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IBG Models 35016 - Bedford QLT Troop Carrier

Das Original:

Der Bedford QLT der gleichnamigen Firma Bedford gehörte zu einer Reihe von 3 to. Lkws, die zwischen 1941 und 1945 hergestellt und von den britischen Streitkräften im 2. Weltkrieg einsetzt wurden. Der QLT war die Version des Truppentransporters. Dazu war die Ladefläche verlängert worden, hatte entsprechende Bestuhlung / Sitzbänke für die Soldaten und zusätzliche Seitentüren erhalten. Statt einer Heckklappe gab es 2 seitlich schwenkbare, große Türen. Die Verlängerung der Pritsche hatte zur Folge, dass Ersatzrad und Tank, die sich z.B. beim QLD zwischen Fahrerhaus und Pritsche befanden, unter diese verlegt wurden. Mit seinem 72 PS (54 kW) Benzinmotor konnte er bis zu 30 Soldaten in voller Ausrüstung transportieren. 

Der Bausatz:

Britische Lkws des zweiten Weltkrieges führten bisher ein Stiefmütterchen-Dasein. Meist nur als Resin Modelle erhältlich oder als uraltes Spritzgussmodell, das scheinbar nur den Karton, nichts aber seine Teile änderte. IBG Models hat sich des Bedford QL angenommen und kommt gleich mit einer Serie um die Ecke. Den Anfang hatte der Bedford QLD gemacht. Nun folgt der "gestreckte" Bruder QLT als Truppentransporter.

4 graue und ein klarer Spritzling teilen sich wie folgt auf:
-          A (1x): Teile des Fahrerhauses, Federung, Pedale, Schalthebel, Teile der Achsen, Lenkgestänge, Auspuffrohre
-          B (1x): Motor, Kühler, Fahrer-/Beifahrersitz, Räder
-         G (1x): Rahmenlängsträger, Pritschenboden, -seitenwand, -frontwand, Teile der Mittelsitzbank, Rückenlehnen dafür, Seitensitzbank, Stützstreben, Teil der Ersatzradhalterung
-      H (1x): Rahmenlängsträger, Pritschendach, -seitenwand, -hecktür, Teile der Mittelsitzbank, Tanks, Seitensitzbank, Stützstreben, Teile der Ersatzradhalterung
-          Klarsicht-Spritzling (1x): Fenster für Fahrerhaus

Den Klarsichtspritzling und A und B kennt man schon aus dem QLD Bausatz, nur das einige Teile davon wie z.B. Rahmenlängsträger und Tank für den QLT nicht gebraucht werden. Die überzähligen Scheiben deuten darauf hin, dass man (hoffentlich bald) auch die Funkausführung QLR erwarten kann.

Die Teile aus mittelgrauem Plastik sind sauber ausgespritzt, ohne Grat und Versatz. Die Auswerfer sind meist auf den Spritzrahmen platziert. Einige wenige sind auf Teilen zu finden, aber so platziert, dass sie auch ohne Verspachteln nach dem Zusammenbau nicht mehr stören würden. An den Teilen B79 und B80 sind leichte Sinkstellen zu sehen.

Die Hauptkomponenten des Fahrerhauses finden wir am Spritzling A. Die Türen sind an den Seitenteilen fest angegossen. Das gleiche gilt für das Kühlergitter an der Frontseite. Es sieht gut aus, aber hier hätte dem QLT doch ein Ätzteilgitter besser zu Gesicht gestanden. Als Dach ist für den QLT nur das mit der runden Öffnung vorgesehen, auch wenn das geschlossene Dach auch vorhanden ist.

Die Federpakete der Blattfedern sind gut dargestellt, ebenso die Trittstufen auf den Kotflügeln der Vorderräder. Die Teile der Vorderachse verraten uns durch ihr Aussehen, dass ein Lenkeinschlag modellseitig nicht vorgesehen ist. Selbst ist der Modellbauer. Pedale und Schalthebel machen sich gut. Der Feuerlöscher ist einfach gehalten, aber akzeptabel. Er verschwindet hinter dem Fahrersitz ohne weitere Aufmerksamkeit zu erregen. Die Gelenkköpfe der Kardanwellen kommen gut zur Geltung. Das Auspuffendrohr ist am Ende angeschrägt, aber leider nicht aufgebohrt.

Die auffälligsten Teile am Spritzling B sind die Radhälften. Eine Hälfte jeweils mit, die andere Hälfte ohne die Felge. Besondere Hingucker sind die Aufdrucke wie z.B. Hersteller "AVON" und Größenangaben "11.00-20" etc. Die Schrauben sind sauber gestaltet. Beim Ersatzrad sind die Schraubenlöcher bereits aufgebohrt. Die beiden Rahmenlängsträger und der große Tank an diesem Spritzling werden nicht gebraucht. Die Federdämpfer der Vorderachse (B73, B74) bestehen aus 2 aneinanderhängenden Zylindern mit einem langen Hebelarm und sind sauber ausgearbeitet. Die Zwillingsbrüder (B79, B80) an der Hinterachse mit dem kürzeren Hebelarm weisen leider an der Nahtstelle zwischen den beiden Zylindern grad an der Außenseite leichte, aber nicht zu übersehende Sinkstellen auf. Die meisten Teile des Motors, der Kupplung, des Kühlers und Teile des Schaltgetriebes sind hier zu finden. Sauber und schön gestaltet ist es schade, das alles unter dem Fahrerhaus verschwinden zu lassen. Der Fahrerhausboden ist leider einteilig und erlaubt eine Wartungsszene nicht.

Was den QL zum QLT (Troop Carrier - Truppentransporter) macht, finden wir an den Spritzlingen G und H. Als Ersatz für die nicht benötigten Längsträger des Spritzlings B gibt es hier die verlängerte Version. Der Pritschenboden besteht aus einem großen Stück mit Hinterradkästen und Querträgern bereit s angegossen, welches einem einige Arbeit spart, ohne die Detailtreue zu vermindern. Auch die Seitenteile bestehen (leider) aus einem Stück, denn die Seitentüren sind geschlossen angegossen. Gleiches gilt für die zweiflügelige Hecktür, aber hier kann man mit einem geschickten Schnitt die Türen trennen und ggfs. geöffnet anbauen. Die beiden seitlichen Sitzbänke bestehen aus der einteiligen Sitzfläche, einem ebensolchen Rückenpolster, das an die Seitenwand geklebt wird und 4 Stützstreben. Für die kleinen Seitentüren gibt es Extrasitze, Polster und Stützen. Die lange Mittelsitzbank wird interessant durch die versetzte Anordnung der Rückenlehnen. Man wird beim Bau sicherlich aufpassen müssen, die Rückenlehnen im richtigen Winkel und gleichmäßig auf die Sitzfläche zu bekommen. Ebenso groß wie der Pritschenboden ist die Plane. Sie besteht eigentlich nur aus dem Dach mit hochgerollten Seitenplanen, wie es wohl oft im Einsatz üblich war. Das Dach ist sehr glatt ohne Stoffstruktur und ruht auf 8 dünnen Streben. Der Pritschenboden erhält noch die Schmutzfänger mit ihren Stützstreben für die Hinterräder und Trittstufen für die Seitentüren und 2 weitere für das Heck. Dazu kommt die Ersatzradhalterung (mit dem Ersatzrad), ein großer Staukasten und links und rechts je eine Kanisterhalterung für je 2 Kanister (die leider nicht zum Umfang des Bausatzes gehören). Statt des einen Kraftstofftanks zwischen Fahrerhaus und Pritsche hat der QLT zwei Tanks, die sich links und rechts unter der Pritsche am Rahmen wiederfinden.

Für folgende 3 Fahrzeuge liegen Decals bei:
-          Bedford QLT des 5. Btl. Coldstream Guards der 32. Guards Brigade der Guards Armoured Division, Holland 1944
-          Bedford QLT des Podhalanian Rifle Btl. der 1. polnischen Armoured Divison, Normandie im Sommer 1944
-          Bedford QLT des 1. Btl. Suffolk Regiment der 8. Infantry Brigade der 3. Infantry Division, Normandie im Juni 1944

Leider gibt es wieder keine Decals für das Armaturenbrett und Instrumente. Dafür sind die vorhandenen erfrischend seidenmatt ohne Trägerrand.

Die 20-seitige Bauanleitung im A4 Format ist in schwarz-weiß gehalten. Kurze Beschreibungen oder Anleitungen sind in polnisch und in englisch gehalten. Die erste Seite startet mit den benötigten Farben und gibt Farbnummern für Valejo Model Air und Valejo Model Color an. Die großformatige Teile- und Spritzlingübersicht zieht sich von Seite 1-5. Alle Teile sind deutlich erkennbar. Schnell hat man überprüft, ob sich alles dort befindet, wo es sein soll. Der Bau des Fahrzeugs wird in 36 sinnvoll aufgeteilten, leicht verständlichen Schritten mit ausreichend großen CAD-Zeichnungen erklärt. Einzelne Baugruppen, die in einem späteren Bauschritt verbaut werden, erhalten eine weiße Nummer in einem Dreieck. Bei Verwendung der Baugruppe erscheint das Dreieck wieder, dann in schwarzer Schrift. Am Ende der Bauschritte gibt es noch 1 Zeichnung des fertigen Modells. Die Anbringung der Decals und die Bemalungsanleitung von 3 Fahrzeugen finden wir auf den letzten Seiten.

Viel Licht, ein wenig Schatten, möchte ich da sagen. Separate Türen wären toll gewesen, ebenso ein anderer Kühlergrill. Von der Gesamtansicht her gefällt mir der QLT aber sehr und wird zu einem Schmuckstück werden.

Im Handel bezahlt man ca. 27,- bis 30,- EUR.








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