Mit der Nummer 3559 kommt von Dragon nun der M48 A1 auf den Markt.
Bei den mordernen Fahrzeugen, die Dragon in letzter Zeit herausgebracht hat, ist man ja mittlerweile vorsichtig geworden, da Dragon es immer wieder geschafft hat teils eklatante Fehler hineinzuzaubern, wobei man fairerweise sagen, muss dass die bisher herausgebrachten M48 zu den besseren davon gehörten.
Nun kommt also die A1 Version des M48 - die Version, die bisher im Spritzgussektor schmerzlich vermisst wurde und nur mit teuren Resinumbausätzen realisierbar war.
Schauen wir also mal, was Dragon uns hier bietet.
Im Bausatz finden wir 9 graue Spritzlinge, ein Spritzling Klarsichtteile, drei Spritzlinge DS Kunststoff, zwei Stränge DS Ketten, eine PE Platine, ein Metallseil und ein Decalbogen.
Insgesamt sind die Teile wieder absolut dragontypisch in exzellenter Qualität sauber gespritzt und mit feinen Details versehen. Die enthaltenen Spritzlinge haben wieder eine Menge zusätzlicher Teile, die nicht benötigt werden ... da freut sich die Grabbelkiste.
Die Unterwanne ist in einem Stück gemacht, wobei diese mit massig Anbauteilen für die Radstationen und Stützrollen versehen wird. Die allgemeine Form und Maße der Wanne sehen gut und passend aus. Dazu bietet Dragon im Guss dieser (wie auch Turm und Oberwanne) recht ansprechend Gussstruktur.
Die Laufrollen setzten sich aus zwei Halbteilen zusammen und die Laufrollengummis werden einzeln aufgesteckt. Dadurch bekommen die Laufrollen die richtgen Details mit Hinterschneidungen. Auch sonst ist die Felgenform und die Bolzen sehr schön dargestellt.
Die Kette liegt in zwei Kettensträngen aus DS Plastik vor. DS Plastik ist weich, wie man es von Vinylketten kennt, die Details sind hier in der Regel aber besser und schärfer und DS Plastik lässt sich mit ganz normalem Plastikkleber verkleben. Die Kettenglieder sind wirklich sehr schön und sauber und ohne Angussstellen oder Auswerfermarken gegossen, die einzelnen Kettenglieder sind durchbrochen, d.h. von Glied zu Glied sind diese tatsächlich nur an den Endverbindern und Mittelverbindern verbunden und nicht am Kettenkörper, die Führungszähne sind auch direkt mit angegossen und sind sehr schön gemacht.
Die Oberwanne macht auch einen guten Eindruck mit dem korrekten Anbauteilen und vor allem dem korrekten Motordeck. Im Hinblick auf die M48 von Revell möchte ich hier lobend erwähnen, dass das Motordeck korrekt ohne Gussstruktur dargestellt ist. Die Motordecklamellen sind zwar nicht durchbrochen, aber dennoch schön und fein gegossen.
Die Fahrerluke lässt sich offen oder geschlossen bauen - eine Inneneinrichtung ist allerdings nicht vorhanden.
Die beiden Kettenbleche liegen einzeln bei und sind recht schön, maßstäblich dünn gemacht und die Halterungen teilweise bereits angegossen. Die restlichen Halterungen und Staukisten, sowie das Werkzeug werden einzeln angebaut - hier kommen teilweise feine PE Teile zum Einsatz.
Der Turm weist wie gesagt auch eine schöne Gussstruktur auf und hat, soweit ich das sehe, alle korrekten Details der A1 Version. Die Kommandantekupel ist mit eingebautem Blenden MG, das in der Hühe beweglich bleibt, die Kuppel bleibt drehbar und der Lukendeckel lässt sich offen oder geschlossen bauen.
Der Heckstaukorb ist schön filigran gegossen und quasi in einem Stück gemacht - sehr vorbildlich.
Die 90mm Bordkanone setzt sich aus dem einteiligen Hauptrohr (also keine nervigen Halbteile) und der einteiligen T-Mündungsbremse zusammen. Das Rohr liegt in zwei Versionen bei, je nachdem ob man es direkt in die nackte Kanonenblende oder in das neue Teil der Blendenabdeckplane eingebaut wird.
Diese ist aus DS Plastik und sehr schön gemacht mit dem Faltenwurf. Bei früheren M48 von Dragon war das Fehlen einer solchen Blendenplane noch bemängelt worden - hier ist sie nun also.
Die Bauanleitung umfasst nur 16 Bauschritte. Die Zeichnungen sind im typischen Dragonstil. Die Zeichnungen sind sauber und groß - ein paar Inset Zeichnungen illustrieren detaillierter einzelne Bauteile des Bauschritts.
Zur Bemalung gibt es sechs, bzw acht Bemalungsvorschläge in den typischen Dragonzeichnungen. Diese sind:
- US Army 3rd Battalion, 35th Armor, Turnmummer 2 (wahlweise 13 und 23), Libanon 1958, in oliv drab
- US Army 4th Armored Division, Deutschland 1959. in oliv drab
- US Army 3rd Armored Division, Deutschland 1960, in oliv drab
- US Army 40th Armored Brigade, Gen.Walker" oder "Gen.Patton“, Turmnummer 32, Berlin 1961, in oliv drab
- US Army 40th Armored Brigade, „War Eagle“, Turmnummer 25, Berlin 1961, in oliv drab
- Bundeswehr unbekannte Einheit, Turmnummer 475, 1965, in oliv drab (Hier liegt ein Blanko Kennzeichen mit doppeltem Nummernset bei, aber nur für vorn.
Insgesamt ein guter Bausatz der zu gefallen weiss mit der Ausführung und den Details - allein die Bundeswehr version der ersten Stunde bauen zu können, macht diesen Bausatz hierzulande noch interessanter. Der preis von rund 50 Euro ist für das Gebotene durchaus akzeptabel.