Ausgepackt-Archiv



Im Vertrieb von Dickie-Tamiya
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Mit der Nummer 3550 kommt von Dragon aus der neuen Reihe der "Black Label Serie" der Bausatz des MBT-70 / Kampfpanzer 70 auf den Markt.

Was haben wir denn da? Der Prototyp des Panzers als Vorstufe des deutschen Leopard 2 und amerikanischen M1, den Deutsche und Amerikaner gemeinsam entwickelt haben aber am Ende nicht in Serie ging.

Im Bausatz enthalten sind 260 Teile an 7 mehr oder weniger großen Spritzlingen, dazu ein Spritzlinge mit Klarsichtteilen, sowie Unterwanne, zwei DS Ketten und ein kleiner Decalbogen.

Man ist zunächst ein wenig irritiert, dass die Zahl der Spritzlinge und Teile im Standard Karton relativ übersichtlich sind - kein Teileirrsinn, wie man ihn mittlerweile teilweise erlebt - das sieht nach einem schönen, schnellen Bau aus.
Die Qualität der Bausatzteile ist grundsätzlich gut mit feinen Details, wie man es von Dragon gewohnt ist.
Was etwas verwunderlich ist, ist dass Dragon mit den beiliegenden Bauteilen nur eine Option des Baus eines KPz.70 möglich macht, wobei es viele verschieden konfigurierte Prototypen gibt.
Prinzipiell soll dieser vorliegende Bausatz die Version darstellen, wie sie im Panzermuseum Munster zu sehen ist und damit einer der deutschen Prototypen. Angeblich sollen im Bausatz aber Merkmale des Prototypen aus Munster und Koblenz vermischt worden sein. Allerdings sind mir bis auf zwei Sachen, auf die ich noch eingehen werde, keine groben Ungereimtheiten aufgefallen und letztlich IST der KPz70 ein Prototyp den es in den unterschiedlichsten Konfigurationen gab.

Gehen wir nun also ans Eingemachte. Das Laufwerk ist sehr schön dargestellt mit den gut gestalteten Doppellaufrollen auf Schwingarmen, die in die entsprechenden Aufnahmen mit Hydraulikdämpfern gesteckt werden. Mit den angegossenen Passungen werden die Räder alle schön eben ausgerichtet.
Der Clou ist aber, wie beim Original, dass das Laufwerk komplett hoch und runtergrfahren werden kann, bzw. auch gekippt um in einer Hinterhangstellung zu stehen. Dazu muss man allerdings die Passungen von den Schwingarmen abtrennen.
Die Kette liegt als DS kette vor. Diese hat eine gute Detaillierung und kann mit normalem Plastikkleber geklebt werden. Jede Kette besteht dabei ais zwei Segmenten - hat den Vorteil, dass man nicht wie sonst ein sehr langes Kettenstück hat, dass sich im Karton verdreht und knickt.
Allerdings gefallen mir die Führungszähne nicht so richtig - sie scheinen eine Spur überdimensioniert und mit zu großem Abstand der beiden Zähne zueinander zu sein.

Die Oberwanne entspricht meiner Meinung nach der Konfiguration des Munsteraner Prototypen, wobei die Heckplatte mit Lüftergräting da eine Ausnahme macht. Der KPz.70 aus Munster hat 8 Lamellen während das Bausatzteil nur 5 aufweist. Ob das bei dem aus Koblenz richtig wäre, konnte ich nicht herausfinden. Das ist natürlich schade und schwer zu korrigieren - auf der anderen Seite: nichts was deutlich auffällt, vor allem wenn man es nicht weiß.
Sämtliche Sichtmittel/Optiken sind mit klaren Plastikteilen ausgestattet, was besser ist als die beste Bemalung.

Der Turm ist prinzipiell auch dem Vorbild entsprechend, bis auf die Optikausbuchtung vorn links, die hier im Bausatz mit deutlicher Kante ausgeführt ist, während der Turm in Munster die vordere Turmrundung so ausgeführt ist, dass diese Kante mit abgedeckt wird.
Am Turmheck wird der schöne Turmstaukorb angebracht und die Kanonenlagerung mit Schießscheinwerfer ist in der Höhe beweglich.
Die 120mm Kanone des deutschen Prototypen ist in einem Stück aus Plastik enthalten - das ist schon sehr vorbildlich und spart einem Kleb- und Schleifarbeiten. Das Innere des Rohres ist glatt ohne Felder und Züge. Der Fairness halber muss man sagen, dass man diese im Rohr des Originals auch nur schwer erkennen - auf 1:35 runtergerechnet nur schwer machbar.
Die Kanonenblende weist eine schöne raue Gussstruktur auf, die mir gut gefällt.
Die 20mm Kanone lässt sich wahlweise ein- oder ausgefahren darstellen, wobei eingefahren nichts weiter ist als diese nicht einzubauen und die beiden Lukendeckel zu schließen.
Die Kanone an sich ist wirklich schön gemacht und detailliert und kommt auch mit einem Plastikrohr daher. Die Waffe bleibt sowohl in der Höhe und Seite beweglich.

Die Bauanleitung umfasst lediglich 17 Baustufen, von denen einige mit Untergruppenbildern versehen sind um den Anbau größerer Baugruppen genau darzustellen. Die Zeichnungen sind groß und übersichtlich. Zusätzlich gibt es ein vierseitiges DIN-A4 Faltblatt mit farbigen Originalfotos des KPz.70 aus Munster.

Die Bemalungs/Markierungsanleitung bietet zusammen mit dem Decalbogen zwei Möglichkeiten, jeweils ein Fahrzeug mit deutscher Hoheitskennzeichnung und Bemalung in gelboliv. Beide sollen einen Prototypen im jahre 1966 darstellen. Einer ist wie der in Munster mit MLC und leerem Nummernschild versehen.

Ein interessanter Bausatz, der dieses aussergewöhnliche Fahrzeug darstellt. Nicht ganz fehlerfrei und mit 60 Euro nicht ganz billig - aber man kann relativ schnell und einfach ein tolles Modell zaubern.








Dieser Bausatz ist ab sofort erhältlich z.B. bei:


http://www.modellbau-koenig.de
Nordenhamer Str.177
27751 Delmenhorst
Tel.: 04221/28 90 870
Fax: 04221/28 90 820



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