Mit der Nummer 6609 kommt Dragon mit dem Jagdpanther G2 auf den Markt.
Bis vor kurzem war noch keinem bewusst, dass der Jagdpanther in Versionen G1 und G2 unterteilt war - dank den Recherchen von Jentz & Doyle gibt es nun genauere infos - und Dragon hat nun die spätere G2 Version, die ab Dezember 1944 in der Wannenauslegung des Panther G produziert wurde umgesetzt.
Im Bausatz enthalten sind über 420 Teile an 20 mehr oder weniger großen Spritzlingen, dazu ein Spritzling mit Klarsichtteilen, Unterwanne, zwei DS Ketten, zwei radteile, eine PE Platine und ein kleiner Decalbogen.
Über die Qualität der Plastikteile von Dragon braucht man eigentlich nicht mehr viele Worte verlieren, denn Dragon hat in den letzten Jahren einen sehr hohen Standard an den Tag gelegt mit sauberem Guss und feinen Details, keine störenden Auswerfermarken an Stellen die später sichtbar sind - da macht auch dieser Bausatz keine Ausnahme.
Einige Teile sind von früheren Pantherbausätzen übernommen, andere sind komplett neu. Daher hat man auch hier wieder jede Menge Teile, die nicht benötigt werden und in der Grabbelkiste landen können.
Die Schwingarme werden einzeln in die Wanne eingesteckt und bleiben beweglich, sodass man hier eine bewegliche federung hat - zusammen mit der DS Kette funktioniert das auch. Wo wir gerade beid er Kette sind - diese ist aus dem weichen, klebbaren Dragon DS. Die Detaillierung ist exzellent und sogar mit durchbrochenen Führungszähnen. Einige Führungszähne sind aber durch die Packart in der Schachtel umgeknickt - kann man nur hoffen, dass sich diese über die Zeit und die Führung der Räder am Modell wieder richten.
Die Laufrollen sind ebenfalls ganz ausgezeichnet mit feinen und klaren Details, wie z.B. den Radmuttern. Für das Laufwerk, bzw. Vorgelege und Dämpfer stehen zwei verschiedenen Optionen zur Verfügung - Dragon schweigt sich leider wieder darüber aus wa es mit diesen auf sich hat.
Die Anbringung von Werkzeug ist korrekt an der Heckwanne und auch die Flammvernichter Auspufftöpfe sind im Bausatz enthalten.
Die Oberwanne mit Motordeck entspricht auch der korrekten G2 Auslegung, unter anderem mit der Kampfraumheizung. Auch zwei Lüfterabdeckungstypen zur auswahl sind auch dabei, wie natürlich die Abdeckgitter aus fein geätzten PE Teilen. Unter dem Motordeck finden sich auch die Teile für das Innenleben von Kühlern und Lüftern.
Geschützkragen und kanonenrohr machen ebenfalls einen guten Eindruck. Das Rohr ist zwar mehrteilig, aber nicht in den sonst üblichen Halbteilen, sondern nur in der Länge unterteilt mit separater Mündungsbremse - das sieht recht vielversprechend aus.
Alle Luken lassn sich theoretisch offen darstellen - da es aber keinerlei Inneneinrichtung gibt, macht das nur bedingt Sinn.
Die Bauanleitung umfasst lediglich 21 Baustufen, von denen einige mit Untergruppenbildern versehen sind um den Anbau größerer Baugruppen genau darzustellen. Die Zeichnungen sind groß und übersichtlich - grobe Fehler fallen hier nicht ins Auge - das muss sich ggf. in einem Baubericht dann im Detail zeigen. Insgesamt macht es den Eindruck, dass dieser Bausatz mal wieder den Bastelspaß in den Vordergrund rückt ohne den Bastler mit stundenlangen Kleinteilorgien zu binden.
Die Bemalungs/Markierungsanleitung bietet zusammen mit dem Decalbogen insgesamt drei Möglichkeiten der Darstellung:
- II./PzLRgt.130, Deutschland 1945 in Dreifarb Streifentarn
- unbekannte einheit, Ostpreussen 1945 in Dreifarb Streifentarn
- unbekannte Einheit, Deutschland 1945 in Dreifarb Flecktarn
Eine schöner und durchaus überzeigender Bausatz sowohl für Anfänger und Fortgeschrittene mit schönen Details.
Der Preis liegt bei rund 50 Euro.