Fine Molds FM54, Type 4 Ho-Ro Das Original: Obwohl Japan in den 30-er Jahren panzertechnisch gut dastand, versäumte man die Weiterentwicklung. So kam es, dass im 2. Weltkrieg die amerikanischen und russischen Panzer den japanischen überlegen waren. Man nutzte vorhandenes Material und schuf Notlösungen. Eine davon war der 1944 entwickelte Typ 4 Ho-Ro, eine 150 mm Haubitze auf einer Selbstfahrlafette.Als Fahrgestell diente das des Typs 97 Chi-Ha, auf das eine Kasematte aufgesetzt wurde, die eine Typ 38 150 mm Haubitze aufnahm, die im Jahr 1905 entwickelt worden war. Der 4-Zylinder Dieselmotor verlieh der Ho-Ro eine Geschwindigkeit bis 38 km/h bei 170 PS (125 kW) Leistung. Seine Besatzung bestand aus 6 Mann. Wegen Rohstoffknappheit wurden nur 25 Ho-Ro produziert, die auf den Philippinen zum Einsatz kamen. Der Bausatz: Fine Molds Bausätze japanischer Panzer sind in Deutschland nicht so einfach zu bekommen wie andere Hersteller. So habe ich mir aus dem Japan Urlaub eine Ho-Ro mitgebracht.Der 340 x 190 x 50 mm große Karton ist vollgestopft. Darin finden wir 8 olivgrüne Spritzlinge, 1 schwarzen und einen Klarsichtspritzling. Dazu kommen eine kleine PE-Platine und ein Decalsheet. Eine 12-seitige Bauanleitung liegt bei.Der Inhalt ist wie folgt aufgeteilt:
Die Teile sind sauber gespritzt, ohne Verzug und Versatz, kaum Grat, keine Fischhäute oder Sinkstellen. Ein wenig erinnern die Spritzlinge von der Aufmachungsart und der Farbe an einen Tamiya Bausatz.Beim Fahrgestell greift Fine Molds auf vorhandene Chi-Ha Teile zurück - Räder, Rollenwagen, Federung kennt man aus anderen Bausätzen, welches aber der Qualität keinen Abbruch tut. Für die Ketten gibt es eine Kombination aus Segmenten und Einzelgliedern. Die Segmente sind bereits mit dem gewissen, typischen Durchhang versehen.Erfreulich ist, das bei dem offenen Kampfraum viel Wert auf die Inneneinrichtung gelegt wurde. In die einzusetzende Bodenplatte sind die Lenkbremsen, Getriebe und Fahrersitz gleich integriert. Dafür gibt es alle Lenk-, Brems-, Schalthebel, Pedale sowie Fahrerseiten- und Rückenlehne separat. Munitions- und Kartuschenkästen sind gleich mit Inhalt gegossen. Es bleibt dem Modellbauer überlassen, ob er die Kästen mit den Deckeln verschließt oder offen lässt. Die Motortrennwand zeigt eine feine Gitterstruktur.Das kurze 15 cm Haubitzenrohr besteht leider aus 2 Hälften. Dafür ist die von vorn einzuklebende Mündung mit Zügen und Feldern versehen. Die Haubitze kann in der Seite und Höhe beweglich gebaut werden. Richt- und Zieloptiken sind vorhanden, ebenso die Kurbelräder zum Richten. Der Kasemattenaufbau besteht aus einzelnen Panzerplatten, deren Zusammenbau niemanden vor Probleme stellen sollte.Während beim Chi-Ha der Kühler durch ein Gräting abgedeckt wird, bleibt er beim Ho-Ro auf gewisse Art offen. Statt dem Gräting wird etwas erhöht eine große Munitionskiste über den Kühler gesetzt. In die Kiste kann man 15 cm Granaten einsetzen und diese offen lassen. Wenn ich mir allerdings den Deckel anschaue, ist dieser mittig mit Scharnieren versehen, so dass man in der Realität jeweils eine Hälfte aufklappen konnte, nur ist der Deckel aus einem Stück gespritzt…An Außenbordwerkzeug sind Schaufel, Spitzhacke, Brechstange und mir unbekanntes dabei. Die Halterungen sind bereits angegossen. Nur der Wagenheber bekommt eine separat zu bauende Halterung.Die großen Auspufftöpfe bekommen Schutzgitter aus PE - die einzigen PE-Teile im Bausatz. Für die Fahrersichtklappe gibt es ein Klarsichtteil, ebenso für die Rückleuchten und das Frontscheinwerferglas. Nette Beigabe - 2 Sake-Flaschen, für die in den Decals sogar Label sind.Die Bauanleitung hat 12 Seiten, und da der Baisatz direkt aus Japan stammt, ist die Geschichte auf 2 Seiten nur in Japanisch. Zumindest beim Rest sind einige englische Übersetzungen dabei. Die Anleitung ist leicht verständlich und erklärt den Bau in 29 Schritten. Die letzte Seite zeigt die Anbringung der Decals, den Bemalungsvorschlag und eine Farbliste mit Nummern von GSI Creos Mr. Color, GSI Creos wasserläsliche Farben, GSI Creos Acryl John und Tamiya.Es liegen Decals für 2 Fahrzeuge der gleichen Tarnbemalung (und 2 Sake-Flaschen) bei:
Ein schöner Bausatz der hier zu Lande wahrscheinlich kaum bekannten, japanischen Selbstfahrlafette. Die Inneneinrichtung und die Ketten geben dem Bausatz ein gewisses Etwas.Der Ho-Ro hat mich umgerechnet 29 Euro gekostet, aber auf dem normalen Vertriebsweg (sofern der Bausatz Deutschland erreicht) wird wohl noch einiges dazu kommen.
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