Ausgepackt-Archiv


ICM 35330
Leichttraktor Rheinmetall 1930 German Tank

Das Original:

Nach dem ersten Weltkrieg war es Deutschland verboten Panzer zu bauen. Nichtsdestotrotz wurde die Entwicklung von Panzern unter den Tarnbezeichnung Groß-, bzw. Leichttraktor vorangetrieben. Mit der Entwicklung des VK31 Leichttraktors wurden 1928 drei Firmen beauftragt. Obwohl 1931 fast 300 Leichttraktoren bestellt wurden, wurde die Bestellung später storniert, da die Prototypen bei Tests im russischen Kazan zu schlecht abgeschnitten hatten. 

Der Leichttraktor wurde von einem 100 PS Motor angetrieben, der das 9 Tonnen schwere Gefährt bis auf 30 km/h beschleunigen konnte. Als Bewaffnung diente eine 3,7 cm Kampfwagenkanone (KwK) und ein leichtes MG. Die Besatzung bestand aus Fahrer, Funker, Richtschütze und Kommandant. 

Der Bausatz:

Aus den Jahren zwischen den Weltkriegen gab es bisher, wenn überhaupt, fast nur Resinmodelle. ICM füllt nun die Lücke mit seinem Rheinmetall Leichttraktor.

Der Karton ist 310 x 235 x 40 mm groß und enthält 5 graue, einen klaren, 2 schwarze Vinylspritzlinge, Decals und die Bauanleitung.

Die Teile aus mittelgrauem Plastik sind sauber ausgespritzt, fast ohne Grat und Versatz. Es sind fast keine Auswerferspuren zu finden. Das Plastik macht einen etwas spröden Eindruck. Details wie Scharniere und Nieten sind fein wiedergegeben. Die Teile des Antennenrahmens sind extrem fein ausgeführt. Die einzigen Klarsichtteile, die Scheinwerfergläser, sind kristallklar. Die Vinylkettensegmente sind angenehm weich und sollten sich gut um Leit- und Antriebsräder legen.

Die Wanne ist mehrteilig ausgelegt – Boden-, Bug-, Heck-, Seitenplatten und Wannenabdeckung. Die Ansatzleisten sind ausreichend groß ausgeführt, so dass auch ein Anfänger die Wanne problemlos und sauber zusammensetzen können müsste. Es sind Öffnungen für Luken, Türen und Lüftungen vorhanden. Die Lüfteröffnung in der Bugplatte wird mit 3 separaten Lamellen versehen. Fahrer, Funkerlukendeckel und Hecktür können theoretisch offen angebaut werden, aber dann schaut man ins leere Innere, falls man keine Figuren in die Luken setzt. Die Öffnungen in der großen Motorklappe werden vor dem Einsetzen mit 6 Lamellen verschlossen. Je Seite werden 3 Hebepilze und am Heck 2 bewegliche Schäkel und Anhängekupplung mit separatem Bolzen angebracht. Die meisten Teile entfallen auf das Fahrwerk. Die 2 Doppelstützrollen pro Seite sind sehr klein, ebenso wie die Bugstützrolle. 3 Laufrollenwagen mit je 4 Doppellaufrollen bilden den Hauptteil des Laufwerks. Die großen Leit- und Antriebsräder sehen sich sehr ähnlich, da die Antriebsräder innenliegende „Zähne“ haben. Fast das ganze Laufwerk verschwindet dann hinter Laufwerksabdeckungen mit Schmutzabführungsöffnungen und feinen Nieten und Scharnieren. Jede Kette aus schwarzem Vinyl ist fein detailliert und besteht aus 2 Segmenten, die verklebt werden. Seitlich vorn links und rechts der Motorabdeckung finden sich die Hauptscheinwerfer wieder, die ausgehöhlt sind und mit kristallklaren Gläsern ausgestattet werden. Die dünnen Kettenbleche überdecken nur die hinteren Hälften der Ketten. Auf den Kettenblechen finden die Halterungen der U-förmigen Rahmenantenne Platz. Die Antenne ist sehr dünn, also beim Abtrennen vom Spritzling Vorsicht walten lassen, besonders beim hinteren Teil der Antenne.

Der Turm besteht aus dem Drehring, 2 Turmhälften und dem Turmdach. Auf das Turmdach kommen 2 Optikausblicke. Es gibt wie beim Original keine Dachluken, sondern nur je eine links und rechts. Diese seitlichen Luken können auch geöffnet angebaut werden, sodass man hineinschauen kann, was sich auch lohnt, denn der Turm hat so etwas wie eine Inneneinrichtung. Leider gibt es keine Gegenstücke zu den Optikausblicken, aber die Kanone hat Verschlussblock, Abweiser, Hülsenanschlag und -sack. Auch das MG-Hinterteil ist ausgestaltet mit MG-Gehäuse, Griff und Hülsenfangsack und wird mit einem Trommelmagazin vervollständigt. MG und Kanone stecken in der höhen-beweglichen Rohrwiege, auf die eine große Blende aufgesetzt wird. Der vordere Teil des Kanonenrohres ist halb hohl. Die andere Hälfte wird aufgeklebt, wodurch die Kanonenmündung entsteht. Das MG bekommt noch seine Mündung mit einem kleinen Blendenkragen.

Die Decals sind seidenmatt ohne Trägerrand und mit dünnen Trägerfilm. Es gibt nur 3 schwarz-weiße Balkenkreuze, die als Option angegeben sind, aber gemäß den wenigen Fotos, die es vom Leichttraktor gibt, werden sie eigentlich gar nicht gebraucht. Der Lackierungsvorschlag besteht aus einer 3-farb Tarnung (Sand, Grün, Braun) und soll einen Prototyp von 1930 darstellen.

Die 16-seitige Bauanleitung im A4 Format ist hauptsächlich in schwarz-weiß mit farbiger Bemalungstafel gehalten. Kurze Beschreibungen oder Anleitungen sind in kyrillisch und in englisch gehalten. Die erste Seite startet mit der Kurzgeschichte, den technischen Daten des Leichttraktors und den benötigten Farben. Es gibt Farbnummern für Revell und Tamiyafarben. Die großformatige Teile- und Spritzlingübersicht zieht sich von Seite 2-3. Der Bau des Fahrzeugs wird in 52 sinnvoll aufgeteilten, leicht verständlichen Schritten erklärt. Das letzte Bild zeigt das fertige Fahrzeug, gefolgt von der Bemalungsanleitung.

Klein, aber fein! Sicherlich wird der Leichttraktor als Zwischenglied auf dem Weg zur Panzerwaffe von vielen begrüßt. Zum kleinen Preis von 25 – 27 Euro in Deutschland großes Kino!

Muster bereitgestellt von:


http://www.modellbau-koenig.de

   Kurz-Übersicht:
   Art.Nr:
   Art des Artikels:
   Material:
   Maßstab:
   Erschienen:
35330
Komplettbausatz
Spritzguss
1:35
April 2019
Hersteller:
Land:
Preis bei
Erscheinen:
ICM
Ukraine

ca.26 Euro

   Geeignet für:


   Preis/Leistung:


   Gesamteindruck:




  
  Review von:
  Frank Krause


Fotos:









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