Im recht großen Stülpkarton finden wir 12 beige Spritzlinge, einen Spritzling mit Klarsichtteilen, ein Alurohr, Polycaps, verdrillten Metalldraht, zwei Platinen PE Teile und einen Decalbogen.
Die Qualität der Spritzgussteile macht, bei Durchsicht der Teile, einen guten und sauberen Eindruck mit schlnen Details. Fischhäute, Verzug oder störende Auswerferstellen finden sich hier nicht. Die Oberflächendetails sind erfreulich, wobei manche Teile mit Gussstruktur dargestellt sind, die eine teils übertriebene, teils unrealistische Darstellung bieten.
Auch bei diesem Bausatz ist die Zusammenstellung der Unterwanne aus mehreren Platten (Unterboden, Seitenteile, Heck- und Frontplatte, wie zuvor auch schon beim Panther A von Meng. Diese Machart ist für den Hersteller formentechnisch einfacher und lässt einfacher andere Optionsteile zu. Für den Modellbauer aber immer eine Herausforderung diese problemlos ohne Verzug und Spalten zusammenzusetzen, insbesondere für Anfänger.
Die Schwingarme (drei verschiedene Typen, die sich aus je zwei Teilen zusamensetzen) werden einzeln eingesteckt und lassen sich so an einen unebenen Untergrund anpassen - beweglich, bzw. funktionierend bleibt die Federung allerdings nicht. Es soll noch ein extra Set einzen verkauft werden mit beweglicher Federung, wer es denn haben will.
Die Laufrollen machen einen sehr guten Eindruck mit scharfen, sauberen Details und stellen die Laufrollen mit 24 Bolzen dar. Die Räder weisen eine ganz feine raue Struktur auf - ob das realistisch ist, vermag ich so nicht zu beurteilen.
Dahingehend weisen die Vorgelege deutlich heftigere Gusstrukturen auf - diese erscheinen mir optisch viel zu stark und gleichmäßig.
Die Kette ist ebenfalls in dem beigen Plastik gespritzt mit Einzelgliedern, die zwar nur noch mit 3 Angüssen pro Kettenglied im Spritzling sitzen, dafür aber einer davon in der Hohlkehle, der schwer zu versäubern sein dürfte. Pro Kettenglied müssen zusätzlich je zwei Kettenführungszähne eingeklebt werden. Bei 174 benötigten Kettengliedern gibt es erstmal 522 Angüsse geschnitten und versäubert werden, dazu 348 Kettenführungszähne abtrennen, versäubern und einkleben.
Ansonsten machen die Glieder einen guten und sauberen Eindruck ohne Auswerferstellen.
Die Ketten werden miteinander verklebt und bleiben nicht beweglich
Die Oberwanne sieht auf den ersten Blick gewöhnungsbedürftig aus, da hier Front und Seiten teilweise offen gegossen sind und der Kasemattaufbau des Jagdpanzer noch durch die Bug-, Heck- und Seitenplatten erst aufgebaut wird - dies ist auch gewöhnungsbedürftig und für Anfänger ungeeignet, denn zu schnell kann man hier eine Winzigkeit verakanten und schon passt die Deckplatte nicht mehr richtig.
Diese Platten sind mit den verzahnten Platten schön gemacht, wobei mir diese zu glatt und homogen aussehen und die Schweißnähte zu gleichmäßig.
Je nach zu bauender Version müssen diese Platten von innen an verschiedneen Stellen aufgebohrt werden - hier muss man genau hinschauen und sich entscheiden welche Version man bauen will.
Ein bisschen masochsitisch muss man sein, wenn man die 23 winzigen PE Schlaufen an den Seitenteilen aufbringen muss. Maßstäblich sicher korrekt aber eine furchtbare Arbeit.
Die Motorraumluke kann offen oder geschlossen gebaut werden - Da aber kein Motorraum vorhanden ist, ist die offene Version nicht so sinnvoll.
Die Gitter für die Motorlüfter liegen als feine PE Gitter bei.
Für den Auspuff stehen die normalen und auch die späten Flammvernichter Auspuffrohre zur Verfügung.
Die Werkzeuge und Werkzeughalterungen machen einen recht guten Eindruck.
Auc hier gibt es optionale Variantionen je nach zu bauender Version.
Für das hintere Motordeck liegen diverse Optionsteile bei, wie die Möglichkeit die Rohrwischerstangenröhre dort zu platzieren.
Die Luken im Aufbauheck wie auch in der Deckplatte lassen sich offen oder geschlossen bauen - da aber keinerlei Inneneinrichtung dabei ist, macht das offen darstellen nur begrenzt Sinn.
Auch der Sonderstaukorb und der wahlweise Antennentopf der Befehlsversion sind auch enthalten.
An der Frontplatte stehen für die MG Blende zwei versionen zu Verfügung. Diese Blenden sind in meinen Augen zu stark und gleichmäßig mit rauer Oberflächenstruktur versehen. Dies gilt auch oder insbesondere für die Geschützkragen der Hauptbewaffnung. Es liegen zwei verschiedene geschraubte und ein geschweißter Kragen enthalten. Die Optik der Struktur ist wirklich nicht sehr ansprechend.
Für den Innenteil der Kanone liegt alles wichtige bei, inklusive der beweglichen Höhenrichtung.
Das Kanonenrohr liegt in dieser ersten Ausgabe als Alu-Rohr vor und natürlich zeitgleich auch in Plastik, sogar in zwei versionen als ein- und zweiteiliges Rohr, je nach Version. Auch bei den Mündungsbremsen liegen zwei Versionen bei.
Für die Seitenschürzen liegen die einzelnen Elemente als feine PE Teile bei, die man frei nach Gusto anbringen kann oder auch leicht und realistisch beschädigen.
Die klar aufgebaute Bauanleitung führt in 33 Bauschritten zum fertigen Modell. Die Zeichnungen sind sauber und gut verständlich. Eingeschobene Unterbaugruppen zeigen den Bau kleinerer Teile oder von Optionsteilen. Hinweise gibt es in 4 Sprachen, deutsch, chinesisch, russisch und englisch.
Ein extra beiliegendes farbiges Faltblatt zeigt auf je einer DIN A4 Seite 4 verschiedene Farbprofile zur Bemalung und Markierung. Die Farbangaben sind nur für AK/Meng und Mr.Hobby Acrysion Farben.
Die darstellbaren Versionen sind:
- Nr.212, s.Pz.Jg.Abt.654, Ruhrgebiet, März 1945 in Dreifarbstreifentarn mit dünnen gelben Linien.
- Nr.01, HQ, s.Pz.Jg.Abt.559, Westfrankreich,1944 in Dreifarbtarnung
- Nr.314, s.Pz.Jg.Abt.654, Normandie, 1944 in Dreifarbtarnung
- s.Pz.Jg.Abt.559, Ardennen, 1944 in Dunkelgelb mit braunen und inneliegenden weißen Streifen.
Insgesamt ein netter Bausatz mit schönen Details und interessanten Ansatzpunkten für den Bau, für Anfänger nur bedingt geeignet. Immerhin lässt sich aus diesem Modell eine September 1944 Version baue, die bislang nicht in Plastik baubar war.
Danke für das Besprechungsmuster an: