Mit der Nummer 6838 kommt von Dragon nun die Soviet SU-76i auf den Markt.
Die SU-76i ist ein spannendes Gerät, denn es handelt sich um umgebaute russische Sturmgeschütze auf Basis erbeuteter deutscher Panzer III. Richtig spannend wird es, da diese teilweise von der Wehrmacht zurückerbeutet und in dieser Form eingesetzt wurden.
Bislang gab es nur recht schwer erhältliche oder teure Umbausätze - jetzt eilt Dragon mit einem Komplett-Spritzgussbausatz voran - dieser stellt vornehmlich die russische Einsatzversion dar, da die Deutschen nach Rückerbeutung meist noch eine Kommandantenkuppel aufgebaut haben.
Im Bausatz finden wir 10 mehr oder weniger große graue Spritzlinge, eine Unterwanne, zwei Stränge DS Ketten, eine PE Platine und ein Decalbogen.
Insgesamt sind die Teile wieder absolut dragontypisch in exzellenter Qualität sauber gespritzt und mit feinen Details versehen. Die enthaltenen Spritzlinge haben wieder eine Menge zusätzlicher Teile, die nicht benötigt werden ... da freut sich die Grabbelkiste. Der größte Teil der Spritzlinge und Teile kennt man von den zuvor veröffentlichten Panzer III Bausätzen von Dragon.
Die Unterwanne ist einteilig und wird mit den entsprechenden Anbauteilen versehen. Die Wanne stellt eine Ausführung L und früher dar, da die seitlichen Ausstiegluken vorhanden sind. Die Schwingarme und Drehstäbe sind zweiteilig und werden eingesteckt sodass man sie (bis auf erste und letzte Stationen) beweglich gestalten könnte.
Die Laufrollen sind die typischen, bekannten Panzer III Laufrollen mit tollen Details und Aufdrucken auf den Gummierungen - auch wenn es wieder mal die bekannten "CONTINENTAU" Schriftzüge sind.
Die Ketten liegen als 2 Stränge DS Ketten vor - sehr schön detailliert und fehlerfrei gespritzt. Vorteil sit definitiv, dass man diese sehr schnell auf das Laufwerk bekommt und eine grundsätzlich gute Optik hat - zudem lässt sie sich mit normalem Plastikkleber verkleben. Einziges, aber auch großes Manko - bei Laufwerken, wie diesem mit Stützrollen, hat die Kette zwischen diesen einen sichtbaren Durchhang - und der ist mit diesem Kettentyp schwer zu realisieren.
Die Kettenbleche sind einzeln an die Unterwanne anzubauen und weisen ein schönes, scharfes Riffelmuster auf und die entsprechenden Halterungen für Werkzeug und Zubehör.
Das Panzerkastenoberteil muss für den neuen, russischen Aufbau vom Modellbauer selber modifiziert werden und ein Stück der Deckplatte vom Drehkranz nach vorn ausgeschnitten werden - in der Anleitung ist der Bereich gekennzeichnet.
Das Motordeck liegt als einzelteil vor, in das die einzelnen Luken mit den Tropenhutzen eingeklebt werden - das enthaltene Abschleppseil soll laut Anleitung nicht verwendet werden, aber es ist seitens Dragon wirklich extrem schön in seinen Halterungen in Plastik gestaltet. Für die Lufteinlässe seitlich des Motordecks liegen schöne, fein geätzte Gitter aus PE Blech bei.
"Neu" im Bausatz sind tatsächlich nur der komplett neue Aufbau, Kanonenblende und Staukästen. Das Kanonenrohr stammt aus einem der T-34 Bausätze - unglücklicherweise liegt dies in zwei Halbteilen vor, was heutzutage für diese Rohrgrößen doch etwas unzeitgemäß ist.
Dafür sind die Schweißnähte am Aufbau (und auch am restlichen Panzer) und Gussstruktur der Kanonenblende grandios - so sieht realistische, unregelmäßige Gusstruktur aus!
FÜr die Kanone liegt das Innenleben bei mit Verschluss und Anbauteilen. Das ist ganz schön und gibt dem großen Aufbau etwas Innenleben, wenn man die vordere Dachluke offen lässt ... aber es gibt im hinteren Bereich eine sehr große, mehrteilige Luke - und um die offen zu lassen, ist die Innenausstattung so in dieser Form leider doch zu mickrig.
Die Kanone kann so eingebaut werden, dass sie in der Höhe beweglich bleibt.
Als kleiner Zusatz liegen noch die typisch russischen runden Zusatztanks für Treibstoff bei, die auf dem Motordeck installiert werden können.
Die Bauanleitung umfasst 19 Bauschritte. Die Zeichnungen sind im typischen Dragonstil. Die Zeichnungen sind sauber und groß - ein paar Inset Zeichnungen illustrieren detaillierter einzelne Bauteile des Bauschritts. Insgesamt scheint sies ein recht schnelelr Bau zu werden - inwiefern Dragon wieder Fehler eingebaut hat, da wieder Bauteile von verschiednen Bausätzen kombiniert werden, muss sich dann zeigen.
Zur Bemalung gibt es sechs Bemalungsvorschläge in den typischen Dragonzeichnungen.
- Deutsche Beuteversion, Panzerjäger Abt.128, 23.Pz.Div., Dezember 1943 in dunkelgelb mit weiße Wintertarnung
- Russisches 58. Panzer Regiment, Winter/Frühling 1943/44 in khakigrün
- Russische unbekannte Einheit, 1943 in khakigrün mit weißer Wintertarnung
- Russische unbekannte Einheit, 1943 in khakigrün mit großen rotbraunen und sandgelben Flecken
- Russische unbekannte Einheit, 1943 in khakigrün. Mit Spruch "за сталина" ("für Stalin")
Insgesamt ein Bausatz, der zu gefallen weiß und endlich mal wieder ein ungewöhnliches Fahrzeug bietet (wennauh auf Panzer III fahrgestell). Zudem sowohl für Freunde russischer als auch deutscher Fahrzeuge reizvoll.