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Behelfsmäßiger Panzerzug BP 42 - Kanonen- und Flakwagen
Ein modellbauerisch eher exotisches Thema griff vor einigen Jahren die französische Firma Ironside auf, indem sie Bausätze von Eisenbahnwaggons auf den Markt brachte. Weitere Firmen, beispielsweise Ordnance Models, PSP, Baluard, Dragon und Revell, folgten diesem Trend und brachten ebenfalls Modelle, die das Thema Eisenbahn hatten, heraus.
Nachdem Trumpeter seit August 2007 mit dem Panzerjägerwagen einen weiteren Exoten im Angebot und auf der Spielwarenmesse Nürnberg dazu einen Geschützwagen als Handmuster ausgestellt hat, kam etwas Bewegung in die Szene. Um die schon länger erhältliche gepanzerte Lok BR 57 des japanischen Kleinserienherstellers Atelier Infinite auszubauen und mit Waggons zu bestücken, sind seit September dazu jetzt vom gleichen Hersteller ein Kanonen- und Flakwagen, ein Kommandowagen und ein Geschützwagen erhältlich.
Der Bausatz des Kanonen- und Flakwagens, erhältlich unter der Nummer 35-0036, kommt in einer stabilen Kartonverpackung, die sauber gegossenen Resinteile sind in Baustufen sortiert in Folientüten abgepackt. Die großen Teile sind in Noppenfolie transportsicher eingewickelt.
Insgesamt besteht der Bausatz 185 Teilen. Da es ein Resinbausatz ist, muss man manche Details, zum Beispiel die Scharniere, etwas mit Plastikmaterial verbessern, ebenso sind manche Teile etwas aufwändiger zu versäubern und enthalten Lufteinschlüsse; die großen Teile sind aber verzugsfrei gegossen und entschädigen stellenweise mit feinsten Details, zu erwähnen wären beispielsweise die Verschlüsse an den Staufächern.
Interessanterweise befindet sich an fast allen Teilen der Panzerung eine angebrachte Schweißnaht. Zum einen kann man damit zwar eventuelle Passprobleme kaschieren, andererseits zeigen Originalfotos, dass diese so nicht unbedingt vorhanden war.
Beim Zusammenbau kommt man um Spachtelmasse nicht ganz herum, vor allem zwischen Ober- und Unterbau sind einige Lücken zu verschließen.
Die Türen sind sowohl außen als auch innen fein detailliert, somit kann man diese auch geöffnet bauen. Das einzige Problem hierbei ist, dass man durch die geöffneten Türen ins Leere schaut, da keine Inneneinrichtung vorhanden ist.
Die Bauanleitung besteht aus 7 farbigen Seiten. Die erste Seite ist eine farbige Auflistung der Bauteile mit Nummerierung, die folgenden zeigen Fotos der einzelnen Baustufen. Hierbei ist die Auflistung zwar nett gemeint, die Fotos sind leider etwas unscharf und vor allem sind bei den Baustufen die kleineren Bauteile nicht unbedingt sofort zuordenbar.
Ein paar Ungereimtheiten ergeben sich beim Zusammenbau, daher sind zusätzliche Bildunterlagen und/oder Fachliteratur zu empfehlen.
Decals sind nicht vorhanden, hierbei muss man auf Drittanbieter, z. B. Peddinghaus ausweichen. Ebenso gibt es auch keine Farbangaben bzw. Bemalungsvorschläge.
Zum Bausatz zusätzlich benötigt wird die Vierlingsflak von Tamiya. Der mittlerweise in die Jahre gekommene Kit kann jedoch mit Ätzteilen aufgewertet werden.
Fazit:
Für 23500 Yen (umgerechnet ca. 150 Euro ) bekommt man eine gute Nachbildung eines interessanten Fahrzeuges. Mit etwas bastlerischem Geschick kann man daraus einen echten Hingucker bauen. Wünschenswert wäre jedoch, dass bei diesem Preis die zusätzlich benötigte Vierlingsflak beigelegt wird, wie es bei manch anderen Kleinserienherstellern der Fall ist.
Will man jedoch einen kompletten BP 42 zusammenstellen, wird es ein bisschen teuerer.
(Review von Stephan Kraus)
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