Ausgepackt-Archiv


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Das Werk DW35030

Mtl. Pi. Pzwg. Sd.Kfz. 251/7

Das Original:

Schon schnell wurde das Erfordernis erkannt, dass die Infantry den Kampfpanzern auf dem Gefechtsfeld folgen können muss. Da Lkws zwar schnell, aber weder gepanzert, noch genügend geländegängig waren, wurde ein Fahrzeug entwickelt, das den Ansprüchen gerecht wurde. Auf das Fahrgestell des Halbkettenfahrzeugs Sd.Kfz. 11 setzte man einen gepanzerten Aufbau, der inklusive Fahrzeugbesatzung je nach Nutzungszweck bis zu 12 Soldaten aufnehmen konnte. Das Fahrzeug wurde als Sd.Kfz. 251 bezeichnet. Es gab 4 Varianten - A bis D, die sich in der Grundform äuß0erlich unterschieden. Je nach Nutzungszweck wurde die Ausstattung variiert und durch eine zusätzliche Nummer (1 bis 22, bzw. 23) kenntlich gemacht. So war zum Beispiel das Sd.Kfz. 251/1 ein Schützenpanzerwagen für Infanterie, das 251/3 und 251/6 mit einer umfangreichen Funkausstattung versehen und das Sd.Kfz. 251/7 für die Nutzung durch Pioniere umgestaltet, bzw. ausgestattet. Äußerlich war das 251/7 durch die seitlich angebrachten Pionierbrücken zu erkennen, im Innenraum wurden Sitzbänke weggelassen oder umgestaltet, um Platz für Pioniergerät zu schaffen.

Der Bausatz:

Das Werk hat wieder zugeschlagen. In Kooperation mit einem bekannten Hersteller bringt es eines der bekanntesten Halbkettenfahrzeuge in etwas abgewandelter Form und zu einem annehmbaren Preis auf den Markt. Der Karton verspricht einen 2-in-1 Bausatz. Wir werden sehen, was dies heißt.

Der stabile Karton mit ansprechendem Kartonbild auf dem Stülpdeckel ist 390 x 255 x 85 mm groß. Darin befinden sich, in Klarsichttütchen verpackt, verschiedene hellgraue, 1 Klarsichtspritzling, eine Unterwanne, 1 PE-Platine, 1 Decalblatt und die Bauanleitung. Die genaue Anzahl der grauen Spritzlinge lässt sich schwierig beziffern, da manche zwar 2x vorhanden sind, aber beim zweiten Spritzling unnötige Teile weggelassen wurden. Dies betrifft die Spritzlinge B, D und N. Die Aufteilung könnt Ihr auf den Fotos erkennen. Auch ist der Spritzling C zweimal vorhanden, aber einer davon enthält Fahrzeugteile, der andere ist für die 2,8 cm Panzerbüchse.

Die Spritzlinge sind einwandfrei, die Teile ohne Versatz oder Sinkstellen. Details sind gut herausgearbeitet. Die Klarsichtteile sind kratzer- und schlierenfrei. Nur ist etwas feiner Grat ist hier da vorhanden, der noch zu entfernen wäre. Eine Anzahl an PE-Teilen verbessert den bereits guten Detailgrad des Bausatzes.

Wie das Sd.Kfz. 250 das Fahrgestell des Sd.Kfz. 10 nutzt, baut das Sd.Kfz. 251 auf dem Fahrgestell des Sd.Kfz. 11 auf, aber da es sich um ein gepanzertes Fahrzeug handelt, gibt es statt dem Fahrzeugrahmen eine Panzerwanne. Die Wanne aus einem Stück zeigt uns schöne Nietenreihen, Schwingarmlager, Wartungsdeckel am Boden und die keilförmige Ölwanne des Motors, die aber wieder unter einer Unterbodenpanzerung wieder verschwindet. Auch in den Wannenboden kann so einiges eingebaut werden wie der das Getriebe, Batterie, Tank und Druckluftbehälter, aber schon die Bauanleitung sagt, dass die Teile wahlweise sind, denn ist der Riffelboden erst aufgesetzt, sieht man nichts mehr davon. Man kann sich die Teile ja für eine Werkstattszene aufheben und als herumliegende Ersatzteile verwenden. Antriebsradachsen, Schwingarme, die Spannradachsen und die Kettenspanner werden separat montiert. Die Lauf- und Spannrollen gefallen mir gut mit ihren runden Durchbrüchen und den erhabenen Buchstaben des Herstelleraufdruckes auf den Laufpolstern. Die Ketten bestehen aus Kettengliedern, die ineinandergesteckt und mit den Kettenpolstern gesichert werden. Bei sparsamer Verwendung von Klebstoff bleibt die Kette beweglich. Die Vorderachse besteht aus dem querliegenden Blattfederpaket, jedes Federblatt gut erkennbar, der Achse, den separaten Radlagerhälften, Lenkgestänge und Stabilisatoren. Die Lenkung kann ebenso beweglich gebaut werden wie die querliegende Blattfeder. Somit steht einer Anpassung an ein Diorama nicht s im Wege. Die Vorderräder bestehen aus zwei Hälften, aus der Felgeninnenseiten und dem Reifen mit eingegossener Außenfelge. Hier sind keine Hersteller-/Reifenangaben vorhanden, aber das Ventil ist erkennbar.

Der Innenraum hat so einiges zu bieten. Der Fahrerraumboden besteht aus einem Stück mit Riffelmuster und Wartungsdeckeln, der Sitzunterbau ist bereits angegossen wie auch Kupplungs- und Bremspedal. Fahrer- und Funkersitz bestehen wahlweise aus stark vereinfachten Komplettsitzen oder aus Sitzpolster und Rückenlehne. Die Polster sind leicht eingedrückt und wellig dargestellt, sehr glaubhaft. Die Rückenlehnen zeigen nach hinten das Drahtgeflecht, auch sehr schön und gut einsehbar durch den oben offenen Kampfraum. Die Frontsehklappen bestehen aus Klarsichtmaterial und sind mehrteilig ausgeführt, dass man sie auch aufgeklappt darstellen kann. Das kleine Funkgerät ist schön detailliert und wird entsprechend bemalt ein Hingucker. Auf den Boden kommen vier Staukästen, auf die je nach gewählter Version die Sitzgestelle und Polster kommen oder oben offene Staukästen oder teils nur das Sitzgestell ohne Polster. Die Motortrennwand sticht besonders durch sein tolles Armaturenbrett hervor. Für die Armaturen gibt es auch noch Decals. Bekommt. Das Lenkgestänge mit dem Umlenkgetriebe und das Lenkrad werden noch angebracht, ebenso wie das Gaspedal, ein gebogenes Rohr und eine Gasmaskenbüchse. Zwischen den Vordersitzen finden die Schalthebel ihren Platz. Die Innenseiten des Aufbaus werden mit allerlei Ausrüstungsgegenständen ausgestattet. Man findet MP40 ohne Magazin, Magazintaschen, Kinonblöcke für die Sehschlitze, oben offene Staukästen mit Rückenlehnen für die Besatzung, MG-Laufbehälter, Halterungen mit je vier Karabinern (je nach gewählter Version). Innen an die Heckwand kommen zwei Feuerlöscher. Die geteilte Hecktür kann offen oder geschlossen angebaut werden. Das Verriegelungsgestänge ist an den Türen angegossen, die Griffe werden sparat angebracht.

Das Aufbauoberteil besteht aus einem Stück mit großer Öffnung für die geteilten Motorraumklappen, die ob des leeren Motorraumes geschlossen angebracht werden, es sein denn, man besorgt sich einen Aftermarket Motor, den man natürlich dann auch zeigen möchte. Seitliche Staukästen, die gleichzeitig als Kettenabdeckung dienen, werden mit den vorderen Kotflügeln verbunden. Die Staukästen haben je drei Staukastenklappen mit kleinen, angegossenen Vorhängeschlössern. Je zwei Staukastenklappen sind bereits angegossen, für je eine ist eine Öffnung vorhanden, in die die passende Klappe geöffnet oder geschlossen angebaut werden kann. Der linke Kotflügel beherbergt den Auspufftopf mit Leitung. Dazu kommen ein dreiteiliger Boschscheinwerfer, eine Axt und eine Peilstange mit Rückspiegel. Der rechte Kotflügel wird nur mit Peilstange und Spitzhacke vervollständigt. Wählt man die 2,8 cm Panzerbüchse als Hauptbewaffnung, verwendet man ein anderes Fahrerraumdach als wenn man das MG42 mit Schutzschild verwendet. Die Panzerbüchse hat ein einteiliges Rohr aus Plastik, bei dem nur der Mündungsfeuerdämpfer geteilt ist, um die Mündungsöffnung besser darstellen zu können. Die Schutzschilde sind mehrteilig ausgeführt, um den Zwischenraum zwischen den Panzerplatten darzustellen. Auch an den Öffnerhebel und das Visier wurde gedacht. Es liegt ein geöffneter Patronenkasten und auch eine einzelne Patrone dem Bausatz bei. Es gibt auch weitere Patronenkästen in 7-er-Blöcken, die sich in der Form aber unterscheiden und Verwendung finden würden, wenn man eine 3,6 cm Pak aufbauen würde, die aber im Bausatz nicht enthalten ist. Diese Kästen werden in der Spritzlingübersicht gar nicht erst erwähnt. Das Fahrerraumdach für die MG-Version ist umfangreicher gestaltet. Es gibt Kopfpolster für die Besatzung, einen Handgriff und einen Kugelfang vor dem Schutzschild. Das MG42 kann sich sehen lassen. Das eingeklappte Zweibein wird unter das Rohr geklebt. Auch für das Heck gibt es ein MG-Halterung und natürlich auch ein MG42 mit eingeklapptem Zweibein. Es liegen auch zwei MG34 dem Bausatz bei, wandern aber in die Ersatzteilkiste.

Das äußerliche Merkmal des Sd.Kfz. 251/7, die Pionierbrückenteile, erlauben auch verschiedene Variationen. Die Brückenhalterungen werden an die oberen Seitenteile angebracht. Wahlweise kann man auch die, mit schöner Holzmaserung versehenen, Bretter verwenden, da diese damals auch genutzt wurden, um zusätzlichen Stauraum zu schaffen. Die Brückenteile selbst bestehen aus einem Guss, sind sehr gut detailliert und bekommen nur noch vier Tragegriffe. Entscheidet man sich, nur die Halterungen ohne die Brückenteile anzubauen, verwendet man andere Brückenriegel als wenn man die Brücken aufsetzt.

Die Decals sind sauber gedruckt, seidenmatt und mit wenig Trägerrand. Um den deutschen Gesetzen gerecht zu werden, sind manche Decals aufgeteilt. Der Trägerfilm ist hauchdünn. Es gibt vier Decaloptionen für Wehrmachtsfahrzeuge. Die Kennzeichen sind frei wählbar, d.h. nur das WH ist auf den Kennzeichen aufgedruckt, die Nummern wählt man selbst aus:

-       1134, 21. Panzerdivision, Normandie, Juli 1994

-       246. Volksgrenadier-Division, Schlacht um Aachen, Oktober 1944

-       unbekannte Einheit, Ardennen, Dezember 1944

-       1315, 19. Panzerdivision, Ostfront, Februar 1945

Wie schon angesprochen, sind für die Armaturen scharf und sauber gedruckte Decals vorhanden sind.

Die farbige, zwölfseitige Bauanleitung im typischen Das Werk Stil (wie eine Dienstvorschrift der Wehrmacht) kommt als Heft im A4 Format. Auf dem Deckblatt finden wir Arbeitshinweise, Symbolerklärungen und Farbangaben mit Nummernangaben nur für AMMO by Mig Jimenez Farben. (Die vier Farbprofile zur Tarnbemalung stammen von AMMO, daher sind diesmal nur Angaben für diesen Hersteller gemacht.)

Auf Seite 2 finden wir die ersten beiden Bauschritte und die Teileübersicht. Nicht benötigte Teile sind farblich hinterlegt. Mit 15 Bauschritten für die Panzerbüchsenversion und 14 für die MG-Version, kommt man zum fertigen Modell. Integrierte Unterbauschritte erleichtern den Zusammenbau noch mehr. Zwischendrin werden Farbangaben zur Detailbemalung mittels Buchstaben in quadratischen Kästchen gemacht, die aber zwischen den Teilenummern nicht sofort ins Auge fallen. Je 2 Markierungsvarianten finden sich auf einer Seite, also 2 Seiten mit Lackiervorschlägen und Decalanbringung. Die letzte Seite zeigt weitere Modelle von Das Werk.

Wie schon beim Sd.Kfz. 250 ist es toll, dass Das Werk dieses gute und detailreiche Modell wieder auf den Markt bringt und das weit unter dem Preis, den der Originalhersteller verlangen würde. Die einzigen PE-Teile sind die Pioniergerät-Staukästen, die auch ein Anfänger in Form biegen kann. Wer kann sich da noch zurückhalten?

   Kurz-Übersicht:
   Art.Nr:
   Art des Artikels:
   Material:
   Maßstab:
   Erschienen:
35030
Komplettbausatz
Spritzguss
1:35
Oktober 2022
Hersteller:
Land:
Preis bei
Erscheinen:
Das Werk
Deutschland

ca.45,- Euro

   Geeignet für:


   Preis/Leistung:


   Gesamteindruck:




  
  Review von:
  Frank Krause


Fotos: