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Bronco Models CB35189 - British Loyd Carrier with 6 Pounder Anti-Tank Gun

Das Original:

Die OQF (Ordnance Quick Firing) 6 Pdr war eine gezogene Panzerabwehrkanone der britischen Streitkräfte mit 57mm Kaliber. Gebaut ab 1940 war sie bis in die 1960-er Jahre im Einsatz. Bei den Amerikanern kam sie als 57mm Gun M1 ins Inventar. Es gab Versionen für den Boden- und Luftlandeeinsatz, die sich hauptsächlich in der Auslegung der Spreizholme und des Panzerschildes unterscheiden lassen. 

Der Loyd Carrier war ein kleines Vollkettenfahrzeug zum Transport von Material und Personal wie der Universal Carrier. Er wurde ab 1939 gebaut und von britischen und anderen Commonwealth Armeen eingesetzt. Je nach Nutzung gab es geringfügige Unterschiede in der Ausführung. Die häufigste Variante war die der Zugmaschine für QF2-, QF6-Pfünder Pak oder den ML 4.2 inch Mörser. Insgesamt wurden ca. 26.000 Loyd Carrier gebaut und auch nach dem 2. Weltkrieg noch bis in die 1960-er Jahre unter anderem bei der belgischen, niederländischen und dänischen Armee eingesetzt. 

 

Der Bausatz:

Bronco präsentierte uns bereits einen Bausatz eines Loyd Carriers. Es handelt sich auch hier um das gleiche Modell wie in CB35188, nur dass diesmal liegt eine OQF 6-Pfünder PaK aus den Formen von Riich Models und eine Bonus-Figur beiliegt.

Im 385 x 245 x 56 mm großen Karton befinden sich für die PaK 2 hellgraue Spritzlinge, 2 schwarze Plastikreifen, eine PE Platine, ein Bindfaden und ein hellgrauer Spritzling mit den Figurenteilen, für den Loyd Carrier 20 oliv-grüne Spritzlinge, 1 Radreifen, 16 Metallfedern, 1 PE Platine, 2 Bindfäden und 1 Decalbogen. Die teils farbigen Bauanleitungen im A4 Format bestehen aus 8 Seiten für die PaK und 32 Seiten für den Loyd.

Die Spritzlinge sind wie folgt aufgeteilt:

6 Pfünder PaK:

  • A (1x): Radachse, Spreizholme, innerer und äußerer Schutzschild, innerer und äußerer Zusatzschild der Lafette, Kanonenrohr, -mündung, Verschlussteile, Abweiser, Munitionsbehälter, Munitionshalterung, Planenrolle, Anhängeauge, Stützschild, Holmverriegelung, Wischerstangen, Sichtklappe, Zurrhaken, Abstandhalter f. Schutzschild, Schildriegel, Radfelgen, Handbremshebel, unteres Klappschild, Handgriffe, Schmierpumpe
  • B (1x): Rohrschlitten, -wiege, Verschlussteile, Stellhebel, Richt-, Visiereinrichtung, Lager für Stützschild, Schwenklager-, bolzen Kanone, Sichtklappenhebel, Werkzeuge, Seitenteile der Spreizholme
  • F (1x): Figur
  • L & R (je 1x): Räder
  • Pa (1x): PE Teile
  • Bindfaden (1x): 50 cm

Loyd Carrier:

  • A (2x): Antriebs-, Stütz- und Laufrollen (Speichen- und Lochfelgen), Federstangen, Kettensegmente und -glieder, Schutzleisten Ladefächer, Fahrwerksteile, Tankeinfüllstutzen, Muttern und Nieten
  • B (1x): Motor und Anbauteile, Kühler, Motorabdeckung, Antriebsachsteile, Bodenplatte, Frontpanzerung, Armaturenbrett, Karabiner
  • C (1x): Längsrahmenteile, Kettenabdeckung, Seitenpanzerung, Laufrollenträgerachsen, Felge Ersatzrad (OQF 6-Pfünder), Tanks
  • D (1x): Spriegel, Dach- und Seitenplanen, eingerollte Seitenplanen, Sitze
  • D (1x) (AB3562): britische 2 Gallonen Kanister
  • E (1x): blecherne Transportkiste
  • F (1x): Axt, Schaufeln, Spitzhacke
  • G (1x): Feldflaschen
  • H (1x): kleine Transportkiste
  • J (1x): hölzerne Transportkiste
  • K (1x): kleine Rucksäcke, gerollte Decken
  • Kc (1x) (AB3567): Bren Maschinengewehr, 2-Bein (aufgespreizt und zusammengelegt), Karabiner, Revolver, Revolver in Tasche, Pistolentasche, Maschinenpistole, Magazin
  • L (2x): Ersatzlaufrollen (Speichen- und Lochfelgen)
  • P PE Teile (1x): Halterungen, Gurte, Verschlüsse, Nieten/Schrauben, Bügel, Motorgitter, Lüfterrad etc
  • Y (5x) (CB35168): Munition und Munitionsbehälter für OQF 6-Pfünder PaK
  • Spring Metall (16x): Schraubenfedern für Laufwerk
  • Bindfaden (2x)

6 Pfünder PaK: Beginnen wir mit der PaK. Aus dem Riich.Models Bausatz RV35018 befinden sich die Spritzlinge A, B, die Reifen L & R, die PE Platine und 50 cm Bindfaden. Die Qualität erweist sich als sehr gut und definiert sich in sauberem Guss, gut platzierten Auswerfern, kleinen Angüssen, einem Minimum an nur feinem Grat hier und da und sehr feinen Details.

Während der Rohrschlitten in 2 Hälften geteilt ist, besteht das Rohr aus einem Guss. Geht man vorsichtig mit dem Kleber um, bleibt das Rohr im Schlitten beweglich und man könnte es auch in hinterer Stellung zeigen, wie man es beim Abschuss sieht. Auch kann der Verschluss im Verschlussblock (zusammen 9 Teile) beweglich bleiben. Bei offenem Verschluss könnte man eine Patrone einlegen, aber Achtung – das Teil W15, wie in der Bauanleitung gezeigt, existiert nicht, weil es keinen Spritzling W gibt. Der war nur beim Original Riich Bausatz dabei. Ggfs. kann man sich bei Spritzling Y des Loyd Carriers bedienen. Man hat sich bemüht, jedes noch so kleine Detail herauszuarbeiten. Lager, Stelleinrichtung und Zieloptik, Schulterstütze für den Richtschützen, Staukästchen für Werkzeug (oder Optik), Kartentasche und Planenrolle. Das Gimmick – eine kleine Handschmierpumpe mit Schlauch und Schmiernippelansatz und den Halterungen aus PE. Am inneren Schutzschild hat man die Wahl zwischen Munitionshalterung und Munitionskasten. Für die Halterung braucht man Munition, die man wieder aus dem Y Spritzling beziehen muss. Der äußere Schutzschild wird mit feinen Abstandshaltern auf dem inneren Schild angebracht und mit Schildriegeln gesichert. Am Optikkasten im Schild kann man die Schutzklappe geöffnet oder geschlossen anbringen.  Um die vier Schildhaken wird der 50 cm Bindfaden gewickelt, von dem ich aber nicht weiß, zu welchem Zweck das Seil wohl gedient haben könnte. Ein weiteres Highlight ist die 2-teilige Mündungsbremse. Schaut man in sie hinein, entdeckt man Züge und Felder! Die Spreizholme können beweglich an der Achse angebaut werden, so dass man das Geschütz entweder in Feuer- oder in Fahrstellung darstellen kann. Man muss dann nur an die Verriegelung und Spreizstange denken, dass die in der richtigen Position sind. Jedes Rad besteht mit Handbremshebel aus 12 Teilen. Eventuell kann man die Räder drehbar halten, die Bauanleitung sieht aber nicht vor. An der Radachse gibt es noch einen zweiten Schutzschild mit einem klappbaren unteren Teil, der in Fahrstellung von einer PE Kette hochgehalten wird. Hier findet sich auch Werkzeug wie Schaufel und Spitzhacke. Für die späte Version kann man auch hier noch einen Außenschild anbringen.

Die teils farbige Bauanleitung erklärt den Zusammenbau in 15 Schritten. Farbangaben bei Verwendung von Hobby Color, Mr. Hobby, Humbrol und Tamiya Farben finden sich gleich zu Anfang, die Teileübersicht auf der zweiten Seite. Die Bemalung findet man am Ende der Anleitung. Es gibt keine Decals für die PaK.
Die 6-Pfünder PaK bietet wirklich jede Menge Details und Spaß, ist aber nicht unbedingt was für Anfänger wegen der sehr kleinen Plastik- und PE Teile. Allein und auch in Kombination mit dem Lyod ein tolles Geschütz.

Loyd Carrier:
Feinste Bronco Qualität erwartet uns, d.h. wie gehabt kein Verzug oder Versatz, kein Grat, kaum Auswerferspuren (minimal Innenseite Dachplane, bzw. an später nicht sichtbaren Stellen). Messerscharfe Details begeistern das Auge, wie die Winzigkeit mancher Teile einen auch wieder fordern wird.

Die Bezeichnung Loyd Carrier No. 2 verrät uns, dass es sich um ein mit US Ford V8 Motor ausgerüstetes Modell handelt. Und diesen Motor samt Getriebe liefert Bronco in 36 Einzelteilen (+4 Teile für den Kühler). Verteiler, Zündkerzen, Vergaser, Luftfilter, Keilriemen- und scheiben, Auspuff- und Kühlerrohre, Lüfterrad - Details, Details, Details. Wie viel davon hinterher noch sichtbar sein wird, ist dem Modellbauer überlassen. Durch die hervorragenden PE Motorschutzgitter wird man nicht so viel sehen können, aber die Motorabdeckung ist mehrteilig ausgelegt und kann somit auch geöffnet dargestellt werden.
Der Loyd baut auf Teilen eines 15cwt 4x2 Fordson 7V Lkw auf. Daher eventuell auch der Lkw Rahmen für den Unterbau, der aus verzweigten Längs- und Querträgern besteht. Das Laufwerk besteht pro Seite aus 2 Rollenwagen mit 2 Laufrollen, Antriebsrädern und gezahnten Leitrollen, sowie 2 Stützrollen. Bei den Laufrollen hat man die Wahl zwischen Speichen- und Lochfelgen, muss aber am Ende der Bauanleitung schauen, für welche Version was zutrifft. Auf den Gummibandagen der Laufrollen sind erhabene Größen(?)bezeichnungen erkennbar. Jeder Laufrollenwagen besteht aus 17 Teilen. Ins Auge stechen hier die feinen Federstäbe, deren Innenfedern bereits angespritzt sind, die Außenfedern bestehen aus Metall und werden aufgeschoben. Die Federstäbe werden in den Achshaltern mit Muttern gesichert, die am Spritzling A auf einem Guss-Ast sitzen. Sowohl Abtriebs- als auch Leiträder sind sauber verzahnt. Die "zarte" Kette besteht aus Kettensegmenten und Einzelgliedern, was bei der Feinheit der Kette vielen Modellbauern wohl entgegenkommen wird. Die oberen Kettensegmente weisen einen kleinen Durchhang auf, den man auf dem Foto auch erkennen kann.
Auch der gut einsehbare Innenraum ist voll ausgestattet mit Bedienelementen wie Pedalen, Lenkbremshebeln und Armaturenbrett. Bei aller Detailverliebheit lässt Bronco aber die Decals für die Instrumente weg - schade! Die mehrteiligen Sitze machen einen guten Eindruck, wenn auch etwas mehr Struktur der Polster nicht schlecht gewesen wäre. Der Fahrersitz mittig über dem Antriebsstrang erhält einen Unterbau aus Verstrebungen einschließlich Schienen zur Sitzverstellung. Auf der Motorabdeckung findet die Halterung für das Bren-MG seinen Platz. Das MG selbst ist bereits aus anderen Bronco Bausätzen bekannt - ein Schmuckstück - natürlich mit aufgebohrtem Lauf. Links und rechts hinter der Bugplatte finden sich die Tanks wieder. Die Beladungsbereiche beidseitig auf den Kettenabdeckungen werden mit geschraubten Schienen (beim Original aus Holz zur Geräuschdämpfung) versehen. Die Ladungshalter bestehen aus PE Teilen. Zur Beladung liegen Munitions- und andere Kisten, 2 Gallonen Kanister als auch Ausrüstungsgegenstände wie kleine Rucksäcke, Feldflaschen und Deckenrollen bei. Am Bug wird eine große Staukiste montiert, auf der das Werkzeug (Schaufeln, Axt etc) seinen Platz findet. Das Werkzeug selbst hat keine angegossenen Halterungen. Die beiliegenden PE müssen dafür verwendet werden. Auf der rechten Seite der Bugplatte kommt eine Ersatzhalterung hin. Hier kann wahlweise das Ersatzrad für die OQF 6-Pfünder PaK, eine Laufrolle des Loyd oder gar beides zusammen eingesetzt werden.
Weitere 4 Varianten liefern uns die Möglichkeiten, den Loyd ganz ohne Verdeck, nur mit Spriegel, mit Spriegel, Dachplane und hochgerollten Seitenplanen oder mit Spriegel, Dachplane und heruntergelassenen Seitenplane zu bauen. Die Planen sind schön strukturiert mit feinem Faltenwurf. Bei heruntergelassenen Seitenteilen werden diese mittels beiliegendem Bindfäden verzurrt wie beim Original.

Will man die PaK hinter dem Fahrzeug, muss man daran denken, den Anhängeriegel erst anzubringen, wenn die PaK angehängt ist.

Der große Decalbogen bietet Abzeichen für 7 verschiedene Fahrzeuge in unterschiedlichen Lackierungen:

1.      9th Carpathian Rifle Battalion, 3rd Rifle Division (Italien, Sommer 1943)
2.      11th Battalion, The Durham Light Infantry, 49th (West Riding) Infantry Division (Frankreich, Juni 1944)
3.      1st Netherlands Reconnaissance Squadron, Netherland Independent Brigade Group "Prinses Irene Brigade" (September 1944)
4.      1st Netherlands Independent Motorized Fighting Group "Prinses Irene Brigade" (September 1944)
5.      2nd Battalion Gordon Highlanders, 15th Scottish Infanry Division (Niederlande, Oktober 1944)
6.      2nd Netherlands Independent Motorized Fighting Group "Prinses Irene Brigade" (September 1944)
7.      1st Battalion East Lancashire Regiment, 53rd Infantry Division (Hertogenbosch, Niederlande, Oktober 1944)

Die teils farbige Bauanleitung erklärt den Zusammenbau in 41 Schritten. Auf dem Deckblatt erscheint in Englisch, Deutsch und Chinesisch kurz die Geschichte des Loyd. Farbangaben bei Verwendung von Mr. Hobby, Hobby Color, Humbrol und Tamiya Farben finden sich auf Seite 2. Die Lackierungsvorschläge für die 7 Varianten findet man am Ende der Anleitung.
Eine Besatzung gibt es in diesem Bausatz immer noch nicht, aber Bronco hat wenigstens eine stehende Figur mit Becher in der Hand als Bonus beigelegt. Klare Gesichtszüge, detaillierte Gemaschen und Schuhe, gelungener Faltenwurf ... ein erfreulicher Bonus!

Bronco Bausätze empfehle ich den erfahrenen Modellbauern wegen der sehr feinen Plastik- und Ätzteile. Meine Hoffnung hat sich erfüllt ... Loyd Carrier und 6-Pfünder PaK im Gespann.

Zurzeit ist das Gespann in Deutschland noch nicht lieferbar, aber es zeichnet sich im Internet ab, dass der Preis etwa bei 50-54,- EUR liegen wird, welches mir bei einem Einzelpreis von 44-50 EUR für den Loyd und 23-28 EUR für die PaK als Schnäppchen erscheint.

   Kurz-Übersicht:
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   Maߟstab:
   Erschienen:
CB35189
Komplettbausatz
Spritzguss, PE
1:35
Januar 2018
Hersteller:
Land:
Preis bei
Erscheinen:
Bronco
China (Hong Kong)

ca.55 Euro

   Geeignet für:


   Preis/Leistung:


   Gesamteindruck:






  Review von:
  Frank Krause


Fotos: