Ausgepackt-Archiv

Von vielen heiss ersehnt, ist er nun endlich auch als Spritzgussmodell von Dragon erhältlich – der 60 cm Mörser "Karl", auch Gerät 040.
Das Kartonbild ist ja schon auf dem Internet herumgegeistert. Der Karton selbst kommt in den Abmessungen 53 x 33 x 10,5 cm daher. Zum Groessenvergleich habe ich mal Tamiya’s alte Krupp Protze davorgestellt.

Der Bauplan ist im alten Stil ausgeführt – ein Faltblatt, welches 8 A4 Seiten entspricht. Die Anleitung selbst sollte kein Problem, auch fuer nicht erfahrene Modellbauer darstellen. Die Vorderseite zeigt neben den ueblichen Bemalungsvorschlaegen Skizzen der Spritzlinge und den Bau der Unterwanne inklusive Montage der Kette. Auf der Rueckseite befindet sich dann der Rest – Bau der Oberwanne, des Mörsers und die Endmontage.

Spritzling ANun zu den Teilen selbst. Insgesamt sind es 10 Spritzlinge (A , B, D, E, C [x2], G [x4]), die Unterwanne (F), 3 Metallteile (MA1, MA2 [2x]), die Abziehblder und bei der Jubiläumserstausgabe ein Mörsergeschoss aus Aluminium. Das nebenstehende Bild zeigt Spritzling A mit der Oberwanne. Der Kreis bezeichnet den Fahrerplatz, welcher mit Sitz, Lenkhebeln und Armaturenbrett ausgestattet wird, falls man sich nicht entschliesst, die das ganze verschliessende Abdeckplatte anzubringen.

Spritzling BDas Rohr ist in 2 Haelften ausgefuehrt, und innen mit Zügen und Feldern versehen, allerdings nur auf den letzten 2 Zentimetern am Rohrende (siehe rotes Viereck). Hier wollte man wohl Material sparen. Ein Blick ins fertiggestellte Rohr könnte da eventuell die Begeisterung etwas bremsen.

Spritzling CSpritzling C ist 2 mal vorhanden. Er enthaelt die feinen Gelaenderteile und Leitern, die meiner Meinung nach gut getroffen sind. Ebenso findet man den Unterbau des Moersers hier.

Spritzling DDen Verschluss findet man in Spritzling D. Hier eine weitere Enttäuschung. Bei der schieren Grösse auch des massstäblich verkleinerten Verschlussblockes und Verschlusses hatte ich erwartet, dass einem die Möglichkeit, ihn entweder offen oder geschlossen darstellen kann. Leider gefehlt - er lässt sich nur geschlossen darstellen. Eigentlich schade, da das schöne, beiliegende Geschoss dazu einlädt, den Ladevorgang darzustellen. Der erfahrene Modellbauer wird hier wohl etwas nacharbeiten…

Spritzling EHandräder, Motorlüftung und Ladevorrichtung findet man am Spritzling E. Paradoxereise kann man die Ladevorrichtung beweglich bauen. Man könnte also ein halbgeladenes Geschoss darstellen, wenn da nicht dieser “verschlossenen” Verschluss wäre…!

Nun zu den Antriebsrädern, Lauf- und Stützrollen, sowie Ketten an den G Spritzlingen. Die Räder sind an den Aussenseiten fein graviert. Die Ketten sind in Segmenten und Einzelgliedern ausgeführt und wirkt ziemlich klobig, aber hier muss man wohl zu Gute halten, dass das beim Original wohl nicht viel anders wahr. Die Kehrseite der Medaille befindet sich im wahrsten Sinne auf der Rückseite der Lauf- und Stützrollen. Diese sind nämlich hohl ohne irgendwelche Gravuren. Die Kette weisst Auswerferspuren vor, die zwar zum grossen Teil später von den Laufrollen verdeckt würden, aber die sichtbaren Stellen wird man wohl doch zuspachteln wollen.


Spritzling G von vorn (links) und hinten (rechts)

Karl WanneZu guter Letzt die Unterwanne – in einem Stück gegossen inklusive der Schwingarme, Stützrollen- Antriebsrad- und Leitradaufnahmen. Ebenso gezeigt sind hier die 2 Federn und das Metallrohr fuer den Verschlussblock, so dass man den Rohrrücklauf nachahmen könnte. Nur kann ich den Sinn dafuer bei einem Standmodell nicht finden. Des weiteren sind die Abziehbilder zu sehen – insgesamt 6. Gemäss Bauplan je 3 fuer eine Version. Zum einen finden wir die Beschriftung “Loki” (2x) und eine römische “V” in weiss für die eine, zum anderen die Beschriftung “Ziu” (2x) und eine römische “VI” in schwarz für die andere Version. Die Abziehbilder sind stark glänzend und machen mir einen etwas dicken Eindruck, was später beim Modell etwas auftragen wird. Zu guter Letzt das Mörsergeschoss in Aluminium – ca. 1,7 cm Durchmesser, 7,2 cm lang, welches den Originalmassen massstäblich entspricht.

Fazit: Das bisher erste und einzige Spritzguss Modell des Karl in 1/35. Der Karl kostet um die 70 Euro. Das Modell weisst einige Mängel auf, die nicht hätten sein müssen, aber es erlaubt trotzdem, noch etwas Gutes daraus zu machen.

(Review von Frank Krause / Carsten Gurk)

zurück