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IBG liefert mit der Art. Nr. 72079 den Scammell Pioneer SV/1S im Maßstab 1/72.

Das Deckelbild lässt mich stutzen – ein Brite mit deutschen Soldaten? Und tatsächlich befinden sich im Bausatz auch passende Decal. Eine Instandsetzungseinheit an der Ostfront, irgendwann zwischen 1941 und 1943. Diese Fahrzeuge stammen vom Britischen Expeditionskorps, das eine Menge Großgerät in Dünkirchen zurücklassen musste. Die Scammel hatten eine 3-Tonnen-Seilwinde und konnten 450 Kg heben. Da der Pioneer auf hohe Zugkraft ausgelegt war, um damit havarierte Panzer etc. im Gelände bewegen zu können, ging dies zu Lasten der Höchstgeschwindigkeit.

Der Bausatz umfasst 6 Spritzlinge und je eine Ätzteilplatine, Klarsichtfolie, Draht und Decalbogen. Das Ganze liegt in einem farbigen Stülpkarton. Die Anleitung zeigt uns zunächst eine Tabelle einiger gängiger Farbenhersteller und die Übersicht der vorgenannten Teile. In 34 Baustufen führt der Bauplan zum fertigen Modell. Die einzelnen Schritte sind klar bebildert, gut lesbare Teilenummern und Pfeile, die den richtigen Weg weisen. Anhand zweier Farbtafeln wird dann neben der Deutschen auch eine britische Pioneerversion vorgeschlagen.

Die ersten Baustufen behandeln die Vorderachse mit einer schönen detaillierten Blattfeder. Es folgen der Tank mit Tankdeckel, Kühlergrill und Motor. Die Räder haben ein feines Profil. Auch der Zahnkranz der Seilwinde und die Umlenkrollen sind fein gegossen. Die Trommel für das Seil ist in einem Kasten befestigt, der zudem die Übersetzung und Kurbel enthält. Der Rahmen für das Fahrwerk besteht aus zwei Längsträgern, mehren Querholmen und den beiden Blattfedern für die zwei Hinterachsen sowie einer vorderen und hinteren Blattfeder nebst Abschlepphaken und Umlenkrollen. Hierfür werden auch PE-Teile verwendet. Im weiteren Verlauf der Bauanleitung wird der Rahmen um eine Halterung für Holzbohlen ergänzt, erhält neben einem Druckbehälter den Tank sowie Motor und Getriebe. Alle Teile haben feine Details und sind eben als das zu erkennen, was sie darstellen sollen. Mit der Montage der Achsen und Kardanwelle ist der Unterbau abgeschlossen. Im Schritt 17 beginnt die Fahrerkabine. Die Rückwand wird zunächst mit Fenstern, Kasten und Infanteriewaffen bestückt. Hier ist jedoch für die deutsche Version kein Karabiner 98 vorhanden, sondern eindeutig die Lee-Enfield. Die Frontscheibe ist durchbrochen und nimmt die Vorderscheiben auf. Mit PE-Teilen wird der Innenraum mit Lenkrad, Handbremse und Schalthebel etc. verfeinert. Der Fußboden hat eine Bretterstruktur. Die Metallübergänge zeigen feine Nietenreihen. Diese sind auch an den Außenseiten der beiden Türen zu finden. Das Dach, die beiden seitlichen Motorklappen, die Motorhaube, Kotflügel und Räder komplettieren den vorderen Aufbau.

Es fehlt noch die Ladefläche. Zuerst sind die Träger der Seilwinde beweglich, teilweise mit PE-Teilen, zusammenzubauen. Auf der Plattform ist die Seilwinde, zwei große Staukästen und eine Abschleppstange anzubringen. Die Holzbereiche sind als solche erkennbar und haben zwar keine Maserung, aber dafür eine leicht raue Oberfläche. Alles in allem ein sehr feiner Guss. Die Unterseite der Ladefläche wird mit Verstärkungen und Schutzblechen vervollständigt. Hinzu kommt eine 2fache Handkurbel für den Ausleger der Seilwinde. Der Haken besteht aus einem PE-Teil und hängt am beiliegenden Draht. Letzterer ist durch die gesamte Länge des Auslegers bis zur Seilwinde zu ziehen.

Alle Bauteile sind frei von Auswerfermarken und haben nur kleine Angüsse. Die PE-Teile sind ebenfalls mit kleinen Stegen am Rahmen befestigt.

Die Decals beschriften das Modell als ein Fahrzeug der 1st Armoured Divsion in Frankreich oder einer unbekannten deutschen Instandsetzungseinheit in Russland.

Mein Fazit: Die feinen Details des Modells gefallen mir sehr gut und überraschen nicht nur beim Deckelbild. Eine sehr schöne Version eines deutschen Beutefahrzeugs.  


   Kurz-Übersicht:
   Art.Nr:
   Art des Artikels:
   Material:
   Maßstab:
   Erschienen:
72079
Komplettbausatz
Spritzguss, PE
1:72
März 2021
Hersteller:
Land:
Preis bei
Erscheinen:
IBG
Polen

ca.15 Euro

   Geeignet für:


   Preis/Leistung:


   Gesamteindruck:




  
  Review von:
  Ralph Sommer




Fotos: