Ausgepackt-Archiv


So da ist er also, der lang angekündigte frühe Jagdpanzer 38(t) Hetzer von Eduard mit Nummer 3711. Im Vorfeld wurde ja einiges über den Bausatz geschrieben. Wollen wir doch mal sehen ob er hält was er versprochen hat.

Zunächst fällt die große Schachtel mal auf, die sich beim öffnen als randvoll gefüllt herausstellt. In dieser befinden sich, 11 Spritzgussrahmen im hell-beige farbenem Plastik, 1 Spritzling mit den Klarsichtteilen für die Sichtblöcke, 2 Decalbögen und ein Bögen mit Aufklebern für das Instrumentenbrett. Weitere Highlights sind ein PE-Bogen, ein Satz Eduard-Mask für die die Laufrollen und ein Figurensatz bestehend aus 4 Figuren. Abgerundet wird das ganze durch eine farbige Bauanleitung, die man angesichts von 24 Seiten Stärke wohl als Anleitungsheft bezeichnen darf.
Ich habe den Bausatz bereits angefangen und kann deshalb etwas über den üblichen Rahmen eines Ausgepackt hinausgehen. Der Bausatz besteht eigentlich aus vielen kleinen Bausätzen im Bausatz. So sind sehr viele kleine Bauteile enthalten, die z.B. das bauen des Geschützes zur absoluten Frickelarbeit werden lassen.
Die Teile selbst sind in aller Regel sehr gut detailliert, was besonders auf die Kleinteile zutrifft. Was auffällt ist die Tatsache, das obwohl es sich um einen brandneuen Bausatz handelt, die Teile nicht frei von leichtem Versatz sind und das bei einigen Teilen Versäuberungsarbeit anfällt. Das Plastik selbst erweist sich bei der Verarbeitung teilweise als etwas zu weich.
Groß angekündigt war für den Eduard Hetzer eine komplette Inneneinrichtung samt Motor. Hier enttäuscht der Bausatz nicht. Der Zukauf von After-Market Produkten für die Darstellung eines kompletten Hetzers kann man sich also sparen. Es ist allerdings anzumerken, das besonders die Motorausstattung eher etwas rudimentär ausfällt. Für den Innenraum ist soweit alles vorhanden, Getriebe, Fahrerplatz + Bedienelemente, Munitionshalterungen samt Granaten, Funkgeräteausstattung usw. Bei den Munitionshalterungen stört allerdings das die Granaten haltlos im Gestell stehen. Nachdetaillierung tut hier also Not. Der Bausatz bietet einige Variationsmöglichkeiten, so sind verschiedene Umlenkrollen und zwei Arten des Geschützes vorhanden.
Die Bauanleitung bietet 4 Bemalungsvarianten mit den entsprechenden Decals. Leider haben sich auch hier einige kleine Fehler eingeschlichen. Erfreulicherweise handelt es sich im Bausatz um die für einen frühen Hetzer benötigten Laufrollen (Nietenanzahl), dafür sind einige andere Details leider nicht korrekt wiedergegeben. So sind auf dem Dach z.B. die Pilze für den Behelfskran angegossen, welche bei den frühen Varianten noch nicht angebracht waren. Diesen Fehler kann man natürlich schnell beheben, nur leider ruiniert man sich dabei einige Details wie Nieten und Schweißnähte, die man im nachhinein korrigieren muss. Alles in allem handelt es sich hier sicherlich um einen sehr guten Bausatz, der aber leider auch kleine Schwächen aufweist.
Lohnt sich nun also die Anschaffung des Eduard Hetzers, zumal dieser mit ca. 50,- Euro sicherlich kein Schnäppchen darstellt und Dragon bereits vor einiger Zeit mehrere Hetzer Varianten als Modell herausgebracht hat?
Hierzu von mir eine differenzierte Antwort. Lohnenswert für alle die einen Hetzer mit möglichst vielen geöffneten Klappen und Luken darstellen wollen. Zwar ist der Verlinden Innenraum- und Motorset um einiges besser ausgestattet aber alles in allem auch zu einem ungleich höherem Preis. Wer einen Hetzer geschlossen darstellen möchte ist mit dem Dragon Bausatz der nur mit ca. 30,- Euro zu Buche schlägt sicherlich nicht schlechter bedient. Für den Eduard Hetzer sprechen dann Variationsmöglichkeiten. Persönlich bin ich etwas von den Plastiksegment-Ketten und dem fehlen einen Alu-Rohres enttäuscht. Zumindest letztes kann man für diesen Preis doch eigentlich erwarten.
(Review von Frank Plag / Photos von Walter Pieczyk)


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