Ausgepackt-Archiv

Sherman Modelle erfreuen sich derzeit bei den Herstellern großer Beliebtheit. Eine der interessantesten Neuheiten stellt dabei der neue Sherman Vc Firefly von Dragon mit der Katalognummer 6182 dar. Zunächst hat mich dieses Modell nicht weiter interessiert - "ist ja eh nur wieder 'ne Neuauflage des alten Modells", dachte ich zumindest. Doch weit gefehlt. Auch wenn der erste Blick in Schachtel Besitzern des älteren Firefly Vc 6121 recht bekannt vorkommt, der zweite Blick lässt Freude aufkommen.
Ein großes Ärgernis der alten M4A4 Modelle und somit auch der verwandten Firefly Bausätze war die zu lange Unterwanne. Diesen Fehler hat Dragon an seinem Spritzling A behoben, da es sich nachwievor um den alten M4A4 Spritzling handelt, bleibt zu hoffen, daß bald auch überarbeitete M4A4 Modelle erscheinen werden.
Ein weiteres Manko des Firefly war das Laufwerk. Konfusion machte sich breit, weil man die Teile aus verschiedenen Laufwerksvarianten zusammenwürfeln musste, am Ende blieb aber immer noch der Ärger mit den Laufrollen - diese waren auf der Rückseite nämlich nicht ausgeformt. Dem neuen Firefly Modell hat Dragon zwei komplett neue Spritzlinge für das Laufwerk beigelegt, natürlich mit ausgeformten Laufrollen.
Insgesamt ist die Box mit nicht weniger als 13 Spritzlingen und einer kleinen PE Platine prall gefüllt. Die Spritzlinge sind in hellem Grau gehalten und weisen weder Grat noch nennenswerten Verzug auf. Die Detaillierung und Oberflächendetails sind sehr fein herausgearbeitet, besonders die rauhe Stahloberfläche des Sherman ist sehr schön wiedergegeben.
Als Kette liegt Dragontypisch eine Spritzgusseinzelkette bei. Es handelt sich um die aus den alten Firefly Modellen bekannte Steel Chevron Kette mit seperaten Endverbindern. Neu ist allerdings, daß Dragon diesem Modell zusätzlich die sogenannten "Duckbill Extender" beigelegt hat, man kann also auch die verbreiterten Ketten für weiche Untergründe bauen!
Als letzte Neuerung runden zwei neue Figuren das Modell ab. Je ein Panzerkommandant und ein Infanterist in der bekannt hohen Dragonqualität liegen dem Modell bei.
Der sauber gedruckte Decalbogen erlaubt den Bau von zwei Fireflies: "Carole" der 13/18th Hussars, 27th Armoured Brigade und "Allakeefer" der 4th County of London Yeomanry - beide Fahrzeuge stammen aus der Normandie 1944, doch dazu am Ende des Ausgepackts mehr.

Alles in Allem hat Dragon hier einen großen Wurf gelandet. Statt das Modell einfach wiederaufzulegen, wurden die bekannten Fehler ausgebessert und das Modell mit diversen Extras, wie den Figuren, Duckbills und den für Firefly typischen extra Staukisten deutlich aufgewertet. Das alles zu einem Preis von durchschnittlich 35,- Euro - hier stimmt das Preis/Leistungsverhältnis definitiv!

Abschließend noch kurz ein Wort zu den beiden Fahrzeugen, die mit dem beiliegenden Decalbogen gebaut werden können.

"Carole" der 13/18th Hussars, 27th Armoured Brigade
Ein Foto des "Carole" findet man Mark Hayward's Buch "Sherman Firefly" von Barbarossa Books. Dieses Fahrzeug hat Ron Volstad auch für seine hervorragende Boxart verwendet und dem Original sehr gut nachempfunden. "Carole" hat die dem Modell beiliegenden Staukisten an Bug und Heck und Ketten ohne Duckbills. Ein Fehler ist Dragon allerdings bei den handschriftlichen Nummern an Bug und an den Seiten unterlaufen. Eigentlich sollte es sich um die Shipping Nummer "1126/LCT4/212" handeln. Entweder konnten die Hersteller des Abziehbildes ihre handschriftlichen Notizen nicht mehr lesen, oder der Computer hat die Zeichensätze durcheinandergewürfelt. Decal 12 kann man auf jeden Fall getrost wegwerfen - mit lateinischen Buchstaben und arabischen Zahlen hat das nichts zu tun. Hier sind die Freihandfähigkeiten des Modellbauers gefragt.

"Allakeefer" der 4th County of London Yeomanry
Der "Allakeefer" geistert oftmals als Zeichnung durch diverse Bücher. Am bekanntesten ist er aber wohl durch das Foto in Concord Band 7027 "British Tanks of Wordwar 2 (1)" von David Fletcher. "Allakeefer" fiel bei den berühmten Kämpfen um Villers-Bocage den Tigern der 501. s.SS-Pz.Abt. zum Opfer. Das Fahrzeug scheint zumindest die vordere Staukiste am Bug nicht zu haben. Dafür ist "Allakeefer" aber mit Seitenschürzen ausgerüstet, welche dem Modell leider nicht beiliegen.

 

 

zurück