Das Original:

Zimmerit war eine betonähnliche Masse, die die Wehrmacht ab September 1943 auf ihre Panzer zum Schutz gegen magnetische Haftminen aufbringen ließ.

Die Masse wurde auf die Panzerung aufgebracht und mittels Zahnspachteln oder Stempeln bearbeitet. So bekam sie eine unregelmäßige Oberfläche. Anschließend wurde sie mittels Lötlampen getrocknet und gehärtet. Durch die unregelmäßige Oberfläche und den durch die Masse erzeugten Abstand zur Stahlpanzerung sollte eine Haftung von Magnetminen vermieden oder zumindest erschwert werden. Ab September 1944 wurde Zimmerit nicht mehr angebracht, da es angeblich durch Beschuss in Brand geraten konnte. Auch nachdem dieses Gerücht durch Beschusstests widerlegt werden konnte, hat man Zimmerit dennoch nicht mehr angebracht.

Wer noch etwas mehr wissen möchte, kann auf der Wikipedia Seite der Firma Chemische Werke Zimmer & Co. nachschauen. Auch sonst ist im Internet jede Menge an Information vorhanden.

Das Set:

ATAK model ist unter den Modellbauern bereits als Spezialist für Zimmerit Beschichtungen bekannt, dass speziell auf Modelle verschiedener Hersteller zugeschnitten ist.

Dieses Mal liegt das Set Zimmerit Panther A Early Production M.A.N. Pattern für den Meng Model Bausatz TS-046 vor mir.

In einer wiederverschließbaren Klarsichtplastiktüte finden wir eine weitere Tüte mit einem hauchdünnen Resinblatt mit den meisten Flächen für die Panzerung, sowie eine kleinere Plastiktüte mit einer Kanonenblende, zwei Heckstaukästen, Fahrersichtluken- und Funkernahverteidigungslukenpanzerung und den großen Heckwartungsdeckel. Der Trägerfilm des Resinblattes ist ca. 0,14mm dick, die Zimmeritflächen sind ca. 0,32mm stark. Ein Pappdeckel schützt das dünne Resin vor Beschädigungen. Die zusätzlichen Resinteile sind scharf detailliert und blasenfrei. Sofern Angüsse vorhanden sind, sind sie geringgehalten, so dass Entfernen und Versäubern problemlos durchzuführen sind.

Für alle mit Zimmerit versehenen Flächen an Wanne und Turm sind unbeschädigte Teile dabei. In den Flächen der Front sind Aussparungen gelassen für die Fahrersicht- und Funkernahverteidigungsluke und die Halterung für den einzelnen Boschscheinwerfer. Für die Auspufftöpfe und Wartungsdeckel am Heck wurde ebenso Platz gelassen wie für die Werkzeug- und Kettengliedhalterungen an den oberen Seitenflächen. Auch über den Laufrollen war die Panzerung beschichtet. ATAK hat sie nicht vergessen. Für den Turm benötigt man 12 Teile aus dem Blatt. Dabei wurde auch an die Beschichtungen der Nahverteidigungsstopfen gedacht. Aus dem Meng Model Bausatz ersetzt man die Heckstaukästen, Wartungsluke am Heck, die Fahrersicht- und Funkernahverteidigungsluke und die Kanonenblende durch die Zimmerit beschichteten Resinteile. Bei der Blende ist das jeweilige Loch für das Kanonenrohr sind bereits so gestaltet, dass das Rohr des Bausatzes einwandfrei passen müsste. Auch die Rückseite der Blende hinterlässt den Eindruck, dass sie sich auch problemlos mit den Bausatzteilen verbinden lassen müsste.

Eine Bauanleitung in dem Sinne gibt es nicht. ATAK rät zu entsprechender Recherche zu dem zu bauenden Modell. Fast alle Teile lassen sich aber auch so anbringen, da man an der Form erkennen kann, wo sie auf-, bzw. anzubringen sind. Es gibt ein Blatt in Englisch und Polnisch mit Vorbereitungs-, Arbeits- und Warnhinweisen zum Arbeiten mit Resin. Dazu werden Empfehlungen gegeben für Klebstoffart, Farbauftrag, Decalanbringung und wie man eventuell verzogenes Resin wieder in Form bringen kann.

Panther der Ausführung A waren grundsätzlich mit Zimmerit beschichtet. Statt mit Spachtelmasse herumschmieren zu müssen, verspricht einem der Satz ein perfektes Ergebnis mit wenig Aufwand. Wer keine perfekte Beschichtung möchte, kann ohne weiteres mit einem Bastelmesser oder einer Schere Beschädigungen darstellen. Theoretisch könnte ein Anfänger damit zurechtkommen, aber ich empfehle doch etwas mehr Erfahrung für das Arbeiten mit Resin. Bei einem Preis von unter 20 Euro macht man nichts falsch!

Fotos: