Custom-Scale 35110 Deutscher Sd.Ah. 413 Wassertank auf leichtem Anhänger A1 Das Original:
Der Sonderanhänger 413 (Sd.Ah. 413) war ein Anhänger bestehend aus dem leichten, einachsigen Anhänger A1 und einem 300 Liter Wassertankaufbau. Er wurde 1940 bei der Wehrmacht eingeführt und hauptsächlich von der Luftwaffe zur Versorgung mit Trinkwasser auf Flugplätzen eingesetzt. Eventuell wurde er auch beim Heer und der Marine eingesetzt, aber dies ist nach derzeitiger Quellenlage nicht nachweisbar. Das Fahrgestell besaß eine Deichsel mit zwei Gelenken, um die Höhe an verschiedene Zugfahrzeuge anpassen zu können. Im abgehängten Zustand wurde der Anhänger mittels zweier ausziehbarer Stützen waagerecht abgestützt. Der Tankaufbau hat am Heck zwei Klappen. Dahinter verbarg sich die Pumpanlage. Auf dem Aufbau befand sich ein großer, runder Einfüllstutzen, der mit einem Klappdeckel verschlossen wurde. Der Bausatz: Im 240 x 165 x 40 mm großen, stabilen Karton befinden sich zwei Klarsichttütchen mit 37 Resinteilen, die durch Schaumstofffüllmaterial gut geschützt sind. Dazu kommt ein Schlauch (nicht in der Teileübersicht aufgeführt) und zwei A4 Blätter.Der Resinguß ist sauber ausgeführt, ohne Blasen und mit nur wenigen und ganz feinen Fischhäuten. An der vorderen Dachkante des Tankaufbaus findet sich ein winziger Spalt, der sich an der linken Kante nach unten zieht. Mit etwas Spachteln und Verschleifen ist das leicht zu beheben. Details sind sehr gut herausgearbeitet, wie man es z.B. am Reifenprofil, der Handpumpe oder dem Klappengriff gut erkennen kann. Angüsse sind sehr fein gehalten, so dass Versäuberungsarbeiten keine Herausforderung darstellen.Zur besseren Detaillierung ist der Anhängerrahmen zweiteilig ausgeführt. Am Unterteil sind die Achslager angegossen. In der Längsachse ist ein Rohr eingebracht, das die Verlängerung der Anhängerdeichsel darstellt und gleichzeitig zur Stabilisierung dient. Im Rahmenoberteil sind bereits Schraubenlöcher vorhanden. Das Oberteil ist mit einem dünnen Film verschlossen, der herausgetrennt werden müsste. Diesen Film kann man dann verwenden, um die Unterseite des Tankaufbaus zu verschließen. Der Tankaufbau besteht aus einem Block, der innen hohl ist und am hinteren Ende eine Aussparung hat, in der die Handpumpe, Tankanzeige und Zwischenbehälter ihren Platz finden. Ein Pumpenhebel ist an der Pumpe und eine Leitung unter dem Zwischenbehälter anzubringen. Zwei Klappen können am Heck offen oder geschlossen angebracht werden. Der dreieckige, angegossene Öffnergriff ist sehr schön anzusehen. Der Einfüllstutzen hat den Deckel bereits angegossen. Das Scharnier ist einfach gehalten, dafür sind die Riegel sehr fein und deutlich. Hinten soll ein ovales Teil (Nr. 21) am Tankaufbau angebracht werden, dessen Sinn sich mir nicht erschließt. Außerdem hat man den Eindruck, dass das Teil das Öffnen/Schließen der linken Heckklappe behindern würde. Die Achse scheint eine Drehstabfeder zu sein, da sich an den Enden Schwingarme befinden, die die fein detaillierten Räder aufnehmen. Das Profil der Reifen ist sehr gut getroffen. Am Rahmen werden Kotflügel angebracht. Der linke Kotflügel bekommt noch ein Rücklicht. Die Anhängerdeichsel ist wie beim Original dreiteilig ausgeführt, damit man die Höheneinstellung des Zugauges je nach Zugfahrzeug einstellen kann. Die entsprechenden Stellhebel pro Scharnier sind separat anzubringen. Auch gibt es Handgriffe, die aus- oder eingeklappt angebaut werden können. Diese Handgriffe dienten dem Rangieren im Mannschaftszug. Bei Anhängefahrt waren sie an die Deichsel angeklappt. Man bringt hinten am Rahmen noch eine dreiteilige Anhängekupplung an. Der Kupplungsbolzen liegt separat bei, so dass man auch im Modell noch einen weiteren, kleinen Anhänger anhängen könnte. Im abgehängten Zustand wurde der Anhänger von zwei Stützen in der Waagerechten gehalten. Diese Stützen liegen sowohl für den Fahrzustand als auch für den Ruhezustand bei. Es gibt auch noch ein Stück Schlauch bei, aber es ist weder in der Teileliste noch in der Bauanleitung aufgeführt. Man entscheidet also selbst, ob und wie man es verwendet.Die Bauanleitung besteht aus zwei A4 Blättern. Blatt 1 zeigt eine Teileübersicht, sowie in Deutsch und Englisch eine Information zum Original. Blatt 2 ist die eigentliche Anleitung, die aus 4 Fotos der Unterbaugruppen besteht. Welche Teile wo angebaut werden, erkennt man an der Nummerierung. Es wird auch erklärt, welche Teile für welchen Zustand anzubauen sind. Leider wird dies bildlich nicht dargestellt. Der Anbau der Heckklappen, der Räder, der Stützen und die Hochzeit von Rahmen und Aufbau ist ebenfalls nicht gezeigt, aber es gibt einen Hinweis auf die Webseite des Herstellers, wo entsprechende Fotos dies klarstellen.Ich hätte mir gewünscht, dass Decals beiliegen. Grad die große Beschriftung „Trinkwasser 300 L.“ sticht auf Originalfotos sehr hervor. Auch hat es wohl Einheitsabzeichen gegeben. Und das Ziffernblatt der Tankanzeige hätte sich auch gut gemacht. Leider ist im Bausatz nichts davon enthalten.Trotz der geringen Größe liefert der Bausatz eine Menge guter Details. Ein seltenes Stück und eine Bereicherung für die Modellbausammlung. In Deutschland liegt der Bausatz bei 26 Euro, was mir trotz der geringen Größe, aber eben wegen der Details angemessen erscheint.
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