Import nach Deutschland durch: Gecko Models 35GM0019 - British ATMP WMIK (Airborne) Das Original: Die britischen Streitkräfte nutzen das ATMP (All Terrain Mobility Platform) seit 1968, um verschiedene logistische Aufgaben innerhalb ihrer Luftstreitkräfte, der Royal Artillery, der Royal Airforce, der Royal Marines und des Verteidigungsministeriums zu erfüllen. Das Fahrzeug wurde aus den Folgen der während des Falkland-Konfliktes gewonnenen Erkenntnisse entwickelt, insbesondere aufgrund mangelnder Geländemobilität für leichte Streitkräfte, deren Nachschub und Artillerieunterstützung. Es ist ein einfaches, aber sehr effektives Design, luftverladbar, amphibisch, mit niedrigem Bodendruck und Allradantrieb, das es ermöglicht, unwegsames Gelände zu durchqueren, während bis zu acht Soldaten (und zwei Besatzungsmitglieder) oder eine Standard-NATO-Palette oder andere Lasten befördert werden. Unter arktischen Bedingungen können Ketten für verbesserte Mobilität angelegt werden. Der ATMP hat eine sehr gute Nutzlast von bis zu 1600 kg. Mit dem Gabelstapler-Palettenanhänger oder dem selbstladenden leichten Palettenanhänger können weitere 400 kg gezogen werden. Außerdem kann das 105-mm Leichtgeschütz L118 und das Flugabwehrraketensystem Rapier gezogen werden. Zum einfachen Be- und Entladen kann auch ein Kran angebaut werden. ATMPs können für verschiedene Einsätze konfiguriert werden, einschließlich Truppentransport, Munitionsträger, Kraftstofftransporter / Pumpe mit luftverlastbaren Treibstoffblasen, Medvac und durch die WMIK-Waffenhalterungen kann es mit 12,7-mm- und 7,62-mm-Maschinengewehren oder MILAN-Panzerabwehr ausgerüstet werden als System für die Feuerunterstützung. Das ATMP hat im Kosovo, im Irak (beide Konflikte) und in den frühen Stadien Afghanistans gedient und wurde 2010 ausgemustert. (Quelle: Bauanleitung Gecko Models)Der Bausatz: Der bewaffnete ATMP ist bereits der vierte aus der Reihe von Gecko Models. Im 330 x 190 x 90 mm großen, stabilen Karton mit Klappdeckel und Überkarton finden sich 35 hellgraue, 1 Klarsichtspritzling, eine Wanne, 2 PE-Platinen, 7 Plastikreifen, 6 mittelgraue Spritzlinge für Figur und Zubehör, 1 Decalblatt und die Bauanleitung. Die Qualität der Spritzlinge ist einwandfrei. Die Teile kommen ohne Versatz oder Sinkstellen. Details sind scharf herausgearbeitet. Nur an ein paar Munitionskästen ist etwas feiner Grat zu sehen. Die wenigen Klarsichtteile sind kristallklar und schlierenfrei. Der Kratzer auf dem einen Spiegelglas kommt wahrscheinlich vom Transport, da mich die Spritzlinge ohne die übliche Klarsichttütenverpackung erreichte. Eine Anzahl an PE-Teilen ist zu verbauen. Hier sehe ich eine Diskrepanz zwischen PE-Platine und der Bauanleitung, besonders bei den Waffengurten. So klein das Fahrzeug auch ist, hat es doch viel zu bieten. Die Wanne besteht aus einem Stück. Sie ist bereits mit Nietenreihen versehen und den Lagern für die großen Räder. Jedes der sechs Räder besteht aus den Laufflächen mit Stollenprofil, Felgeninnen- und -aussenring, geschützten Ventilen (hatte ich erst für Auswuchtgewichte gehalten), Achsnaben für die gelenkten Räder und Felgeninnen- und aussenseite mit angegossenen Reifenflanken. Auf den Flanken sehen wir sehr schön in erhabenen Buchstaben den Hersteller und Reifenangaben. Drei der sieben Laufflächen sind mit Römisch-I, die anderen vier mit Römisch-II, aber ich sehe an den Teilen selbst keinen offensichtlichen Unterschied. Vermutlich ist Römisch-I für die ungelenkten Räder und Ersatzrad gedacht, Römisch-II für die gelenkten Räder. Die Bauanleitung geht nicht darauf ein und, wie gesagt, kommen mir die Laufflächen untereinander austauschbar vor. Am Ende sieht man es dann beim Bau. Die Radachsen sind alle drehbar zu montieren, d.h. die Räder werden rollen können. Bei den vier gelenkten Rädern kommen noch Drehgelenke und das Lenkgestänge dazu. Aus meiner Sicht wird man aber keinen Lenkeinschlag darstellen können. Wenn auch die Fahrscheinwerfer hohl sind und Klarsichtgläser bekommen, sind die Rücklichter und Blinker aus Vollplastik. Die Rücklichter werden in ein U-Profil gesetzt, das aus PE noch gebogen werden muss. Auch die Schmutzfänger sind aus dünnen PE-Flächen. Vorn in die Wanne kommt ein Mitteltunnel mit feinen PE-Lüftergittern, hinter die die Kühler gesetzt werden. Das Wannenoberteil hat an den seitlichen Rändern hervorstehende Zapfen. Um ein Abbrechen der Zapfen beim Transport des Bausatzes zu verhindern, hat Gecko Abstandshalter auf die Rahmen rund um das Bauteil gesetzt - eine gute und sinnvolle Sache. Im vorderen Bereich der Wanne finden alle Bedienelemente und Armaturen für den Fahrer Platz. Pedale, Schalthebel, Lenker - alles da. Für die Armaturen gibt es reichlich Decals in Form von Tachometer, Anzeigen und Bedienungshinweisen. Die Sitze für Fahrer und Beifahrer sind glaubhaft strukturiert. Sie bekommen Hosenträgergurte aus PE. Hat beim ersten ATMP Bausatz noch das Riffelblech gefehlt, ist es hier aus PE-Teilen dabei. Die Abdeckung der Front hat etwa mittig eine Öffnung, die mit einem feinen PE-Gitter geschlossen wird. Hinter die beiden Sitze kommt die Motorabdeckung. Auch hier bringt man an den Seiten PE-Gitter der Motorlüftung an. Zwei L-Profile aus PE auf der Abdeckung nehmen ein Gestell mit vier cal.50 Munitionskästen auf. Vor der rechten Motorlüftung bringt man aus PE, U-förmig gebogen, ein weiteres Gitter an. Neben die Vordersitze kommen je zwei 7,62-mm Munitionskästen auf PE-Platten, mit PE-Gurten gesichert. Leider wurden die entsprechenden Nummern der Gurte in der Anleitung vergessen. Hinter die Motorabdeckung kommt ein einzelner Sitz im Stil der beiden Vordersitze. Er dient wohl der cal.50-MG-Bedienung als Sitz, bzw. als Standfläche bei Bedienung des MGs. Der Fußraum des Schützen wird mit einem Riffelblech aus PE ausgekleidet. Nach hinten wird der Fußraum mit einer Heckklappe verschlossen, die im Prinzip auch geöffnet angebaut werden könnte. An dieser Heckklappe werden außen eine Anhängekupplung und eine Halterung für das Ersatzrad angebracht. Laut Bauanleitung könnte man das Ersatzrad auch wahlweise in den Fußraum legen, aber ich halte die Anbringung an die Halterung für die bessere Wahl. Quer über das Heck kommt ein Rahmen aus Plastikteilen, der Behälter aufnimmt. Acht Spanngurte aus PE, die der Ladungssicherung dienen, werden angebracht. Diese Gurte erhalten Spannratschen aus Plastik. Der wohl komplexeste Bereich dieses ATMP ist wohl das Gestell für das cal.50 MG. Es besteht aus mehreren Gestängeteilen, die alle entsprechend zusammenfinden wollen und dem Drehring für das MG. Das Gestänge wird mit etlichen Zurrösen aus PE verfeinert. Der Drehring bekommt zwei Rückenpolster für den Schützen und zwei Schwenkgriffe. Seitlich im hinteren Bereich des Gestänges werden Kanisterhalterungen angebracht. Sie nehmen rechts drei feine Wasserkanister (mit entsprechender, eingeprägter Beschriftung und links drei Kraftstoffkanister auf. Ich bin mir zwar bewusst, dass die britische Armee Traditionen pflegt, aber dass sie deswegen Kraftstoffkanister der Wehrmacht nutzt, halte ich doch für unwahrscheinlich, aber dennoch sagen die eingeprägten Buchstaben das aus. Über die Wasserkanister kommt eine PE-Halterung mit PE-Gurten für zwei weitere 7,62-mm Munitionskästen. Das Biegen der Halterung wird sicherlich etwas Erfahrung mit PE erfordern und auch etwas Geduld. Gleiches gilt für die Halterung des cal.50-Gurtkastens, der auf der Drehringplattform links hinter den Schützen kommt. Hinten rechts ans Gestell kommt eine Halterung mit vier Nebelwurfbechern. Das cal.50-MG und seine Halterung besteht aus 16 Teilen. MG-Gehäuse und Lauf sind gut getroffen. Ans MG kommt eine Gurtkastenhalterung aus gelochtem PE-Material und PE Haltern. Auch die Front bekommt ein Gestell, dessen Verbindung zum cal.50-MG-Gestell den Überrollrahmen für die Besatzung bildet. Vorn am Rahmen wird eine mehrteilige Seilwinde mit Abdeckung angebracht. Ein weiteres Anschlussteil an das Gestell nimmt das 7,62-mm MG des Beifahrers auf. Es ist nicht schlimm, dass der Lauf des MGs am Spritzling Ba bei meinem Muster beim Transport gebrochen war, denn das benötigte MG liegt in einem Extra-Spritzling bei. Das MG ist sehr schön detailliert und bekommt noch einen Tragegriff und ein eingeklapptes Zweibein. Natürlich gibt es auch für dieses MG eine Gurtkastenhalterung (gelochtes PE), Gurtkasten und PE Halter. Die MG-Aufnahme am Rahmen besteht aus 6 Plastik- und 4 PE Teilen. Auch an der Front werden links und rechts Nebelwurfbecherhalterungen mit je vier Nebelwurfbechern angebracht. Zwei große Rückblickspiegel mit fragilen Haltestangen werden mit Klarsichtspiegelgläsern versehen. Als Zugabe gibt es eine Fahrerfigur. Sie besteht aus Rumpf, zwei Beinen, zwei Armen und alternativen Köpfen, einer mit aufgesetzter Schutzbrille, einer ohne. Helm, Sprechfunk, Magazin-, Koppeltaschen und eine Pistole im Halfter vervollständigen die Figur. Laut Anleitung soll der Fahrer eine SIG226 bekommen. Da müsste man schon nachrecherchieren, ob man ggfs. auch die beiliegende Glock 17 verwenden kann. Gesichter und Faltenwurf der Kleidung und des Helmüberzugs gefallen mir gut. Die Schutzweste ist ebenfalls gut getroffen. Bei den Decals finden wir auch Uniformabzeichen des Fahrers. Als weitere Ausrüstung spendiert Gecko Models Handfeuerwaffen und Form von L85A2 Sturmgewehren mit verschiedenen Visieren und zusätzlichem Granatwerfer, SIG226 und Glock17 Pistolen ohne und mit Halfter. Magazintaschen und Gelenkschützer gibt es auch. Die Gepäckstücke (Rucksäcke und Taschen) und Helme der Besatzung liegen auch bei. Die Anleitung beschreibt die Anbringung von Tragegurten aus PE an den Sturmgewehren, nur konnte ich diese weder in der Teileübersicht, noch im Bausatz finden. Die Decals bestehen hauptsächlich aus Beschriftungen der Munitionskästen, Anzeigen und Typschildern. Es gibt ein vorderes und hinteres Kennzeichen (schwarz mit weißen Buchstaben/Ziffern) des Fahrzeugs ohne Nennung der Einheit - TZ50AA Für Freunde der alternativen Kennzeichnung gibt es weitere Kennzeichen nur mit TZ und AA als Beschriftung, die wohl für alle ATMP der britischen Armee gleich waren. Die Zahlen kann man sich dann aus dem Decalblatt auswählen. Die farbige Bauanleitung im Querformat hat 24 Seiten. Auf dem Deckblatt finden wir Informationen zum Original in Englisch, Deutsch, 2x Chinesisch und Japanisch. Arbeits- und Warnhinweise, Symbolerklärungen, empfohlenes Werkzeug und Hinweise zur Decalanbringung sind auf Seite 2. Auf Seite 3 gibt es die Teileübersicht. Für den Bau des Fahrzeugs gibt es 24 Bauschritte. Im Schritt 7 wird die Einbringung von 60 Gramm Gewicht in die Wanne angegeben. Ich denke mal, dies dient der Verbesserung des Schwerpunktes, aber sicherlich wird das Model auch ohne das Gewicht auf den breiten Reifen gut zu stehen kommen. Schritt 25 beschreibt die Bemalung des Gepäcks und die Anbringung am Fahrzeug. Schritt 26 zeigt den Bau des Fahrers, Tarnmuster der Uniform und die Bemalung der Handfeuerwaffen und Magazintaschen. Auf der vorletzten Seite gibt es die Bemalungsanleitung des Fahrzeugs mit Farbangaben zu Mission Models Farben und die Decalanbringung. Die letzte Seite zeigt das Fahrzeug von der linken Seite. Von den Unklarheiten mit manchen PE-Teilen finde ich die Bauanleitung gut aufgeteilt und leicht verständlich. Anders als der LARC-V ist der ATMP ein recht kleines Modell, aber mit sehr, sehr vielen und schönen Details. Allein schon „der“ Hingucker, in Verbindung mit den anderen ATMP Modellen und den britischen Soldaten von Gecko Models sicher der Hit! Mein erster ATMP von Gecko, aber die anderen stehen auch schon auf meiner Einkaufsliste. Ich hatte das Glück, ihn jetzt schon beäugen zu können. Alle anderen können ihn auf dem deutschen Markt im Dezember 2021 zu einem Preis um die 32 Euro erwarten.
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