Unter der Nr. 35005 hat Copper State Models den “Italian Armoured Car 1ZM”, im Maßstab 1:35 auf den Markt gebracht. Dieser Panzerspähwagen wurde von Lancia in 120 Exemplaren gebaut. In einer etwas größeren Kartonage als DIN A4 kommt das Modell sehr gut verpackt auf den Tisch. Unter dem Stülpkarton, mit einer tollen Illustration versehen, findet sich ein fester Karton mit Klappdeckel der den Inhalt vor Beschädigungen schützt. Vier Rahmen (einer zwei mal vorhanden) in grauem Plastik, einer mit Klarsichtteilen und ein umfangreicher Abziehbilderbogen, alles eingeschweißt, finden hier ihren Platz. Überraschend ist auch die „relative geringe“ Anzahl an Bauteilen. Bereits auf den ersten Blick fallen die Teile des Kits hinsichtlich ihrer Umsetzung mehr als positiv auf. Lediglich an manchen Stellen gibt es etwas Fischhaut, die aber ohne Probleme schnell beseitigt sein dürfte. Auswerferstellen findet man im sichtbaren Bereich auch keine. CSM hat wohl seine Hausaufgaben gemacht. Bolzen, Nieten, alle Bauteile sind scharf profiliert und eine wahre Augenweide. Selbst das Miniprofil der Reifen ist gut erkennbar. Versatz bei Teilen ist ebenfalls keiner vorhanden. Die Bauanleitung, auf „alt“ getrimmt führt in 43, nicht überladenen Baustufen (Steps!) zum fertigen Modell. Die ersten Seiten punkten mit einem informativen Abriß zur Geschichte des Vierrad-Spähpanzers. Zwar auf Englisch, aber in gut lesbarer Form. Abgerundet wird der Artikel durch einige zeitgenössische Fotos. Auf der Seite 8 ist eine Gesamtübersicht der Spritzlinge enthalten, einige Hinweise, Piktogramme und die benötigten Farben. Die Farben sind nur namentlich erwähnt und der Modellbauer muß sich die Farbtöne aus dem jeweils bevorzugten Herstellerangebot selber heraussuchen. In jeder Baustufe sind die Teile die zur Verwendung kommen, blau hinterlegt. Teile, die rot gekennzeichnet sind müssen gegebenfalls entfernt werden. Zwischen den „Steps“ eingestreut sind Grafiken (Fig!) die sich in erster Linie mit der Farbgebung von Details und des Innenraums befassen. Sehr schöne Lösung. Zu beachten sind auch begleitende Texte in den Baustufen, da sie Querverweise zu Details der in der Bemalungsanleitung aufgeführten Fahrzeuge enthalten. Mit dem Zusammenbau des Motors startet der ganze Bastelspaß. Unter Fig 7. ist z.B. die Verkabelung dargestellt während in Fig 8. die erste Bemalungsanleitung angegeben ist. Sehr sinnig gemacht! Das Chassis besteht diesmal aus mehreren Teilen, die sorgfältig verklebt und ausgerichtet sein sollten. Baufehler dürften sich sonst auf den restlichen Aufbau auswirken. In den nächsten Baustufen wird das Chassis mit dem Motor, den Achsen, dem Antriebsstrang und der Vorderachse komplettiert. Weiter geht es dann mit dem Kampfraum, der sehr spartanisch ausgelegt, aber ausreichend bestückt ist. Es findet sich ein Fahrersitz, die Pedalerie, ein schön gemachtes Lenkrad und auch die Instrumente wissen zu gefallen. Die Reihenfolge der Verarbeitung der Teile ist logisch und konsequent aufgebaut. Auch auf eine Bewaffung, die die Option eines nach hinten feuernden MGs beinhaltet, wird eingegangen. Es stehen St.Étienne MGs und Fiat-Revelli MGs zur Verfügung. Wo und wann welche verbaut werden erschließt sich aus dem Hinweis der jeweiligen Baustufe. Ganz toll und filigran gemacht sehen auch die Drahtschneider aus, ebenso der Scheinwerfer, der mit einem schönen Klarteil bestückt wird. Drei Optionen hat man bei der Befestigung der Reserveräder. Auch hier wieder Hinweise in der Baustufe. Ob mit oder ohne Kotflügel, auch hier bieten sich Optionen an. Den Abschluß der Bauanleitung gibt eine ganze Reihe von Bemalungsvorschlägen bzw. Einheiten vor. Grundfarben der Karosserien in Hellgrün, Dunkelgrün oder Graugrün. Bitte beachtet auch die unterschiedlichen Reifenfarben, je nach Zeitraum! Zeitlich decken die Fahrzeuge den Zeitraum von 1917 bis 1938 ab. (Anmerkung: Diese Fahrzeuge dienten sogar noch bei der Wehrmacht zu Sicherungsaufgaben. Dazu finden sich auch einige Fotos im Internet.) In der Fig 16 ist ein Lanchester abgebildet. Hier geht es nicht um das Fahrzeug, sonderen lediglich um den Hinweis auf die unterschiedlichen Kokarden. Der oder besser die Decalbögen wurden von Cartograf hervorragend erstellt.und Trägerfilm ist nur mimimal vorhanden. Daumen hoch! Zielführender Tip: Zuerst ein Fahrzeug aus dem Bemalungsguide aussuchen und dann das Modell bauen. Stichwort: Hinweise bei den Baustufen! Man tut sich leichter Fazit: Wir haben es hier mit einem hervorragenden Bausatz zu tun. Der Bau sollte keinerlei Probleme bereiten, vor allem dürfte der Griff zur Spachtelmasse wieder vollständig unterbleiben. (Bereits gebaut: „Lanchester“ und „Romfell“)
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