig gedruckte Bogen zeigt zwei verschiedene Bemalvorschläge:
- Nato Dreifarbtarn
- Wüsten Dreifarbtarn
An sich ein schönes Modell in guter Qualität, das zu gefallen weiß. Man muss als Modellbauer nur im Kopf haben, dass es sich lediglich um einen Demonstrator handelt, der zudem sändigen Änderungen und Weiterentwicklungen unterworfen ist und so nicht in Seire produziert wird oder im einsatz ist, schon gar nicht bei der Bundeswehr - von daher kann man die Bemalvorschläge nicht nur mit Vorsicht genießen, die Markierung mit eisernen Kreuzen ist grundsätzlich verkehrt.
Danke für das Besprechungsmuster an: