Mit der Nummer 6950 kommt von Dragon nun der Tiger I early production auf den Markt.
Wieder mal ein Tiger ... ja, man kann es kaum verhehlen, aber Dragon bringt nach gefühlt 100 Tigern noch einen weiteren. Aber machen wir uns nichts vor - wenn sich was verkauft, dann doch Tiger UND viele von den vorherigen Bausätzen sind derzeit nicht mehr erhältlich.
So haben wir nun also einen frühen Tiger und im speziellen eine Darstellung vom Kampf um Kharkov.
Der Karton beherbergt 21 graue und einen transparenten Spritzling, sowie die Unterwanne, den Turm, zwei DS Ketten, eine PE Platine, 4 PE Gitter und ein Decalbogen. Die Teileübersicht in der Anelitung offenbart es bereits - hier gibt es wieder mächtig Futter für die Ersatzteilkiste.
Wie von Dragon gewohnt, ist die Spritzgussqualität von beste Qualität mit fehlerfreiem und knackig scharfem Guss der Teile und Details und das muss man Dragon lassen - was Details und Spritzgussqualität ist, haben sie bereits von 20 Jahren Maßstäbe gesetzt und haben auch heute noch nichts davon verloren - auch wenn andere Marken da jetzt auch deutlich aufschließen.
Die Unterwanne ist einteilig in die die Schwingarme für das Laufwerk einzeln eingesteckt werdn und nicht beweglich bleiben. Obtional kann man die Darstellung der Drehstäbe im Inneren einkleben - so richtig Sinn macht das aber nur, wenn man halbwegs eine Inneneinrichtung einbaut um diese dann sehen zu können.
Die Laufrollen sind die typischen frühen Laufrollen des Tigers mit Gummibandagen. Diese sind wunderbar fein und sauber gespritzt mit den verschiedenen Innen- und Aussentypen der Räder. Die Darstellung mit den Radmutternbolzen und Schweißnähten ist wirklich ausgezeichnet und sehr fein. Auch die Herstelleraufdrucke auf den Gummibandagen sin wirklich ultrafein und gelungen - und erstaunlicherweise hat man hier mal einen anderen Hersteller als immer nur Continental - hier hat Dragon nun Bandagen von Fulda - bzw. geht Dragon hier auf Nummer sicher und hat "EULDA" aufgedruckt - mit einem kleinen Schnitt mit dem Skalpell hat man dann aber den richtigen Hersteller drauf.
Die Ketten sind die durch Dragon bekannt gewordenen DS-Ketten. Man mag sie lieben oder hassen, Fakt ist, dass der Guss und die Details der Kette über jeden Zweifel erhaben sind. Die Details sind sauber und scharf wie man es von so weichem Material gar nicht erwarten würde. Selbst die Führungszähne sind alle bereits dran und durchbrochen. Die Ketten sind also einteilig und einfach aufzuziehen - und da DS, sind diese auch mit normalem Plastikkleber zu verkleben, was absolut von Vorteil ist. Den Durchhang des oberen Kettentrums muss man durch aufkleben auf die Laufrollen nachstellen - bei Panther und Tiger ist das aber durchaus machbar - bei Laufwerken mit Stützrollen hingegen sind solche DS Ketten nicht empfehlenswert.
Die Heckplatte ist recht detailliert und mit recht vielen Anbauteilen unter anderem den frühen Auspuffrohren und den Abdeckblechen, die als Plastikteile beiliegen. Die Seitenteile der Oberwanne liegen einzeln bei zum Aufkleben auf die Basis - die Aussenseite muss dann je nach Ausführung ein bisschen in Details verändert werden.
Im hinteren Innenraum werden die Lüfter und Kühler verbaut, die man ggf. durch die Lüftergrätings des Motorraums sehen kann - sehr schön und detailliert - fast zu schade zum verstecken. ;-)
Die Oberwanne wird mit einer einteiligen Deckplatte abgeschlossen. Die Motorraumplatte und hinteren Grätings werden noch einzeln eingesetzt. Für die Lüftergrätings hat Dragon fein geätzte und optisch sehr ansprechende PE Gitter geigelegt, die zudem einzeln beiliegen - also kein Heraustrennen aus der Platine und versäubern.
Die Luken für Fahrer und Funker sind natürlich offen oder geschlossen baubar.
Die Abschleppseile liegen als gespritzte Plastikteile bei, die schon fertig geformt nur noch aufgeklebt werden müssen.
Und natürlich liegen auch die Feiffel Luftfilter und die entsprechenden Schläche bei, alles aus Spritzguss mit feiner Oberflächenstruktur.
Das Turmgehäuse ist im Prinzip einteilig und wird mit der Deckplatte und der Kanonenblende vervollständigt. Die Schweißnähte am Turm sind wirklich ühänomenal - fein, unregelmäßig, einfach realistisch! Für die Kanonenblende liegen dem Bausatz ein Haufen verschiedener Versionen bei. Das Kanonenrohr selber ist zwar mehrteilig, aber eben nicht aus Halbteilen, die eine unschöne Naht nach sich ziehen würden. Auch die Mpndungsbremse ist wirklich exzellent in einem Stück gespritzt, das nur durch einen Innenring und die vordere Abschlussfläche vervollständigt wird. Sehr sehr schön.
Fürs Turminnere ist die Kanone mit Verschuss und Hülsenfangkorb ausgestattet und wird natürlich höhenbeweglich in den Turm eingebaut.
Die Turmluken lassen sich alle offen oder geschlossen bauen - wobei offen nur bedingt Sinn macht, da im Turm nicht viel zu sehen ist. Die Kommandantekuppel ist vom korrekten frühen Typ.
Der hintere Turmstaukasten lässt sich in 3 Versionen bauen. Die Nebelwurfbecher am Turm sind ebenfalls schön dargestellt und wahlweise mit und ohne Nebelkerzen zu bestücken.
Die Bauanleitung ist im typischen Dragonstil mit den großen und sauberen Zeichnungen - teilweise mit Teilen überladen bzw ein wenig unübersichtlich, insbesondere wenn es darum geht optionale Teile zu verwenden und davon gibt es hier tatsächlich reichlich, sodass man sich da nicht verzetteln darf. Ob sich hier wieder typische Dragonfehler mit falschen oder fehlenden Teilebezeichnungen eingeschlichen haben - das müsste sich dann in einem detaillierten Baubericht zeigen.
Die sauber gedruckten Decals ermöglichen zusammen mit den typischen Bemalungsvorschlägen 5 verschiedene Versionen, wobei es laut Buchstaben eigentlich 6 sein müssten, da es Optionen A-D und F gibt - nur wo ist E? Vier der Farbprofile sind auf einem extra beiliegenden, farbig gedruckten Blatt enthalten:
- Tiger S20, 13./PzRgt. "Großdeutschland", Protopopivka, Kharkiv Oblast, März 1943 in Zweifarbtarnung sandgelb/grün
- Tiger "7", 13./PzRgt. "Großdeutschland", Grayvoron, Belgorod Oblast, März 1943 in Zweifarbtarnung sandgelb/grün
- Tiger "832", 8./PzRgt.2 "Das Reich", Kharkiv, Kharkiv Oblast, März 1943 in sandgelb mit verwaschener Wintertarnung
- 13./PzRgt. "Großdeutschland", Bohodukhiv, Kharkiv Oblast, März 1943 in Zweifarbtarnung sandgelb/grün
- Tiger "1", sPzAbt.502, Mischkino, Leningrad Oblast, Februar 1943 in Zweifarbtarnung grau/weiß
Was bleibt als Fazit - per se ein schöner Bausatz eines frühen Tigers mit reichlich Optionsteilen und toller Qualität. Nicht ganz billig und die DS Kette ist auch nicht jedermanns Liebling, aber am Ende ist die Ausstattung schon toll. Für Anfänger nur bedingt geeignet.